Bläschen auf der Hand - Dyshidrosis

Blasen auf der Haut können unangenehm jucken und wirken optisch nicht ästhetisch. Sie können sowohl auf Händen, sowie auch Füßen auftreten. Die nachfolgende Betrachtung konzentriert sich auf die Bläschen an der Hand.

Bläschen auf der Hand Die Ursachen für Bläschen auf der Hand sind schwer zu definieren. (Foto by: michaeljung / Depositphotos)

Kurz-Übersicht

  • Was ist eine Dyshidrosis?
    Dabei kommt es zu einem plötzlichen Auftreten von Bläschen auf Händen und Füßen, sowie auch zu Schwellungen und Schmerzen. Sie tauchen insbesondere zwischen den einzelnen Fingern oder Zehen auf. Die Haut drum herum wird rissig und trocken.
  • Ursachen
    Vermutet werden zumeist Reizungen der Haut durch Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Aber auch eine Immunreaktion des Körpers, sowie schlechte Ernährung, Alkohol und Nikotin werden als mögliche Auslöser in Betracht gezogen.
  • Behandlungsmöglichkeiten
    Bei ungenauen Ursachen ist eine passende Behandlung oft nur schwer zu bestimmen. Empfohlen werden meist ein Allergietest, Ernährungsumstellungen, Salben und mikrobiologische Therapien.
  • mögliche Komplikationen 
    Kratzen und Reiben der wunden Stellen kann zu starken Entzündungen, Infektionen und Folgekrankheiten führen.
  • Vorbeugungen
    Wichtige Faktoren sind eine ausgewogene Ernährung, die Vermeidung von Suchtmitteln wie Koffein oder Nikotin, aber auch Erholung für den Körper durch Reduktion von Stress. Beim Umgang mit Chemikalien sollten stets Handschuhe gtragen werden.

Was ist eine Dyshidrosis?

Die plötzlich erscheinenden Bläschen auf der Hand jucken und haben ein unangenehm wirkendes Erscheinungsbild.

Wenn sich Bläschen auf der Hand (insbesondere zwischen den Fingern und auf der Handfläche) bilden, dann sprechen die Fachleute von einer Dyshidrosis.

Diese Bläschen sind mit Lymphflüssigkeit gefüllt und können längerfristig zu Hautveränderungen führen, insbesondere, wenn sie platzen oder wegen des enormen Juckreizes aufgekratzt werden. Die dadurch geschädigten Hautstellen können rissig und trocken werden. Dadurch wird den Bakterien, Pilzen und Viren das Eindringen in die Haut erleichtert, woraus Infektionen folgen können.

Im schlimmsten Fall können sie Schwellungen an den Händen herbeiführen. Häufig nässen die betroffenen Stellen aufgrund der fehlenden Hautflüssigkeit.

Ein anderer Begriff für die Bläschen auf der Hand ist „Cheiropompholyx“. Übersetzt bedeutet Dyshidrosis in etwa „fehlerhafte Schweißproduktion“, da die heute als wohl falsch deklarierte Ursache früher als Namensgeber fungierte.

Mögliche Ursachen

Die tatsächlichen Ursachen konnten bisher nicht geklärt werden. Es können nur Vermutungen ausgesprochen werden.

Da die Bläschen auf der Hand meistens in den Frühlings- und Sommermonaten auftauchen, vermutete man früher, dass sie aus einer erhöhten Produktion von Schweiß oder aus einer Fehlfunktion der Schweißdrüsen resultieren. Allerdings konnte man bisher keinen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und dieser Theorie feststellen.

Jedoch leiden manche Betroffene an einer Hyperhidrosis (Schweißüberproduktion).

Auch wurden die Bläschen auf der Hand häufig bei Menschen festgestellt, die an einer Schuppenflechte oder an Neurodermitis leiden.

Auch Hautüberreizungen durch Reinigungs- und Desinfektionsmittel können mögliche Ursachen der Beschwerden sein.

Als weitere Ursache wird eine Immunreaktion genannt, die die Folge aus einer Pilzinfektion auf der Haut, aber auch möglicherweise in inneren Organen sowie aus psychischen Problemen sein könnte.

Weitere Auslöser können sein:

  • eine unausgewogene Ernährung
  • Alkohol
  • Zigaretten
  • Kaffee

Ferner werden auch erblich bedingte Ursachen in Betracht gezogen, können aber bisher nicht bewiesen werden.

Untersuchungen und Diagnose

So schwer die wahren Ursachen der Dyshidrosis zu finden sind, so schwer wird auch eine eindeutige Diagnose sein.

Rein visuell können die Bläschen auf der Hand leicht erkannt werden und sie werden auch als Dyshidrosis diagnostiziert, wenn andere Hautkrankheiten ausgeschlossen werden können.

Bei der Untersuchung muss der Arzt die möglichen hypothetischen Ursachen herausfiltern. Da diese aber diskutabel sind, hat er keine letztendlich sicheren Anhaltspunkte einer deutlichen Diagnose.

