Erste Hilfe bei Sonnenbrand

Ein Sonnenbrand ist eine durch UV-Strahlung ausgelöste Verbrennung der Haut. In einer Zeitspanne von wenigen Stunden zeigt sich eine Rötung der Haut, Juckreiz und Schmerzen sind begleitende Symptome. Stärkere Sonnenbrände können zu Blasenbildung und Symptomen wie Schüttelfrost führen.

Frau mit Sonnenbrand Ein Sonnenbrand macht sich durch eine gerötete, juckende und schmerzende Haut bemerkbar. (Foto by: Markomarcello / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Ursachen von Sonnenbrand
    Ein Sonnenbrand entsteht durch eine Einwirkung von UV-Strahlen der Sonne auf der Haut. Dabei kommt es zu Rötungen und richtigen Verbrennungen.
  • Symptome und Grade eines Sonnenbrandes
    Ein Sonnenbrand ersten Grades macht sich meist nur durch Rötungen und leichten Schmerzen bemerkbar. Ab einer Verbrennung zweiten Grades bilden sich Blasen auf der Haut, es kann auch zu Fieber  und Schüttelfrost kommen. Kommt es zu einer Verbrennung 3. Grades ist die Behandlung in einem Krankenhaus notwendig.
  • Wann soll man einen Arzt aufsuchen?
    Alles was eine Verbrennung des ersten Grades überschreitet, sollte von einem Arzt begutachtet werden. Bei Einer Verbrennung 3. Grades ist ein Notarzt zu rufen um schlimme Folgen zu vermeiden. Symptome dafür sind Fieber, Kopfschmerzen, Bildung von Blasen, Kreislaufbeschwerden und Eiter auf der Haut.
  • Einen Sonnenbrand behandeln
    Wichtig ist es nach einem Sonnenbrand vor allem die Sonne zu vermeiden. Die betroffenen Stellen müssen gekühlt werden und der Körper ist mit ausreichend Flüssigkeit (Wasser) zu versorgen.
  • Gibt es Hausmittel?
    Leichte Verbrennungen können auch mit Hausmittel gelindert werden. Dazu bieten sich TopfenKokosöl, reines Naturjoghurt, kalte  Teebeutel, Zwiebeln und mehr.
  • Sonnenbrand vorbeugen
    Im Winter auf den Bergen ist ausreichend Sonnenschutz aufzutragen. Die Haut wird dadurch vor den UV-Strahlen geschützt, welche die Brandwunden verursachen. Aggressive Mittagssonne ist vor allem im Hochsommer zu vermeiden und Kinder sind besonders durch Kleidung und Schatten zu schützen.

Sonnenbrand - Symptome

Ist die Haut nach einem längeren Aufenthalt in der direkten Sonne gerötet, juckt und verursacht möglicherweise auch Schmerzen, handelt es sich um einen Sonnenbrand.

Medizinisch gesehen, wird ein Sonnenbrand (Dermatitis solaris) durch eine Verbrennung mit UV-Strahlen ausgelöst. Je nach Schweregrad zeigt sich eine Rötung der Haut (Grad 1), außerdem sich Blasen auf der Haut (Grad 2) bilden, zudem können Fieber oder/und Schüttelfrost auftreten.

In den meisten Fällen kommt es im Sommer oder im Urlaub am Meer, aber auch beim Wandern (oder Skifahren) in den Bergen zu einem Sonnenbrand. Aber auch nach einem Solariumbesuch kann ein Sonnenbrand auftreten.

Dauer und Verlauf

Am stärksten schmerzt ein Sonnenbrand 24 bis 36 Stunden nach dem Sonnenbad. Bei einer starken Verbrennung kann es zu einer Blasenbildung kommen. Nach ca. zwei Tagen beginnt sich die Haut zu schälen und abzuschuppen, dies deutet auf Heilung hin. Ein Sonnenbrand kann bis zu zwei Wochen andauern.

Folgen und Risiken von häufigen Sonnenbränden

Häufige Sonnenbrände können an der Entstehung von Melanomen (schwarzer Hautkrebs) begünstigend mitwirken. Zudem bilden sich vermehrt Altersflecken, auch die Hautalterung wird durch Sonnenbrände beschleunigt.

Tipps und Hausmittel zur Behandlung von Sonnenbrand

Bei Sonennbränden 1. Grades ist die Verwendung von Hausmitteln kein Problem. Sollten sich jedoch Bläschen bilden und es zu Fieber oder Schüttelfrost kommen, ist ein Arzt aufzusuchen um weitere Schäden am Körper zu verhindern. Hausmittel sollen in erster Linie eine Linderung von Schmerzen und Irritationen bieten, sind jedoch keine Behandlungsmittel für ernstzunehmende Verbrennungen.

Sonne vermeiden

Bis der Sonnenbrand abgeheilt ist, darf es zu keiner weiteren Sonneneinstrahlung mehr kommen. Am besten hält man sich im Schatten oder in einem Gebäude auf.

Kühlen, kühlen, kühlen

Wirksam ist eine kalte Dusche, aber auch kühlende Umschläge mit feuchten Handtüchern oder kühlende Lotions (in Apotheken oder Drogerien erhältlich) helfen. Bei einem Sonnenbrand am Oberkörper kann ein nasses T-Shirt übergezogen werden.

