Gebärmutterhalskrebs

Als Gebärmutterhalskrebs oder Zervixkarzinom bezeichnen Mediziner bösartig verändertes Gewebe im Gebärmutterhalsbereich. Die Ursache für einen Gebärmutterhalskrebs liegt in der Hauptsache an einer zurückliegenden HPV-Infektion.

Gebärmutterhalskrebs In den meisten Fällen sind Viren der Auslöser für den Gebärmutterhalskrebs. (Foto by: gwolters / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist Gebärmutterhalskrebs: Hierbei kommt es zur Entwicklung eines bösartigen Tumors im Gebärmutterhals. Dieser verbindet die Gebärmutter mit der Scheide.
  • Symptome: Gerade in den frühen Stadien treten kaum Symptome auf. Danach kann es zu blutrigem Ausfluss kommen, Schmerzen beim Urinieren, oder auch Schmerzen in Bauch- und Rückenbereich.
  • Ursachen: Auslöser ist in den meisten Fällen ein Virus. Bekannt ist dabei vor allem der HPV, der vor allem bei ungeschützten Sex verbreitet wird. Angewohnheiten wie Rauchen können das Risiko zur Erkrankung erhöhen, ebenso wie mangelnde Hygiene.
  • Behandlung: Bei früher Erkennung lässt sich das meiste mit einer Lasertherapie behandeln, auch eine schonende Operation ist möglich, nach welcher die Gebärmutter erhalten bleibt und Kinder zu bekommen möglich bleibt. Ist der Krebs zu fortgeschritten, muss die Gebärmutter entfernt werden und eine Chemotherapie wird verordnet um weitere Streuung zu verhindern.
  • Mögliche Komplikationen: Bei zu später Erkennung, können sich die Metastasen auf weitere Organe ausbreiten und die Heilungschancen reduzieren.
  • Vorbeugung: Es ist ratsam junge Mädchen noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr impfen zu lassen. Frühest möglicher Zeitpunkt dafür wäre ab dem 9. Geburtstag. Auf jährliche Vorsorgeuntersuchungen sollte dennoch nicht verzichtet werden.

Was ist ein Gebärmutterhalskrebs?

Als Gebärmutterhalskrebs, in der medizinischen Fachsprache auch Zervixkarzinom genannt, bezeichnet man bösartig verändertes Gewebe im Bereich des Gebärmutterhalses. Der Gebärmutterhals verbindet die Gebärmutter mit der weiblichen Scheide. Durchaus möglich sind hier auch sogenannte Dysplasien; von diesen spricht man, wenn sich das Gewebe verändert, was gleichzeitig als Krebsvorstufe bezeichnet werden kann.

Diese Dysplasien bilden sich bei den meisten Frauen von selbst wieder zurück. Natürlich sollte man diese aber im Auge behalten und entfernen lassen, wenn sie nach zwölf Monaten immer noch bestehen. In gynäkologischen Untersuchungen ist diese Form des Krebses meist sehr gut erkennbar - aus diesem Grund hat Gebärmutterhalskrebs sehr gute Heilungschancen.

Gebärmutterhalskrebs ist eine Erkrankung, die bis zum Jahr 1970 noch als häufigste Krebserkrankung der Frau galt. Heute tritt diese Art des Krebses vermehrt bei Frauen zwischen 40 und 50 Jahren auf.

Ursachen von Gebärmutterhalskrebs

In den meisten Fällen sind Viren der Auslöser für den Gebärmutterhalskrebs; hier besonders bekannt ist der sogenannte humane Papillomavirus (HPV). Besonders bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr kann man sich mit diesem Virus anstecken; etwa 50 bis 80 Prozent der Bevölkerung tragen diesen Virus mindestens einmal im Leben in sich, ohne dass dieser Schaden anrichtet. Wenn die Infektion jedoch chronisch wird - also länger als zwölf Monate andauert - ist Gebärmutterhalskrebs häufig die Folge. Nur bei zehn Prozent der Menschen allerdings tritt dieser dann auch wirklich auf.

Der HP-Virus kann übrigens auch andere Krankheiten, etwa Haut- oder Genitalwarzen, auslösen. Da dieser Virus in der Regel sexuell übertragen wird, können sich auch Männer mit diesem anstecken.

Neben den Ursachen für den Gebärmutterhalskrebs gibt es zudem zahlreiche Risikofaktoren, welche die Krankheit begünstigen. Raucherinnen haben ein deutlich höheres Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken und auch eine Immunschwäche kann diese bedingen. Solch eine Immunschwäche wiederum kann durch eine HIV-Infektion ebenso ausgelöst werden wie durch die Einnahme bestimmter Medikamente.

Wissenschaftlich noch nicht erwiesen ist, ob die Einnahme der Pille Einfluss auf die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs hat. Bekannt ist jedoch, dass es eine genetische Veranlagung für das Entstehen von Gebärmutterhalskrebs gibt; darüber hinaus kann mangelnde Hygiene diese begünstigen.

Symptome von Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs Symptome Nur bei wenigen Patienten treten die typischen Symptome eines Gebärmutterhalskrebses auf. (Foto by: RVAS / Depositphotos)

Vor allem im frühen Stadium verursacht Gebärmutterhalskrebs kaum Symptome, wird jedoch im Rahmen von gynäkologischen Untersuchungen in der Regel rechtzeitig erkannt. Nur bei wenigen Patienten treten die typischen Symptome des Gebärmutterhalskrebses auf. Hierzu zählt ein blutiger oder eitriger Ausfluss ebenso wie Schmierblutungen nach dem Geschlechtsverkehr.

Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang können ebenso auftreten wie einseitig geschwollene Beine oder unerklärliche Bauch- oder Kreuzschmerzen. Auch Blutungen außerhalb des Menstruationszyklus beziehungsweise nach den Wechseljahren können auf Gebärmutterhalskrebs hindeuten. Natürlich können alle diese vorgenannten Symptome auch auf andere Krankheiten hindeuten, sollten aber in jedem Fall von einem Arzt abgeklärt werden.

Untersuchungen und Diagnose

Der Gebärmutterhalskrebs wird in gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen in der Regel recht zeitnah erkannt und kann so gut therapiert werden. Immerhin 80 bis 90 Prozent der Erkrankungen werden im Rahmen von gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen erkannt. Im Rahmen einer solchen gynäkologischen Untersuchung erfolgt ein Gewebeabstrich von Muttermund und Gebärmutterhals - wird dieser im Labor untersucht, erkennt man Gebärmutterhalskrebs bereits im Frühstadium.

Liegt ein bestimmter Verdacht vor, werden zusätzlich Gewebeproben, sogenannte Biopsien, entnommen. So kann das veränderte Gewebe beurteilt werden. Ergibt auch dies keinen eindeutigen Befund, wird meist eine Konisation vorgenommen. Während dieser kleinen Operation wird aus dem unteren Teil des Gebärmutterhalses eine Gewebeprobe entnommen. Diese kann sowohl ambulant als auch stationär erfolgen; während der Operation kann bereits verändertes Gewebe entnommen werden.

Wurde die Diagnose Gebärmutterhalskrebs eindeutig gestellt, folgen in der Regel noch weitere Untersuchungen, um festzustellen, wie weit sich der Krebs ausgebreitet hat. Hierzu zählen Ultraschalluntersuchungen ebenso wie Computer- und Magnetresonanztherapie. Auch die Blasenspiegelung und Enddarmspiegelung zählt zu den nun folgenden Untersuchungen.

Auch durch das Abtasten des unteren Teils des Gebärmutterhalses kann Gebärmutterhalskrebs erkannt werden.

Behandlung, Therapie und mögliche Komplikationen

Behandlung Gebärmutterhalskrebs Wird Gebärmutterhalskrebs frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen gut. (Foto by: imagepointfr / Depositphotos)

Die Behandlung des Gebärmutterhalskrebses richtet sich danach, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Im frühen Stadium kann man diese gut mittels Lasertherapie behandeln und auch die sogenannte Konisation, kommt häufig zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um einen operativen Eingriff am Gebärmutterhals, bei welchem die Gebärmutter komplett erhalten bleibt und auch eine spätere Schwangerschaft durchaus noch möglich ist. Diese kleine Operation erfolgt unter Vollnarkose über die Scheide und ist durchaus mit einer Ausschabung zu vergleichen. Innerhalb von vier bis sechs Wochen verheilt die Wunde vollständig und die Frauen können in der Regel noch Kinder bekommen.

Ist der Krebs allerdings schon weit fortgeschritten, wird meist eine größere Operation oder gar eine Chemotherapie notwendig. Wahlweise kann aber auch eine Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie verordnet werden. Die Strahlentherapie bietet sich an, wenn der Krebs sich schon sehr weit ausgebreitet hat. Tritt der Gebärmutterhalskrebs wiederholt auf, kann es zudem sein, dass Teile der Gebärmutter oder gar die gesamte Gebärmutter entfernt werden müssen.

Am günstigsten verläuft die Behandlung bei Vorstufen des Gebärmutterhalskrebs: In diesem Fall reicht es, die Veränderungen von Zeit zu Zeit zu kontrollieren. Dies geschieht beim Frauenarzt anhand der sogenannten Kolposkopie - das Kolposkop wird in die Scheide eingeführt und so der untere Teil des Gebärmutterhalses kontrolliert.

Grundsätzlich haben Frauen, bei denen Gebärmutterhalskrebs beziehungsweise dessen Vorstufe rechtzeitig erkannt wird, sehr gute Aussichten auf Heilung. Hat der Krebs allerdings schon auf benachbarte Organe übergegriffen beziehungsweise Tochtermetastasen gebildet, ist die Heilung komplizierter.

Prävention - was ich selbst tun kann

Vorsorgeuntersuchung

Die beste Vorbeugungsmaßnahme gegen den Gebärmutterhalskrebs ist es, sich regelmäßig beim Frauenarzt untersuchen zu lassen. Ab dem 20. Lebensjahr ist die jährliche Vorsorge unbedingt zu empfehlen, denn nur mit dieser lassen sich etwa 80 bis 90 Prozent der Erkrankungen frühzeitig erkennen.

Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs

Die HPV-Impfung kann vor dem Erreger HP-Virus schützen; diese sollte am besten bei Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren durchgeführt werden, da diese sexuell noch nicht aktiv sind. Da die Impfung allerdings nur vor einem bestimmten Virus schützt, sind dennoch die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt unverzichtbar.

Auf das Rauchen verzichten

Als ein Risikofaktor für Gebärmutterhalskrebs gilt zudem das Rauchen: Sowohl auf Aktiv- als auch auf Passivrauchen sollte man daher verzichten.

Kondom benutzen

Wer regelmäßig Geschlechtsverkehr mit ständig wechselnden Partnern hat, hat ebenso ein erhöhtes Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Vor allem beim Geschlechtsverkehr mit fremden Partnern sollte man sich daher unbedingt schützen und ein benutzen.


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ICD-10: C53, C53.0, C53.1, C53.8, C53.9 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 13.01.2010
Überarbeitet am: 22.09.2020

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