Allergie

Im Allgemeinen versteht man unter einer Allergie eine übersteigerte bzw. gesteigerte Reaktion vom Immunsystem auf eine oder mehr Stoffe unserer Umwelt. Eine Allergie entsteht erst nach dem wiederholten Kontakt mit der Substanz.

Allergie Eine Allergie ist eine übersteigerte Reaktion des Immunsystems auf einen Stoff aus unserer Umwelt. (Foto by: AntonioGuillemF / Depositphotos)

Schnell-Überblick:

  • Was ist eine Allergie: Reaktion des Immunsystems auf meist harmlose Stoffe, die in jedem Alter auftreten können.
  • Symptome: Hier wird unter Lokalen Beschwerden (z.B. Schnupfen, Jucken, Tränende Augen, Ausschläge, usw. ) und Allgemeinen Beschwerden (Herz-Kreislauf-Probleme, anaphylaktischer Schock) unterschieden.
  • Ursachen: Der Körper bildet eine Abwer gegen Stoffe, die eigentlich harmlos sind, aber vom Immunsystem als schädlich angesehen werden. Eine Allergie kann auch vererbt werden.
  • Behandlung: Mögliche Behandlungen sind eine Hyposensibilisierung (eine quasi "Impfung"), Medikamenteinnahme in Form von Antihystaminika, Penicilin, und weiteren, oder aber auch Akupunktur.
  • Mögliche Komplikationen: Es hängt vom Reaktionstyp ab, es kann jedoch von Entzündungen der Atemwege, bis zu einem anaphylaktischen Schock und Tod führen.
  • Heilung: Eine direkte Heilung für Allergien gibt es nicht. Manche verschwinden jedoch nach einer unbestimmten Dauer von alleine.
  • Vorbeugung: Ein guter Aufbau des Immunsystems gelingt am besten schon im Kindesalter, in dem diese viel an die frische Luft und fern von schädlichen Stoffen (Zigarettenrauch) aufwachsen.

Was ist eine Allergie?

Das Immunsystem reagiert spezifisch auf bestimmte, meist harmlose, Stoffe aus unserer Umwelt. Diese werden dann als Allergene bezeichnet. Dabei reagiert das Immunsystem auf die Allergene wie auf Krankheitserreger, jedoch viel übersteigerter und überschießender. Erst der wiederholte Kontakt mit dem bestimmten Allergen löst schlussendlich die Allergie aus, die beim Erstkontakt damit noch nicht bemerkt wird.

Viele Stoffe kommen als Allergieauslöser in Frage, wie

  • Pflanzen (Pollen, Gräser etc.)
  • Tierprodukte (Tierhaare, Bienengift, etc.)
  • Metalle (Nickel, etc.)
  • Chemikalien (Lebensmittelzusatz- oder Konservierungsstoffe, etc.).

Allergieformen

  • die Inhalationsallergie, durch Einatmen der Allergene (Pollen, Schimmelpilze, Tierhaare, Hausstaub, etc.)
  • die Nahrungsmittelallergie, durch Essen der allergiehaltigen Nahrungsmittel (Nüsse, Steinobst, Meeresfrüchte, etc.)
  • die Arzneimittelallergie, durch das Einnehmen bestimmter Medikamente, unabhängig von der Form (Tablette, Infusion, etc.), häufig besteht eine Allergie auf Penicillin
  • die Insektengiftallergie, durch das Stechen der jeweiligen Insekten wie Bienen oder Wespen
  • die Kontaktallergie, durch einen Hautkontakt mit dem Allergen (Nickel, verschiedene Kosmetik, etc.)

Medizinisch wird eine Allergie jedoch nach vier Typen eingeteilt, abhängig von der Reaktion des Immunsystems.

Ursachen für eine Allergie?

Das Immunsystem hat die Aufgabe, Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten abzuwehren. Im Normalfall bildet das Immunsystem gegen diese Erreger, wenn sie in den Körper eindringen, Antikörper . Dadurch wird der Körper dagegen immunisiert.

Bei einer Allergie ist der Ablauf erst derselbe, der Körper wird gegen die bestimmten Allergene sensibilisiert, das heißt, er bildet spezifische Abwehrzellen aus. Diese Sensibilisierungsphase dauert rund zwölf Tage und bleibt vom Betroffenen unbemerkt. Kommt es nun zum erneuten Kontakt mit dem Allergen, reagiert der Körper mit einer sofortigen Produktion der entsprechenden Abwehrzellen oder Antikörper und je nach Allergie Typ, kommt es zur allergischen Reaktion mit den dazugehörenden Symptomen. Prinzipiell kann jeder Mensch eine Allergie bekommen. Oft wird die Allergieneigung allerdings auch vererbt.