Viel trinken

Wichtig ist viel zu trinken, am besten eignet sich Wasser oder Fruchtsaft gemischt mit Wasser. Denn durch den Sonnenbrand wird dem Körper viel Flüssigkeit entzogen.

Weitere Hausmittel

  • Topfen

    Topfen wirkt entzündungshemmend und kühlt irritierte Hautstellen. Der Topfen ist jedoch zu entfernen bevor er trocken wird.
  • Kokosöl
    Auch Kokosöl wirkt entzündungshemmend, sowie kühlend und spendet Feuchtigkeit. Anwendung gelingt am besten durch Vermischung mit Wasser und sanftem Einreiben auf der kleinen Brandfläche.
  • Naturjoghurt
    Joghurt kühlt die Haut und spendet etwas Feuchtigkeit. Sobald es zu warm wird, kann man es mit lauwarmem Wasser abspülen.
  • Kalte Teebeutel
    Bei kleineren Verbrennungen können ausgekochte, kalte und feuchte Schwarzteebeutel aufgelegt werden.
  • Zwiebel-, Kartoffel- oder Gurkenscheiben
    Vor allem frisch aus dem Kühlschrank, können sie kühlen und spenden meist für einen kurzen Zeitraum Linderung.
  • Heilerde
    Diese mit kaltem Wasser anrühren und auf den Sonnenbrand auftragen. Nach 15 Minuten mit vorsichtig kaltem Wasser abwaschen.
  • Aloe Vera-Gel
    Reines Aloe Vera-Gel kühlt und fördert die Heiulung.
  • Zitrone
    Eine Zitrone auspressen und den Saft vorsichtig auf die betroffenen Stellen auftragen. Der Zitronensaft unterstützt die Haut bei der Regeneration.
  • Johanniskraut
    Johanniskrautöl auf die betroffenen Hautstellen auftragen. Anschließend dürfen die Körperstellen jedoch nicht der Sonne ausgesetzt werden!

Homöopathie, Globuli

  • Bryonia: bei einer geröteten Haut ohne Blasenbildung
  • Belladonna: bei einem Sonnenbrand 1. Grades mit stark geröteten Haut
  • Apis mellifica: bei geschwollener und rot glänzender Haut
  • Causticum: bei Sonnenbrand mit schmerzenden Blasen, die schwer verheilen
  • Cantharis: bei einem Sonnenbrand mit Blasenbildung, Unruhe und Brennen

Darauf sollte man verzichten

  • Öle und fetthaltige Cremes
    Diese sollten bei einem akuten Sonnenbrand nicht verwendet werden, denn sie schränken die Heilung ein und reizen die Haut zusätzlich. Nachdem die Verbrennung abgeklungen ist, spricht jedoch nichts gegen die Anwendung von pflegenden Ölen, wie zum Beispiel Oliven- oder Jojobaöl.
  • Eiswürfel und Gefrorene Kühlpads
    Niemals sollte stark verbrannte Haut mit Eiswürfeln oder gefrorenen Kühlpads gekühlt werden. Die Haut könnte dabei erfrieren.
  • Kortison
    Kortison ist bei einem Sonnenbrand nicht empfehlenswert, da es zu starken Nebenwirkungen kommen kann.

Sonnenbrand - Wann zum Arzt?

Bei einer starken/großflächigen Verbrennung, bei Unsicherheit oder beim Auftreten folgender Symptome sollte ein Arzt aufgesucht werden:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Blasenbildung
  • Schüttelfrost
  • Kreislaufbeschwerden
  • die Haut eitert

Insbesondere bei Kindern oder älteren Menschen sollte der Sonnenbrand ärztlich überwacht werden.

Prävention

Sonnenschutz Die beste Prävention vor einem Sonnenbrand ist ein ausreichender Sonnenschutz. (Foto by: Markomarcello / Depositphotos)

Sonnenschutz

Die beste Prävention gegen Sonnenbrand ist ein ausreichender Sonnenschutz, insbesondere bei kleinen Kindern und älteren Menschen.

Auch die Augen und der Kopf müssen durch tragen von Sonnenbrille und Sonnenhut geschützt werden.  Es empfiehlt sich die Lippen mit einem Sonnenschutz-Lippenstift einzucremen.

Aggressive Mittagssonne vermeiden

Die Sonne ist speziell in den intensiven Strahlenzeiten wie in der Mittagszeit (von 11-15 Uhr) zu meiden.

Keine direkte Sonneneinstrahlung

Säuglinge sollten der direkten Sonne überhaupt nicht ausgesetzt werden, Kinder sind mit passender Kopfbedeckung und Sonnenschutzmitteln mit besonders hohen Lichtschutzfaktoren zu schützen.

Hauttyp kennen

Außerdem ist die Haut, je nach Typ, mit einem Sonnenschutz nur eine bestimmte Zeit gegen die UV-Strahlen geschützt. Das Wissen um den richtigen Hauttyp ist darum von Vorteil.


Bewertung: Ø 4,8 (12 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 11.03.2010
Überarbeitet am: 03.11.2020

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