Dexibuprofen

Dexibuprofen ist ein Wirkstoff, der als Schmerzmittel und Entzündungshemmer eingesetzt wird.

Schnell-Überblick

  • Was ist Dexibuprofen?
    Dexibuprofen ist ein schmerzstillender und entzündungshemmender Wirkstoff.
  • Wogegen hilft Dexibuprofen?
    Dexibuprofen werden bei Schmerzen wie beispielsweise des Bewegungsapparates, Regelschmerzen oder Zahnschmerzen eingesetzt.
  • Wie lange hält die Wirkung an?
    Dexibuprofen ist ein kurzwirkendes NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika) und hält bis zu 4 Stunden an.
  • Wie hoch ist die Dosierung von Dexibuprofen?
    Die genaue Dosierung hängt vom Krankheits- oder Beschwerdebild und Rücksprache mit dem Arzt ab, sollte aber täglich nicht mehr als 1200 Milligramm sein.
  • Nebenwirkungen von Dexibuprofen?
    In seltenen Fällen oder bei längerer Einnahme können Kurzatmigkeit, Schmerzen in der Brust, Schwächegefühl, Kopfschmerzen, Magenbeschwerden mit Übelkeit, Blähungen, Durchfall, usw. auftreten.
  • Was sollte man bei Dexibuprofen noch beachten?
    Dexibuprofen kann die Wirkung von gerinnungshemmenden Mittel (=Blutverdünner) verstärken.

Wirkung

Der Wirkstoff Dexibuprofen ist eine Propionsäureverbindung und ist in der Wirkungsweise dem Ibuprofen ähnlich.

Die Substanz hemmt die Prostaglandinproduktion und sorgt in der Folge für eine Hemmung der Entzündungs- und Schmerzreaktionen. Prostaglandine sind Botenstoffe, die im menschlichen Körper an der Schmerzentstehung beteiligt sind. Die Botenstoffe vermitteln das Schmerzempfinden an das Gehirn, wo Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung stattfinden.

Dexibuprofen wirkt insgesamt schmerzstillend, entzündungshemmend und kann zur Reduktion einer Schwellung genutzt werden. Des Weiteren hat die Substanz fiebersenkende Eigenschaften.

Unterschied Dexibuprofen und Ibuprofen

Dexibuprofen wirkt stärker als Ibuprofen. Das bedeutet, dass im Vergleich zu Ibuprofen eine geringere Substanzmenge Dexibuprofen ausreicht, um beispielsweise Schmerzen zu lindern.

Dexibuprofen soll doppelt so wirksam sein wie der bekannte Wirkstoff Ibuprofen und eine schnelle Wirkung entfalten. Die Halbwertszeit wird im Durchschnitt mit ca. 2 bis 3 Stunden angegeben.

Anwendungsgebiete

Dexibuprofen kommt bei leichten sowie mittelstarken Schmerzen zum Einsatz. Der Wirkstoff wird beispielsweise bei Zahnschmerzen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Regelschmerzen und Migräne verschrieben.

Des Weiteren wird Dexibuprofen als nicht-steroidales Antirheumatikum bei Gelenkerkrankungen, wie beispielsweise Rheuma, genutzt. Durch die entzündungshemmende und gleichzeitig schmerzhemmende Wirkung der Substanz können rheumatische Symptome gelindert werden.

Dexibuprofen wird als Schmerzmittelalternative für Patienten empfohlen, die unter Histaminintoleranz leiden. Dexibuprofen verstärkt die allergen-spezifische Histaminfreisetzung nicht und kann daher als Analgetikum genutzt werden.

Dosierung und Einnahme

Die Dosierung von Dexibuprofen richtet sich nach Schweregrad der Erkrankung und sollte den Beschwerden entsprechend sein.

Dosierung

Dexibuprofen wird in verschiedenen Konzentrationen von unterschiedlichen Herstellern produziert.

In der Regel stehen die Medikamente als Zäpfchen, Injektionen und Filmtabletten zur Verfügung.

Filmabletten gibt es beispielsweise mit Wirkstoffdosierungen von 200 mg bis 400 mg Dexibuprofen pro Tablette. Auch die 300 mg Wirkstoffdosierung ist in Tablettenform vorhanden und erleichtert die Applikation von Dexibuprofen mit 900 mg als Tagesdosierung (3 x 300 mg als Einzeldosis).