Er kann die möglichen Zusammenhänge der Ursachen und der Dyshidrosis eingrenzen und im Falle eines Fundes eine mögliche Diagnose durchführen. Dies erfordert jedoch einen langen Untersuchungsweg.

So werden zum Beispiel Allergietests durchgeführt, Untersuchungen auf schwer sichtbare Hautverunreinigungen gemacht und persönliche Gespräche geführt werden, die die Lebensweise des Patienten beleuchten, um herauszufinden, ob der Patient regelmäßig mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln in Kontakt kommt, sich eventuell falsch ernährt oder unter psychischen Problemen leidet.

Allergietest auf Grund Bläschen auf der Hand In manchen Fällen kann ein Allergietest aufschluss über die Ursachen von Bläschen auf der Hand geben (Foto by: photographee.eu / Depositphotos)

Behandlung und Therapie

Allergietest

Ein Allergietest kann Aufschluss über die möglichen Allergien, die die Krankheit ausgelöst haben, geben, so dass Gegenmaßnahmen (z. B. Hyposensibilisierung) eingeleitet werden können.

Ernährungsumstellung

Weiterhin ist es ratsam, die Ernährung umzustellen, das heißt der Betroffene sollte kaum Fleisch- und Milchprodukte und keinen Kaffee zu sich nehmen.

Die chinesische Forschung empfiehlt darüber hinaus einen Verzicht auf Paprika und Zwiebeln.

Auch der Alkoholgenuss und das Rauchen sollte eingestellt werden.

Stressabbau

Ferner sollte Stress durch Therapien abgebaut werden. Auch ohne Therapie gibt es einige Möglichkeiten Stress abzubauen.

Anwendung von Salben

Die Verwendung von Salben kann den Juckreiz eindämmen und das Hautbild verbessern.

Diese enthalten zumeist Zink, Gerbstoffe und/oder Urea.

Über einen kurzen Anwendungszeitraum kann Kortison angewendet werden, das auch in Tablettenform eingenommen werden kann.

Hilfreich sind auch Neogitason und Alitretinoin.

Mikrobiologische Therapie

Da im Darm viele Immunprozesse stattfinden, sollte er durch mikrobiologische Therapien saniert werden.

Vermehrt werden auch Verfahren der asiatischen Medizin (z. B. Akupunktur und die Einnahme von diversen Kräutern) ausgeübt, denn im asiatischen Raum ist die Auffassung populär, dass sich innere Leiden nach außen hin zeigen.

Mögliche Komplikationen, die auftreten können

Zu Komplikationen kann es kommen, wenn durch das Aufplatzen oder durch das Zerkratzen der Bläschen Wunden entstehen. Diese können schnell durch Viren, Bakterien oder Pilze infiziert werden, woraus Folgekrankheiten resultieren können.

Prävention und was ich selbst tun kann

Die beste Möglichkeit zur Vorbeugung einer Dyshidrosis ist die Kenntnis der möglichen Ursachen.

Zwar konnte die Stichhaltigkeit der Ursachen bisher noch nicht wissenschaftlich erwiesen werden, jedoch kann das Risiko, an einer Dyshidrosis zu erkranken, durch folgende Maßnahmen gesenkt werden:

  • Auf eine ausgewogene, fleisch- und milcharme Ernährung ist zu achten.
  • Der Kaffee- und Alkoholgenusses sollte eingeschränkt werden.
  • Da das Rauchen zumindest als Ursache für viele andere Krankheiten erwiesen ist, sollte Abstand vom Zigarettenkonsum gehalten werden.
  • Ist das Leben vom Stress geplagt, ist eine Überlegung über den Besuch einer Stressbewältigungstherapie sinnvoll.

Der regelmäßige (beispielsweise berufsbedingte) Kontakt mit Reinigungsmitteln kann durch die Benutzung von Gummihandschuhen abgeschirmt werden. Dadurch kann vermieden werden, dass die Haut überreizt wird.

Zudem sollte regelmäßig ein Allergietest bei einem Dermatologen durchgeführt werden, um über das eventuelle Vorhandensein von Allergien informiert zu sein. Die Regelmäßigkeit ist dabei wichtig, weil eine Allergie jederzeit plötzlich eintreten kann. Auch sollten die inneren Organe regelmäßig untersucht werden.

Ebenso sollte die Haut regelmäßig begutachtet werden (z. B. auf Schuppenflechten untersucht werden), um eine eventuelle Gefahr der Ausbildung von Bläschen auf der Haut erkennen und gegen sie ankämpfen zu können.


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Autor: Dr. med. Michael Winter
Infos zum Autor: Arzt und Medizinjournalist
Erstellt am: 23.07.2013
Überarbeitet am: 11.11.2020

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User Kommentare

Julia
Julia am 24.05.2016 um 20:12 Uhr

Ich habe es, Gott sei dank, gefunden, dass bei mir eine Nikellallergie ist und die zwar nur auf der Hand! Die Ärzte wollten es leider nicht überprüfen lassen. Ich habe mir doch nickelfreie Bestecke und Kochtöpfe mit Plastikgriffen gekauft. Und alles war weg. Ich habe seit mehreren Jahren wieder gute Haut.

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