schwarzer Hautkrebs (Malignes Melanom)

Beim schwarzen Hautkrebs handelt es sich um die gefährlichste Hautkrebsvariante. Er ist extrem aggressiv und deshalb zu Recht gefürchtet, kann bei früher Erkennung jedoch meist erfolgreich behandelt werden.

Schwarzer Hautkrebs Ein Melanom, sogenannter schwarzer Hautkrebs, ist die gefährlichste Hautkrebsvariante. (Foto by: gwolters / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist Schwarzer Hautkrebs: Dabei handelt es sich um einen bösartigen Tumor auf der Haut, auch Melanom genannt, das oft zu beginn einem Leberfleck ähneln kann.
  • Symptome: Um ein Melanom zu erkennen, gibt es die ABCDE-Regel. Dabei achtet man auf die Größe, die Form, die Farben und die Erhebung eines Leberflecks.
  • Ursachen: Ein erhöhtes Risiko zu Hautkrebs durch Vererbung ist bestätitgt. Aber auch Schwächungen des Immunsystems durch HIV können ausschlaggebend sein. Ebenso wie häufige Verbrennungen der Haut durch Sonneneinstrahlung.
  • Behandlung: Je nach Größe des Melanoms muss dieses mit einem Teil der umliegenden Haut chirurgisch entfernt werden. Danach wird es untersucht.
  • Mögliche Komplikationen: Streut der Krebs aus und setzt sich auf naheliegende Organe an, muss der Körper mit einer Chemo-, Strahlen-, oder Immuntherapie behandelt werden.
  • Vorbeugung: Sind bereits Fälle von Schwarzem Hautkrebs in der Familie bekannt, ist es wichtig die eigenen Leberflecke im Auge zu behalten und gelegentlich vom Hautarzt untersuchen zu lassen. Zu intensive Sonneneinstrahlung auf längeren Zeitraum ist zu vermeiden.

Definition von Schwarzem Hautkrebs

Definitionsgemäß handelt es sich bei einem malignem Melanom beziehungsweise bei schwarzem Hautkrebs um einen bösartigen Tumor der Haut, der aus den für die Hautfarbe verantwortlichen Pigmentzellen entsteht. Diese Zellen werden medizinisch als Melanozyten bezeichnet und gaben dem "Melanom" seinen Namen. Die Melanozyten befinden sich in der Epidermis (Oberhaut) und produzieren den Pigmentstoff Melanin.

Besonders hellhäutige Typen, deren Haut schlecht bräunt, sind häufiger von schwarzem Hautkrebs betroffen als dunkelhäutigere Menschen. Maligne Melanome treten zumeist an Hautstellen auf, die häufiger Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, beispielsweise:

  • im Nacken
  • auf Armen
  • Unterschenkeln
  • im Gesicht

Der Großteil aller Melanome entsteht aus bereits vorhandenen Leberflecken oder Muttermalen, die jahre- oder jahrzehntelang völlig harmlos und unauffällig schienen. Wegen der zumeist sehr dunklen Färbung der bösartigen Melanome bezeichnet man diese gefährliche Hautkrebsform als "schwarzen" Hautkrebs.

Ist ein malignes Melanom entstanden, so wachsen die Zellen des Tumors sowohl in senkrechter als auch in waagerechter Richtung. Die waagerechte Vermehrung der Tumorzellen führt zu einer Größenzunahme des Melanoms auf der Haut. Das senkrechte Wachstum wird zunächst durch die Basalmembran, die unterste Schicht der Oberhaut, blockiert. Kann das Melanom diese einmal durchdringen, können die Krebszellen über die Lymph- und Blutbahnen in den ganzen Körper streuen und sich in anderen Organen sammeln und vermehren. Generell kann der schwarze Hautkrebs auf diese Weise jedes Körperorgan befallen.

In den meisten Fällen sind jedoch folgende Organe und Körperregionen betroffen:

  • die Leber
  • Lunge
  • Knochen
  • Lymphknoten
  • das Gehirn

Auch Hauttumore, die äußerlich sehr klein sind, können schon streuen.