Die maximale Tagesdosis liegt bei 1.200 mg Dexibuprofen. Die maximale Einzeldosis wird mit 400 mg Dexibuprofen angegeben.

Bei leichten bis mittelstarken Schmerzen

Leichte Schmerzen bis mittelstarke Schmerzen können mit einer Tagesdosis von 600 mg Dexibuprofen behandelt werden. Die Tagesdosis sollte in drei Einzeldosierungen appliziert werden.

Patienten, die unter akuten Schmerzzuständen leiden, können eine vorübergehende Tagesdosis von 1.200 mg Dexibuprofen einnehmen. Eine solche Tagesdosis kann beispielsweise nach einem zahnchirurgischen Eingriff notwendig werden.

Bei Arthrose

Bei Arthrose und Osteoarthritis wird eine Tagesdosis von 600 bis 900 mg Dexibuprofen empfohlen. Die Tagesdosis sollte in drei Einzeldosen eingenommen werden.

Bei Regelschmerzen

Bei Regelschmerzen wird eine Tagesdosis von 600 bis 900 mg des Wirkstoffes empfohlen. Auch diese Tagesdosis sollte auf drei Einzeldosen verteilt werden.

Wer Filmtabletten mit einer Dosierung von 400 mg Dexibuprofen pro Tablette verschrieben bekommt, der kann beispielsweise zwei Einzeldosen über den Tag verteilt applizieren, um eine Tagesdosis von 800 mg zu erreichen.

Bei Leberfunktionsstörungen

Patienten, die unter einer leichten Leberfunktionsstörung leiden, sollten vor der Einnahme von Dexibuprofen einen Arzt zurate ziehen und mit einer vom Arzt empfohlenen Dosierung beginnen. So kann die Behandlung mit Dexiburofen mit einer niedrigen Dosis begonnen werden.

Die Blutwerte sollten bei Patienten mit Leberfunktionsstörung genau überwacht werden, wenn eine Behandlung mit Dexibuprofen begonnen wird.

Patienten mit einer schweren Leberfunktionsstörung sollten Dexibuprofen nicht einnehmen.

Bei älteren Patienten

Ältere Patienten sind für bekannte gastrointestinale Nebenwirkungen von Dexibuprofen vermehrt anfällig. Daher sollte für diese Patienten eine individuelle, passende Dosierung ermittelt werden.

Bei Nierenfunktionsstörungen

Patienten, die unter einer schweren Nierenfunktionsstörung leiden, dürfen Dexibuprofen nicht einnehmen. Eine geringe Dosierung sollte bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung (leichte bis mittelstarke Variante) erfolgen.

Eine Einnahme von Dexibuprofen über einen Zeitraum von zwei Wochen hinaus, wird nicht empfohlen.

Einnahme

Eine Tablette (Filmtablette), die den Wirkstoff Dexibuprofen erhält wird in der Regel unzerkaut mit einem Glas Wasser eingenommen.

Es ist ratsam, die Tablette während des Essens (mit einer Mahlzeit) einzunehmen.

Vor der Einnahme des Medikamentes sollte der Beipackzettel genau studiert werden. Die Einnahmehinweise im Beipackzettel sollten beachtet werden.

Nebenwirkungen

Die nachfolgend genannten Nebenwirkungen sind nach ihrem Auftreten in häufig, selten und sehr selten eingeteilt.

Die angegebenen Nebenwirkungen können bei einem Patienten auftreten, müssen es allerdings nicht. Das Auftreten von Nebenwirkungen bei Medikamenten ist individuell verschieden.

Wie häufig und in welcher Form Nebenwirkungen auftreten, ist zudem vom jeweiligen Medikament und der Applikationsform abhängig.

Es ist ratsam, den Arzt oder Apotheker vor einer Medikamentenapplikation nach Nebenwirkungen zu fragen und den Beipackzettel eines Medikamentes vor der Einnahme genau zu studieren.

Häufige Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen, die bei der Einnahme von Dexibuprofen auftreten, sind:

Seltene Nebenwirkungen

Bei der Einnahme von Dexibuprofen kann es selten zu folgenden Beschwerden kommen:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Müdigkeit
  • Hörstörungen
  • Sehstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Leberfunktionsstörungen
  • Hautreaktionen (Exantheme)
  • Hyperkaliämie (eine erhöhte Kaliumkonzentration im Blut)

Sehr seltene Nebenwirkungen

Sehr selten treten bei der Einnahme von Dexibuprofen Darmverengungen sowie schwere Hautreaktionen (beispielsweise Erythema exsudativum multiforme) auf.

