Infektion mit Trichomonaden (Trichomoniasis)

Bei der Trichomoniasis handelt es sich um eine sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit die oftmals vor allem Frauen betrifft und zu einer Entzündung der Geschlechtsorgane und Harnwege führt.

Infektion mit Trichomonaden Ein Kondom ist das einzige was während Sex vor Geschlechtskrankheiten schützen kann. (Foto by: vadimphoto1@gmail.com / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist Trichomoniasis?
    Dabei handelt es sich um eine häufige Geschlechtskrankheit die ernstzunehmende Entzündungen auslösen kann.
  • Ursache
    Übertragen wird die Krankheit durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Erreger sind die Parasiten Trichomonas vaginalis.
  • Symptome
    Die Krankheit kann Symptomlos verlaufen. Typisch sind jedoch Schmerzen beim Sex und beim Wasserlassen, sowie der Austritt von übelriechendem Sekret aus der Vagina der Frau.
  • Behandlung
    Die einzig Effektive Behandlung erfolgt über die Einnahme von angepassten Antibiotika. Behandelt werden sollten auch alle Geschlechtspartner der betroffenen Person.
  • Heilung
    Die Heilungschancen stehen nach einer konsequenten Behandlung sehr gut.
  • Vorbeugung
    Einzige Art der Vorbeugung ist geschützter Geschlechtsverkehr mit einem Kondom.

Was ist Trichomoniasis?

Mit schätzungsweise jährlich 170 Millionen Infektionen, gehört die Trichomoniasis zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Dabei sind Männer seltener betroffen als Frauen, welche 70% der Fälle ausmachen. Die Krankheit ist in Österreich nicht meldepflichtig.

Ursachen

Übertragen wird die Infektion über einen Parasiten unter dem Namen Trichomonas vaginalis. Diese einzelligen Geißeltierchen sind mit bloßem Auge nicht  zu sehen und siedeln sich vor allem in menschlichen Geschlechtsteilen an. Die Parasiten bevorzugen eine feuchte Umgebung mit neutralem pH-Wert, weshalb sie sich vor allem in der Vagina der Frau oftmals festsetzen. Bei Männern setzen sie sich hauptsächlich in den Harnwegen und der Prostata fest, was dann als Trichomanas urogenitalis bezeichnet wird.

Für eine Übertragung ist ein direkter Kontakt der Schleimhäute zweier Personen notwendig, wobei eine Person die Parasiten in sich trägt. Dazu kommt es meist vor allem bei ungeschützten Geschlechtsverkehr. Das Risiko sich mit Trichomoniasis anzustecken erhöht sich, wenn die betroffene Person zu der Zeit bereits an anderen Erreger für Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Syphilis oder AIDS, in sich tragen.

Eine Ansteckung über Badetücher, Toiletten oder Saunabesuche ist zwar möglich, aber eher selten.

Symptome

Eine Infektion mit Trichomonaden kann in manchen Fällen ohne Beschwerden verlaufen (meist bei Männern), aber auch mit Infektionen in geschlechtsspezifischen Regionen.

Symptome von Trichomoniasis bei der Frau

  • schaumiger Ausfluss aus der Scheide (gelb-grünlich, übler „fischiger“ Geruch)
  • lokale Schmerzen
  • Schmerzen beim Harnlassen
  • Rötungen und Schwellungen der Scheide
  • häufiger Harndrang
  • leichte Unterbauchschmerzen

Symptome von Trichomoniasis beim Mann

  • leichtes Brennen beim Wasserlassen
  • leichtes Brennen beim Samenerguss
  • Juckreiz im Genitalbereich
  • eitriger Ausfluss aus der Harnröhre
  • (selten) Entzündung der Nebenhoden
  • (selten) Entzündung der Prostata

Diagnose und Untersuchung

Infektion mit Trichomonaden Um erneute Ansteckungen zu vermeiden, sollten sich auch die Sexualpartner untersuchen lassen. (Foto by: belchonock / Depositphotos)

Besteht ein Verdacht auf Trichomoniasis, oder treten die oben beschriebenen Symptome auf, sollte man unbedingt einen Arzt/ eine Ärtzin aufsuchen. Am besten geeignet sind dafür Fachkräfte für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Urologie oder Gynäkologie.

Meist geben die Symptome bereits Aufschluss über die vorliegende Erkrankung. Zur Absicherung wird oftmals noch ein Vaginalabstrich bei den Frauen abgenommen um diesen auf die Parasiten zu untersuchen. Bei Männern kann ein Abstrich des Harnröhrensekrets entnommen werden.

Es ist wichtig, dass sich nach einem  positiven Befund auch der/die SexualpartnerIn untersuchen lässt um eine Infektion rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

Behandlung und Komplikationen

Für eine Behandlung stehen eigens Antibiotika zur Verfügung, die meist in Tablettenform über die Dauer einer Woche eingenommen werden müssen. Um eine erneute Ansteckung zu vermeiden, müssen auch die sexuellen Partner untersucht und mitbehandelt werden. Während der Behandlung sollte auf jeglichen Geschlechtsverkehr verzichtet werden.

Unbehandelt kann es eine Infektion auch zu einer chronischen und schweren Entzündung der Geschlechtsorgane führen. Bei Schwangeren kann eine Infektion das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen und nach der Geburt kommt es mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einer Entzündung der Gebärmutterschleimhaut.

Heilungschancen und Prävention

Wir die Antibiotikatherapie konsequent durchgeführt und auch mögliche Ansteckungsquellen behandelt, stehen die Heilungschancen dieser Infektion bei gut 95%. Eine Immunität gegen die Trichomoniasis Parasiten ist nicht möglich.

Die beste Chance sich gegen diese Infektion zu schützen ist das Tragen von Kondomen während des Geschlechtsverkehrs.

 


Bewertung: Ø 3,4 (5 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 10.09.2020
Überarbeitet am: 10.09.2020

Quellen:

Gesundheitsportal https://www.apotheken-umschau.de/infektionen/trichomoniasis (Aufruf10.09.2020)

Informationsportal https://www.leading-medicine-guide.at/erkrankungen/infektionen/trichomoniasis#topics (Aufruf: 10.09.2020)

Informationsportal https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/geschlechtskrankheiten/trichomonas-vaginalis (Aufruf 10.09.2020)

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