Abstrich

Wenn zu Untersuchungszwecken Material von der Hautoberfläche oder der Schleimhaut aus verschiedenen Körperstellen entnommen wird, spricht man von einem Abstrich. Unter dem Mikroskop wird das entnommene Material anschließend untersucht (die zystologische Diagnostik).

Ärztin macht medizinischen Abstrich Abstriche dienen zur genauen Diagnostik einer möglichen Erkrankung, insbesondere einer Entzündung. (Foto by: oneblink / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist ein Abstrich?
    Bei einem Abstrich wird körpereigenes Untersuchungsmaterial aus Wunden, Haut und Schleimhaut (Mund, Nase, Harnröhre, Magen, Speiseröhre, Zwölffingerdarm, After oder Scheide) entnommen und auf mögliche Erkrankungen untersucht.
  • Wie funktioniert ein Abstrich?
    Je nach Art des Abstriches gibt es unterschiedliche Instrumente (Spatel, Wattetupfern, Klebestreifen, Bürste, usw.) mit denen das Untersuchungsmaterial entnommen wird und danach entweder direkt vom Arzt oder im Labor ausgewertet wird.
  • Wann wir ein Abstrich gemacht?
    Ein Abstrich wird meist bei Anzeichen von Infektionen von Bakterien und Pilzen gemacht. Zum Beispiel bei einer Streptokokken-Infektion, aber auch als Krebsvorsorge für Frauen, usw.

Zystologische Abstriche

Der gynäkologische Portioabstrich

Diese Untersuchung zählt zu den routinemäßigen gynäkologischen Untersuchungen, bei der zur Frühdiagnose von Gebärmutterhalskrebs ein Pap-Test (Zellabstrich vom Muttermund und Gebärmutterhalskanal) im Zuge einer gynäkologischen Untersuchung durchgeführt wird.

Der bronchoskopische Abstrich

Dabei wird mit einer kleinen Bürste von der Bronchienwand Zellmaterial entnommen.

Mikrobiologische Abstriche

Der Mundschleimhautabstrich (DNA Analyse)

Mittels Mundschleimhautabstrich, wobei mit einem sterilen Wattetupfer Schleimhautzellen von der Mundinnenhöhle entnommen werden, kann ein Abstammungsgutachten, eine Typisierung sowie die Erstellung eines genetischen Fingerabdrucks erfolgen.

Gynäkologischer Abstrich

Ärztin hat Abstrich gemacht Unter dem Mikroskop wird das entnommene Material durch den Abstrich untersucht. (Foto by: imagepointfr / Depositphotos)

Besteht der Verdacht auf eine Infektion in der Scheide (Beispiel Clamydien) wird das wie oben beschriebene Material in ein Nährmedium eingebracht und mikrobiologisch untersucht.

Gastroskopischer Abstrich

Im Zuge einer gastroskopischen Untersuchung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm ist es möglich, eine Schleimhautprobe zur weiteren Untersuchung zu entnehmen, wenn beispielsweise der Verdacht auf Tumore besteht.

Fazit

Abstriche dienen zur genauen Diagnostik einer möglichen Erkrankung, insbesondere einem Tumor oder einer Entzündung. Beispielsweise Tumorzellen können bei einer mikroskopischen Untersuchung in gut- oder bösartig unterschieden werden.

Grundsätzlich kann ein Abstrich von den körpereigenen Schleimhäuten wie der Mund oder Darmschleimhaut sowie der Hautoberfläche abgenommen werden und weiter mikrobiologisch, zystologisch oder gastroskopisch untersucht und diagnostiziert werden.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 30.08.2010
Überarbeitet am: 12.12.2019

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