Ebenfalls sehr selten kann es zu einer Entzündungsverschlechterung sowie zu Nierenversagen kommen.

Wird Dexibuprofen in den Muskel injiziert, kann ein brennendes Gefühl auftreten. Des Weiteren können fehlerhafte Injektionen zu Fettgewebsnekrosen (sterilen Abszessen) führen.

Patienten, die überempfindlich auf Dexibuprofen reagieren, können Bronchospasmen (krampfartige Bronchienverengungen), Blutdruckabfälle sowie Hautausschläge entwickeln. Des Weiteren kann es zum Schock kommen.

Die zusätzliche Einnahme von Naproxen, Tolmetin, Diclofenac oder Ibuprofen, kann in einzelnen Fällen zu einer Hirnhautentzündung führen. Die sogenannte aseptische Hirnhautentzündung (Meningitis) geht mit Fieber, Nackensteifheit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen einher. Des Weiteren kann es bei einer Meningitis zu Bewusstseinstrübung kommen.

Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen können auftreten:

  • Gleichzeitige Applikation von Dexibuprofen und Phenytoin, Lithium, Methotrexat oder Digoxin, kann zu Vergiftungen führen. Dexibuprofen erhöht die Blutkonzentration der genannten Substanzen
  • gleichzeitige Einnahme von oralen Antidiabetika führt zu einer Verstärkung der Mittel und die Blutzuckerwerte sollten ärztlich kontrolliert werden
  • Dexibuprofen schwächt die Wirkung von Diuretika (Entwässerungspräparaten) und Antihypertonika (Bluthochdruckmitteln) ab
  • kaliumsparende Diuretika zusammen mit Dexibuprofen eingenommen können die Kaliumkonzentration im Blut gefährlich erhöhen
  • gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern und Dexibuprofen erhöht das Risiko von Nierenschädigungen und kann die Wirkung von ACE-Hemmern abschwächen
  • Ciclosporin kann nierenschädigend wirken und zusammen mit Dexibuprofen eingenommen, kann die nierenschädigende Wirkung verstärkt werden
  • Risiko von Magen-Darm-Geschwüren und -Blutungen steigt bei gleichzeitiger Einnahme von Glukokortikoiden oder weiteren nicht-steroidalen Antirheumatika mit Dexibuprofen
  • erhöhte Blutungsgefahr bei Einnahme von Antikoagulanzien und Dexibuprofen gleichzeitig
  • Mittel wie Sulfinpyrazon und Probenecid verlangsamen die Ausscheidung von Dexibuprofen, wodurch die Gefahr von Nebenwirkungen steigt
  • langfristige Anwendung von Dexibuprofen zusammen mit Acetylsalicylsäure kann die Wirkung (Schutz des Herzens) reduzieren

Wechselwirkungen können sich, je nach Applikationsart, unterscheiden. Vor der Einnahme von Dexibuprofen mit anderen Arzneitmitteln, sollte der Beipackzettel studiert werden und ein Arzt zurate gezogen werden.

Dexibuprofen und Alkohol

Alkoholkonsum kann die gastrointestinalen Nebenwirkungen von Dexibuprofen verstärken. Während der Behandlung mit dem Wirkstoff sollte der Genuss von Alkohol reduziert bzw. vermieden werden.

Dexibuprofen in der Schwangeschaft und Stillzeit

Dexibuprofen darf nicht in den letzten drei Schwangerschaftsmonaten appliziert werden. In den ersten sechs Schwangerschaftsmonaten sollte ein Arzt eine Risiko-Nutzen-Abwägung durchführen, bevor er der Patientin Dexibuprofen verabreicht.

Dexibuprofen sollte während der Stillzeit nur nach Absprache mit einem Arzt eingenommen werden. Dieser sollte eine Risiko-Nutzen-Abwägung durchführen, da Dexibuprofen in die Muttermilch übergeht.

Medikamente, die den Wirkstoff enthalten

Dexibuprofen ist beispielsweise in Tablettenform, als Injektion oder Zäpfchen erhältlich. Die Darreichungsformen können sich je nach Land unterscheiden.

