Akne (Mitesser, Pickel, Komedon)

Akne ist eine der bekanntesten Hautkrankheiten, die zwar vorrangig Jugendliche in der Pubertät betrifft, doch durchaus auch bei Erwachsenen auftreten kann. Charakteristisch sind die unschönen Pickel und Pusteln, die auch häufig ein kosmetisches Problem sind.

Akne Die Hauterkrankung Akne tritt hauptsächlich in der Jugend auf. (Foto by: uroszunic / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist Akne: Dabei handelt es sich um kleine Hautpusteln und Pickel, die durch entzündete Talgdrüsen entstehen.
  • Symptome: Häufig tritt vorgehend bereits fettige Haut auf. Meist tauchen die Pusten im Gesicht, Hals, und Rücken auf.
  • Ursachen: Beginnend in derPubertät, kommt es meist zu Hormonschwankungen, bei denen mehr Fett auf der Haut produziert wird und so die Talgdrüsen verstopft, welche sich entzünden.
  • Behandlung: Eine Aknebehandlung zielt darauf ab die Talgdrüse zu entstopfen und zu reinigen. Bei leichter Akne reicht oft schon eine Gesichtsreinigung und eine Salbe aus der Apotheke. Bei stärkerer Akne gibt es speziell abgestimmte Medikamente und Salben vom Hautarzt.
  • Mögliche Komplikationen: Leidet man an Akne Inversa, so kann auch eine Operation notwendig sein.
  • Vorbeugung: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Gesichtspflege (nicht-fettende Cremen) und der Verzicht auf Nikotin so wie Make-up können vorbeugen.

Was ist Akne?

Als Akne bezeichnet man kleine Hautpusteln und Pickel, die im Allgemeinen durch entzündete Talgdrüsen entstehen. In der Regel tritt diese Krankheit während der Pubertät auf und verschwindet nach einigen Jahren von selbst wieder. Im Normalfall sind Gesicht, Nacken und Dekollete betroffen, doch auch am Rücken, in der Achselregion und sogar im Genitalbereich können sich die Symptome zeigen.

Jungen sind während der Pubertät deutlich häufiger von Akne betroffen als Mädchen. Meist tritt die Akne zwischen dem 15. und dem 18. Lebensjahr auf.

Neben der Akne, die in der Pubertät auftritt, gibt es noch zahlreiche andere Arten dieser Erkrankung. So kennt die Medizin beispielsweise die Neugeborenen- und Säuglingsakne ebenso wie die durch bestimmte Medikamente oder UV-Strahlung ausgelöste Akne.

Grundsätzlich unterscheidet man weiterhin vier verschiedene Formen der Akne:

  1. Acne comedonica: Hier treten hauptsächlich Mitesser auf.
  2. Acne papulopustulosa: Diese äußert sich durch entzündliche Papeln und Pusteln.
  3. Acne conglobata: Dies ist eine schwere Verlaufsform der Akne, die teilweise von Fieber und entzündeten Gelenken begleitet wird.
  4. Acne inversa: Die schwerste Form der Erkrankung. Sie tritt auch an Körperstellen wie dem Analbereich, den Achselhöhlen oder der weiblichen Brust auf. Diese häufig durch Nikotinmissbrauch ausgelöste Erkrankung erfordert in vielen Fällen eine operative Behandlung.

Ursachen von Akne

In erster Linie sind Hormonschwankungen für die Akne verantwortlich. Männliche Geschlechtshormone, die sogenannten Androgene, begünstigen die Entstehung der Akne. Diese regen die Talgdrüsen dazu an, mehr Fett zu bilden, was häufig zu einer Verstopfung der Drüsen führt. Leicht können sich diese verstopften Talgdrüsen nun entzünden und Pickel entstehen. In der Pubertät, aber auch während der Menstruation, kommt es zu häufigen Hormonschwankungen.

Neben diesen inneren Ursachen für die Akne kann diese auch durch äußere Auslöser verursacht werden. Bestimmte Kosmetikprodukte können ebenso für die Akne verantwortlich sein wie Medikamente. Kortison und Antibiotika beispielsweise sind besonders bekannt dafür, Akne auszulösen.

Auch übermäßiger Nikotinkonsum sowie psychische Belastungen, hier insbesondere sehr viel Stress, können Akne auslösen.

Nicht vergessen sollte man zudem, dass die Ernährung eine nicht unwesentliche Rolle bei der Entstehung von Pickeln und Mitessern spielt. Vor allem stark zuckerhaltige Lebensmittel fördern die Ausschüttung von Insulin, was wiederum Akne begünstigt. Auch Milch und Milchprodukte sind Akne-Patienten nicht zu empfehlen.

Symptome von Akne

Ein typisches Symptom der Akne sind die Pickel und Mitesser, die in der Fachsprache auch als Komedonen bezeichnet werden. Auch eitergefüllte Bläschen sind bei Akne durchaus keine Seltenheit. Betroffene Patienten klagen zudem über eine sehr fettiger Haut. Bei einer schweren Form der Akne kommen große und entzündliche Knoten sowie Abszesse hinzu, die teilweise auch zu Narben führen. Bei einer besonders schweren Form der Erkrankung kann es sogar zu Fieber und einer Entzündung der Gelenke als Begleiterscheinung kommen.

Vorrangig treten die Pickel und Pusteln im Gesicht, an Hals und Dekollete auf, doch auch am Rücken, unter den Achseln und sogar im Genitalbereich kann Akne auftreten.