Ursachen von schwarzem Hautkrebs

Es kommen unterschiedliche Ursachen für die Entstehung eines malignen Melanoms infrage. Einerseits können ein sehr heller Hauttyp oder diverse Erbfaktoren das Risiko für schwarzen Hautkrebs erhöhen. Andererseits wird ein Erkranken auch durch äußere Einflüsse wie eine häufige und hohe Belastung der Haut durch UV-Strahlen begünstigt.

Dass bei schwarzem Hautkrebs erbliche Anlagen eine Rolle spielen können, beweisen die sogenannten "Melanomfamilien": Personen, deren Familien bereits Fälle von Hautkrebs aufweisen, haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls daran zu erkranken.

Auch gelten Menschen als Risikogruppe, die als Kind oft unter einem Sonnenbrand litten, sowie Personen, deren Immunsystem aufgrund von Infektionen wie beispielsweise HIV oder der Einnahme bestimmter Medikamente geschwächt ist.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass maligne Melanome ihre Ursachen in UV-Strahlen haben können. Allerdings ist der Einwirkung übermäßig langer oder häufiger Sonneneinstrahlung auf die Entstehung der bösartigen Tumore nicht nachgewiesen: Vom schwarzen Hautkrebs sind in der Regel Menschen betroffen, die ihre Zeit überwiegend drinnen verbringen und nur punktuell - wie zum Beispiel im Urlaub oder in der Freizeit - der Sonne ausgesetzt sind.

Symptome für schwarzen Hautkrebs

Symptome für schwarzen Hautkrebs sind in den meisten Fällen auf die Haut beschränkt. Selten kann es vorkommen, dass ein Melanom auf Schleimhäuten oder im Auge entsteht. Dabei kann man maligne Melanome mit Hilfe der äußerlichen Symptome nicht immer von gutartigen Pigmentveränderungen der Haut unterscheiden, da es hier große Überschneidungen geben kann: Einige harmlose Hautveränderungen ähneln frühen Anzeichen für Hautkrebs. Ein Melanom in fortgeschrittenem Stadium kann man aufgrund deutlicherer Symptome jedoch meist gut erkennen.

ABCDE-Regel

Eine sehr hilfreiche Methode, um gutartige Hautveränderungen von einem möglicherweise bösartigen Melanom zu unterscheiden, bietet die "ABCDE-Regel": Sie fasst die Symptome zusammen, welche auf Hautkrebs hindeuten können und daher ein Anlass sein sollten, einen Arzt aufzusuchen:

  • A-Asymmetrie: Hautflecken von asymmetrischer Form können Symptome für Hautkrebs sein.
  • B- Begrenzung: Die Begrenzung eines Melanoms ist zumeist unregelmäßig und unscharf.
  • C-Colorit: Maligne Melanome weisen häufig eine uneinheitliche Färbung auf.
  • D-Durchmesser: Leberflecken, die einen größeren Durchmesser als fünf Millimeter aufweisen, könnten auf Hautkrebs hindeuten und sollten untersucht werden.
  • E-Erhabenheit: In die Höhe wachsende Pigmentmale sind verdächtige Symptome für schwarzen Hautkrebs.

Neben diesen äußerlichen Veränderungen der Haut bringt Hautkrebs oft keinerlei weitere Symptome mit sich. In einigen Fällen kann es zu Blutungen oder Juckreiz an Pigmentflecken kommen. Auch kann die spontane Ablösung oder/und eine sehr dunkle Färbung eines Nagels ein Hinweis auf schwarzen Hautkrebs sein.

Untersuchungen und Diagnose

Äußerliche Anzeichen

Beim schwarzen Hautkrebs kann eine Diagnose häufig nur mit Hilfe der äußerlichen Anzeichen einer Hautveränderung erfolgen, ohne dass die Entnahme von Gewebeproben aus dem Tumor nötig wäre. Anhand der ABCDE-Regel kann man sich dabei grob orientieren - Je mehr Kriterien erfüllt sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für ein bösartiges Melanom.