Dexibuprofen und Kinder

Der Wirkstoff darf Kindern nicht verabreicht werden und sollte auch von Jugendlichen unter 18 Jahren nicht eingenommen werden.

Gegenanzeigen

Liegt eine Allergie oder Unverträglichkeit gegen Dexibuprofen vor, darf ein Medikament mit dem Wirkstoff nicht appliziert werden.

Sind bei der Einnahme anderer nicht-steroidaler Antirheumatika Bronchospasmen, Asthma-Anfälle, Hautausschläge (rot, juckend) oder Rhinitis (akuter Schnupfen) aufgetreten, sollte Dexibuprofen nicht eingenommen werden.

Weiterhin sollte von einer Einnahme des Wirkstoffes abgesehen werden, wenn Blutbildungsstörungen (ungeklärte), Magen-Darm-Geschwüre, die Neigung zu Blutungen im Magen-Darm-Bereich, Hirnblutungen, schwere Herzmuskelschwäche, schwere Nieren- und Leberfunktionsstörungen vorliegen.

Der Arzt sollte vor der Behandlung mit Dexibuprofen eine Risiko-Nutzen-Abwägung durchführen, wenn der Patient unter unkontrolliertem Bluthochdruck leidet, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (beispielsweise Morbus Crohn) besitzt oder der Patient bereits älter ist. Gleiches gilt für eine Minderdurchblutung des Gehirns, eine akute Stoffwechselstörung und eine eingeschränkte Nieren- bzw. Leberfunktion.

Liegen bestimmte Erkrankungen des Immunsystems vor, ist ebenfalls eine Risiko-Nutzen-Abwägung notwendig.

Dexibuprofen – Warnhinweise

Als Zäpfchen verabreicht, kann es bei der Applikation von Dexibuprofen zu lokalen Reizerscheinungen kommen. Des Weiteren kann der Stuhlgang schmerzhaft sein oder es können sich blutige Schleimabsonderungen bilden. Tritt eine unerwünschte Wirkung bei Applikation von Dexibuprofen auf, sollte umgehend der Arzt informiert werden.

Durch Dexibuprofen kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigt werden. Des Weiteren kann Dexibuprofen, wenn es in hohen Dosierungen eingesetzt wird, das Risiko eines Schlaganfalls sowie eines Herzinfarktes erhöhen. Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten auf eine Veränderung des Allgemeinzustandes reagieren und sofort den Arzt aufsuchen.

Eine Langzeitbehandlung mit Dexibuprofen sollte besonders bei Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen sowie bei Rauchern nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung durch den Arzt erfolgen.

Die gleichzeitige Einnahme von Acetylsalicylsäure und Dexibuprofen ist nicht zu empfehlen. Dexibuprofen kann alternativ durch Diclofenac ersetzt werden, um eine Wechselwirkung mit Acetylsalicylsäure auszuschließen.

Dexibuprofen und Blutungsneigung

Durch die Behandlung mit Dexibuprofen kann die Blutungsneigung erhöht sein. Patienten mit erhöhter Blutungsneigung, besonders im Magen-Darm-Bereich, sollten auf die Einnahme von Dexibuprofen verzichten oder ein Präparat nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung durch einen Arzt appliziert bekommen.

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Filmtabletten mit Dexibuprofen sollten nicht über einer Temperatur von 25 °C gelagert werden. Ein Arzneimittel wird mit Verfallsdatum ausgegeben. Das Arzneimittel sollte nach dem letzten Tag des auf dem Verfallsdatum angegebenen Monats nicht mehr verwendet werden.

Abgelaufene Arzneimittel dürfen nicht im Abwasser oder im Haushaltsabfall entsorgt werden. Der Apotheker hilft bei der Entsorgung weiter und kann dem Patienten die Entsorgungsmöglichkeiten nennen.

Dexibuprofen sollte nicht in Kinderhände gelangen und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Diese Informationen zum Medikament ersetzen weder ärztliche noch sonstige Fachberatung. Vor allem bei Nebenwirkungen oder für sonstige Informationen ist der behandelnde Arzt oder Apotheker beizuziehen.


Bewertung: Ø 4,0 (56 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 24.07.2018
Überarbeitet am: 30.11.2020

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