Zu den körperlichen Symptomen der Akne gesellen sich nicht selten psychische Probleme: Betroffene Patienten haben ein geringes Selbstwertgefühl oder leiden gar an Depressionen.

Untersuchungen und Diagnose

Langwierige Untersuchungen sind in der Regel nicht notwendig, um Akne zu diagnostizieren. Ein Blick auf das Hautbild genügt meist, um die Diagnose Akne eindeutig zu stellen. Nun gilt es, die Ursachen für die Erkrankung festzustellen. Bestimmte Medikamente oder Kosmetika können Akne ebenso bedingen und sollten als Auslöser nicht ausgeschlossen werden.

Auch Vorerkrankungen wie Hormon- oder Stoffwechselstörungen müssen unbedingt ausgeschlossen werden. Mit Hilfe einer Blutuntersuchung wird nun der Hormonspiegel gemessen: Bei Akne ist in der Regel die Konzentration des männlichen Geschlechtshormons zu hoch.

Der Verlauf der Akne ist in der Regel recht positiv: Bei den meisten Patienten verschwindet diese spätestens mit dem 25. Lebensjahr. Einige Frauen haben aber auch bis zum 40. Lebensjahr mit den unschönen Pickeln zu kämpfen.

Den Verlauf der Akne kann man durch

positiv beeinflussen.

Einen ungünstigeren Verlauf dagegen nimmt die seltene Form, die Acne inversa. Aus dieser kann sich schlimmstenfalls Hautkrebs entwickeln.

Behandlung, Therapie und mögliche Komplikationen

Behandlung Akne Die Behandlung von Akne ist meist sehr langwierig. (Foto by: alexraths / Depositphotos)

Bei vielen Patienten verschwindet die Akne ohne Therapie. Damit keine Folgeschäden entstehen, sollte man diese dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen und rechtzeitig behandeln lassen. Nur so können Narben und ein schwerer Verlauf der Krankheit verhindert werden. Keinesfalls sollte man versuchen, die Akne allein zu Hause zu behandeln, denn ein unsachgemäßes Ausdrücken oder Ausquetschen der Pickel kann die Symptome verschlimmern und häßliche Narben zurücklassen. Auf der anderen Seite kann aber auch eine übertriebene Hygiene die Pickel sprießen lassen.

Für welche Therapieform sich der behandelnde Arzt schließlich entscheidet, hängt in erster Linie von der Schwere der Erkrankung ab. Bei allen Therapieformen aber sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Behandlung langwierig ist und die Pickel nicht von heute auf morgen verschwinden.

Alle Aknebehandlungen zielen in erster Linie darauf ab, die Talgbildung zu unterbinden. Bei leichter Akne genügen meist schon tensidfreie Wasser oder spezielle Cremes, die es in Apotheken zu kaufen gibt. Vermieden werden sollten dagegen stark fetthaltige Cremes.

Ist die Akne schwerer, wird der Arzt entsprechende Salben oder auch Tabletten verschreiben. Salizylsäure, Zink und Antibiotika sind bekannte Wirkstoffe, die gut gegen Akne helfen. Bei einer besonders schweren Form der Akne kommen auch häufig entzündungshemmende Medikamente wie Kortison zum Einsatz. Bei Schwangeren sind diese Mittel allerdings mit Vorsicht zu genießen, da sie häufig starke Nebenwirkungen haben.

Ein anderes gut wirksames Mittel bei Akne ist die Antibabypille. Diese Hormontherapie kann wirkungsvoll dabei helfen, besonders schwere Akne zu bekämpfen.

Operative Maßnahmen dagegen werden nur bei einer besonders schweren Form der Akne, der sogenannten Acne inversa, nötig: Hier kommt es zu unschönen Hautveränderungen im Bereich der Achseln, des Analbereiches oder der weiblichen Brüste. Diese Veränderungen werden dann operativ entfernt.

Prävention und was ich selbst tun kann

In den meisten Fällen kann man den Ausbruch der Akne zumindest in der Pubertät nicht verhindern.

  • Eine gesunde und ausgewogene Ernährung aber kann bei fettiger und unreiner Haut durchaus helfen. Auf zu viel Zucker und Schokolade sollte man bestenfalls verzichten, vielmehr sind Obst und Gemüse zu bevorzugen.
  • Auch bei der Reinigung der Haut kann man einiges falsch machen: Für die tägliche Reinigung der Haut ist ein mildes Waschgel völlig ausreichend; auf zu scharfe Reinigungslotionen oder Gesichtswasser sollte man hingegen verzichten. Auf Make up sollte man bei Pickeln bestenfalls verzichten - zwar kann dieses die Unreinheiten meist gut überdecken, doch nicht selten entstehen durch das Make up neue Pickel.
  • Vermeiden sollte man bei Akne zudem stark fetthaltige Cremes; leichte Emulsionen sind dagegen für Mischhaut und ölige Haut besser geeignet.
  • Um Akne vorzubeugen, soll auch eine milde UV-Bestrahlung helfen. Zu viel Sonne dagegen, aber auch zu viel Kälte und Wärme, wirkt sich nicht unbedingt positiv auf das Hautbild aus.
  • Auf das Rauchen sollte man bestenfalls verzichten, denn Nikotin kann vor allem die schwere Form der Akne, Acne inversa genannt, begünstigen.

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ICD-10: L70, L70.0, L70.1, L70.2, L70.3, L70.4, L70.5, L70.8, L70.9 mehr Infos


Autor: Dr. med. Eckhard Schröder
Infos zum Autor: Facharzt für Dermatologie & Medizinjournalist
Erstellt am: 22.01.2010
Überarbeitet am: 30.07.2020

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