Faktoren, ob eine Allergie entsteht

Ob eine Allergie entsteht und aufgrund welchen Allergens hängt von vielen Faktoren ab:

  • die Menge des Allergens
  • die Konzentration des Allergens
  • der Aufnahmemechanismus des Allergens
  • das Sensibilisierungsvermögen des Allergens

Manchmal braucht es Jahre, bis ein Mensch durch ständigen Kontakt mit Pollen an einer Pollenallergie erkrankt. Andererseits kann beispielsweise eine Medikamentenallergie sehr schnell (ein bis wenige Kontakte) ausgelöst werden.

Symptome einer Allergie

Die Symptome einer Allergie spürt der Betroffene, solange die jeweiligen Allergene in seinem Organismus vorhanden sind. Wie schwer einer Allergie ausfällt, liegt am Reaktionstyp, welcher auch die Zeit für das Auftreten der Beschwerden bestimmt. Das kann sofort, nach Stunden oder auch Tagen der Fall sein.

Weiters können die Beschwerden lokal, also örtlich begrenzt oder generalisiert, also allgemein auftreten.

Lokale Beschwerden

Lokale Beschwerden treten da auf, wo der Kontakt stattgefunden hat. So beispielsweise an den Schleimhäuten der Atemwege durch Schnupfen, Niesen, Atemnot oder an den Schleimhäuten der Augen durch juckende und tränende Augen, wie auch an den Schleimhäuten des Magen-Darm-Traktes durch Durchfall oder Erbrechen.

Ebenso können lokale Beschwerden an der Haut auftreten und sich durch eine Nesselsucht oder Hautausschläge bemerkbar machen.

Allgemeine Beschwerden

Bei allgemeinen Beschwerden ist der gesamte Körper betroffen, sollten sich die Allergene durch Blut im Organismus ausbreiten. Dabei ist das Herz-Kreislauf-System besonders betroffen – die Herzfrequenz steigt, der Blutdruck fällt. Die gefährlichste Reaktion ist ein anaphylaktischer Schock, bei dem gleichzeitig mehrere Organe betroffen sind und der in kürzester Zeit zum Tod führen kann.

Allergie Symptome Typische Symptome einer Allergie sind Schnupfen, Niesen und juckende Augen. (Foto by: petrunjela / Depositphotos)

Verlauf und mögliche Komplikationen

Eine Prognose ist aufgrund der Verschiedenartigkeit und Ausgeprägtheit einer Allergie schwer zu erstellen. So kann sich eine Allergie zurückbilden, sie kann über Jahre anhalten oder sich gar in eine andere Form umwandeln.

Komplikationen sind wiederum vom Reaktionstyp abhängig, es kann eine Mittelohrentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung sowie Asthma Bronchiale auftreten.

Doch auch dauerhafte Schäden an den Organen sind möglich und schlussendlich kann, wie schon erwähnt, ein anaphylaktischer Schock gar zum Tod führen. Darum sind Allergien prinzipiell zu behandeln.

Behandlung einer Allergie

Der erste Schritt einer Therapie ist eine Allergenkarenz, das bedeutet, nach Möglichkeit den Kontakt mit dem allergieauslösenden Allergen zu meiden.

Als Behandlungsmöglichkeiten stehen nach jetzigen Erkenntnissen die

Für welche Methode man sich entscheidet, bzw. welche Therapie anspricht, hängt vom Reaktionstyp ab. Ein Facharzt kann nach den entsprechenden Tests das Allergen finden und die Reaktion beobachten. Hilfreich ist es, einen Allergiekalender zu führen. Das erleichtert ein eventuelles Eingrenzen auf das auslösende Allergen.

Kann man einer Allergie vorbeugen?

Die beste Vorbeugung gegen eine Allergie ist eine Meidung des Kontakts mit dem Allergen, was sich als nicht immer leicht erweisen kann (Hausstauballergie, Pollen).

Allergiker sollten Zigarettenrauch, aktiv wie passiv, meiden.

Außerdem kann es hilfreich sein, bei Nahrungsmitteln auf die Zusatzstoffe zu achten.

Gibt es in einer Familie Allergien, sollte nach Möglichkeit ein Baby bis zum 6. Monat gestillt werden. Kinder sollten so oft wie möglich in der Natur spielen.

Wichtig: Allergiker sollten ihren vom Arzt ausgestellten Allergiepass stets bei sich tragen!


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ICD-10: T78.4 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 15.10.2009
Überarbeitet am: 07.09.2020

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