Blut- oder Ultraschalluntersuchung

Zusätzlich ist es möglich, Blut- oder Ultraschalluntersuchungen für die Melanom-Diagnose einzusetzen. Darüber hinaus wird die Haut nach weiteren auffälligen Hautveränderungen und möglichen Metastasen (Tochtergeschwülsten) abgesucht.

Hat das Melanom bereits in die Bauchorgane gestreut, wird dies anhand der Ultraschallbilder in der Regel deutlich. Um nachzuprüfen, ob sich Tochtergeschwülste in der Lunge gebildet haben, muss möglicherweise der Brustkorb geröntgt werden. Auch kann - je nach vorherigem Befund - ein Kernspin des Kopfes oder eine gezielte Untersuchung der Knochen erforderlich sein.

Behandlung, Therapie und mögliche Komplikationen

Entfernung des Melanoms

Besteht der Verdacht, dass schwarzer Hautkrebs vorliegt, muss der verdächtige Pigmentfleck zuallererst vollständig entfernt werden. Dies geschieht im Allgemeinen bei örtlicher Anästhesie und mit genügend Sicherheitsabstand um das Mal herum. Ausgehend von der Dicke des Tumors entfernt der Arzt ein kreisförmiges Stück der das Melanom umgebenden Haut und untersucht dieses Gewebe daraufhin gründlich unter dem Mikroskop.

Immuntherapie

Bei relativ dünnen Melanomen ist neben der Entfernung keine weitere Maßnahme nötig. Ist es jedoch dicker als eineinhalb Millimeter, empfiehlt sich als zusätzliche Behandlung eine Immuntherapie mit speziellen Zytokinen.

Hat ein malignes Melanom bereits Metastasen gebildet, ist eine erweiterte Therapie von Nöten: Sind beispielsweise benachbarte Lymphknoten befallen, müssen auch diese neben dem Melanom entfernt werden. Falls die entnommenen Lymphknoten Krebszellen enthalten, werden bei der Operation alle Lymphknoten des entsprechenden Gebietes entfernt.

Hat der schwarze Hautkrebs in andere Organe gestreut, kann die Tumormasse durch eine Operation verringert werden. Als alternative oder zusätzliche Behandlung des schwarzen Hautkrebses bieten sich eine Chemo, Strahlen oder/und Immuntherapie an.

Prävention und was ich selbst tun kann

Prävention Schwarzer Hautkrebs Um Hautkrebs zu vermeiden ist es wichtig den eigenen Körper in regelmäßigen Abständen zu untersuchen (Foto by: glisic_albina / Depositphotos)

Schwarzem Hautkrebs kann man bedingt vorbeugen, indem man die verschiedenen äußeren Faktoren, die das Risiko für eine Erkrankung erhöhen, so gut wie möglich meidet.

  • Gerade extrem hellhäutige Personen sollten sich keiner intensiven UV-Strahlung aussetzen.
  • Auch künstliche UV-Strahlen (Solarium) sind möglichst zu vermeiden.
  • Lässt sich ein längerer Aufenthalt in der Sonne nicht vermeiden, sollte man die Haut stets ausreichend mit Sonnencreme, lichtdichter Kleidung, Kopfbedeckung etc. schützen. Besonders wichtig ist ein konsequenter Sonnenschutz für Kinder, da ihre Haut äußerst sonnenempfindlich ist und die Haut keinen Sonnenbrand vergisst.

Je früher schwarzer Hautkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Daher ist es ratsam, den eigenen Körper in regelmäßigen Abständen genau zu untersuchen. Auch der Rücken, die Kopfhaut und die Fußflächen sollten dabei nicht ausgelassen werden. Stellt man ungewöhnliche Veränderungen der Haut fest, sollte so bald wie möglich ein Arzt aufgesucht werden, um diese vom Fachmann untersuchen und im Fall einer Erkrankung sofort behandeln zu lassen.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 03.02.2010
Überarbeitet am: 02.08.2020

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