Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Der Begriff Prämenstruelles Syndrom umfasst sämtliche Beschwerden, die vor der monatlichen Menstruation auftreten. Die Krankheit betrifft viele Frauen und leider finden sie nicht bei jedem Verständnis für ihre Situation.

Prämenstruelles Syndrom (PMS) Bei dem Prämenstruellen Syndrom haben Betroffene mit zahlreichen Beschwerden zu kämpfen. (Foto by: AndreyPopov / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist PMS: Dabei handelt es sich um eine Vielzahl an Beschwerden während einer Menstruation.
  • Symptome: Häufige Symptome sind Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schmerzen im Unterleib, Heißhungerattacken, sowie verstärkte Akne.
  • Ursachen: Vermutet wird ein Zusammenhang mit dem Hormonhaushalt und dem Eisprung.
  • Behandlung: Ruhe und Vermeidung von Stress, sowie ein Ausgleich des Eisenmangel werden häufig behandelt. Es gibt auch eine Vielzahl an Hausmitteln.
  • Vorbeugung: Eine garantierte Vorbeugung gibt es leider nicht. Jedoch ist viel Ruhe, sowie ein Verzicht auf Alkohol  und Rauchen zu empfehlen.

Was ist PMS (Prämenstruelles Syndrom)

PMS tritt in der zweiten Zyklushälfte auf, verstärkt sich zunehmend und verschwindet wieder, wenn die Menstruation beginnt. Schmerzen im Unterbauch, trübe Stimmungslage und Abgespanntheit zählen zu den häufigsten Symptomen. Es sind meist Frauen zwischen dem 30. und dem 50. Lebensjahr, die darunter leiden.

Ursachen für PMS

Obwohl es bereits seit etlichen Jahren Untersuchungen gibt, die die genaue Ursache des PMS erforschen, endgültig klären konnte es bisher niemand. Die Experten sind sich einig, dass die Beschwerden mit dem Hormonhaushalt im engen Zusammenhang stehen. Nach dem Eisprung steigt das Hormon Prolaktin an. Es ist für das Anschwellen der Brustdrüsen verantwortlich und kann das schmerzhafte Ziehen in der Brust auslösen.

Auch starke körperliche Belastung und psychischer Stress gelten als Ursachen für PMS. Betroffene berichten ebenfalls davon, dass sie während der Pubertät oder den Wechseljahren vermehrt Beschwerden haben. Muss eine Frau Blut verdünnende Medikamente oder Antidepressiva einnehmen, zählt PMS zu den Nebenwirkungen.

Symptome und Anzeichen von PMS

Symptome bei PMS Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen oder Schmerzen im Unterleib können Symptome von PMS sein. (Foto by: 9nong / Depositphotos)

PMS zählt zu den häufigsten Erkrankungen, die in der Praxis von Gynäkologen behandelt werden. Bis zu 150 verschiedene Symptome können bei einem prämenstruellen Syndrom auftreten. Häufige Symptome können sein:

  • Ödeme in den Füßen, Fingern und an den Augen. Es kommt vor, dass das ganze Gesicht geschwollen ist.
  • Starke bis stärkste  Kopfschmerzen sowie Rückenschmerzen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Schmerzen im Unterleib
  • Heißhungerattacken 
  • Junge Frauen leiden häufig darunter, dass sich ihre Akne verstärkt.
  • Frauen, die regelmäßig ihr Gewicht kontrollieren, stellen fest, dass sie in dieser Zeit zugenommen haben. Das liegt an den Wassereinlagerungen und reguliert sich zu Beginn der Blutungen von selbst.
  • Zu den psychischen Beschwerdebildern zählen, Stimmungsschwankungen, Überempfindlichkeit und Gereiztheit. Die Frauen sind währenddessen "nah am Wasser" gebaut.
  • Mitunter haben Betroffene unter Hitzewellen und innerer Unruhe zu leiden.

Sehr starke Symptome bezeichnet man als prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS). Rund drei bis acht Prozent der von PMS betroffenen Frauen leiden darunter. Dabei sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Untersuchungen und Diagnose

Gibt es kontinuierlich massive Beschwerden, die sogar zur Arbeitsunfähigkeit führen, sollte der Gynäkologe des Vertrauens aufgesucht werden. Er wird neben dem Gespräch weitere Untersuchungen durchführen.

Dazu zählen die Begutachtung der Gebärmutter sowie Bluttests. Wenn nötig, kommt zudem eine Hormonanalyse dazu. Sehr hilfreich ist, wenn die Patientin schon vor ihrem Arztbesuch einen Menstruationskalender führt. Sie notiert hier, wann die Beschwerden auftreten, wann sie ihren Höhepunkt erreichen und wann sie wieder abklingen. Anhand der Aufzeichnungen wird der Arzt bereits eine klare Vorstellung von seinem Untersuchungsansatz bekommen.

Behandlung und Therapie von PMS

Entspannung bei PMS Entspannung und Stressabbau können dabei helfen, die Beschwerden von PMS zu lindern. (Foto by: Brainsil / Depositphotos)

Das Vorgehen bei Beschwerden durch PMS richtet sich nach dem Ausmaß der Symptome. Stress lässt sich zwar nicht ganz vermeiden, aber gezielte Pausen reduzieren ihn.

Hat der Arzt Eisenmangel festgestellt, wird er der Patientin ein Eisenpräparat verschreiben. Gegen die krampfartigen Schmerzen gibt es Tabletten oder Zäpfchen zu kaufen. Aber Achtung, niemals diese Medikamente über einen längeren Zeitraum und ohne ärztliche Aufsicht einnehmen.

Wirksame Hausmittel bei PMS

Auch Hausmittel können hilfreich sein. Tee aus Frauenmantel oder Hirtentäschel gilt seit vielen Jahren als Hausmittel gegen PMS.

Wer sein Leiden mit einer Wärmflasche lindert, sollte dies nicht tun, wenn er anschließend arbeiten oder einkaufen muss. Die Wärme wirkt zwar krampflösend, sorgt aber gleichfalls für einen stärkeren Blutfluss.

Dass ein Tee aus Brennessel gegen Eisenmangel hilft, ist bekannt. Aber auch hier sollte man vorsichtig sein. Ist der Sud zu stark oder wird dem Körper nicht genug Flüssigkeit zugeführt, kommt es zur Austrocknung. Das ist vergleichbar mit der Überdosierung von Entwässerungstabletten.

Prävention und was ich selbst tun kann

Es gibt mit Sicherheit viele Frauen, die sich im Zusammenhang mit PMS ein Allroundmittel wünschen. Leider gibt es das nicht. Es ist aber möglich, dass gemeinsam mit dem Arzt eine Strategie entwickelt wird. Sie wird helfen, die Symptome zu lindern und PMS erträglich zu machen.

Der Genuss von Alkohol und Rauchen begünstigt die Krankheit. Wer sich zudem wenig oder gar nicht sportlich betätigt, fördert PMS.


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ICD-10: N94.3 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 15.02.2016
Überarbeitet am: 22.07.2020

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