Wespen- und Bienengiftallergie

Bei einer Wespen- oder Bienengiftallergie reagiert das Immunsystem übersteigert auf das Gift der Wespen oder Bienen. Wird also ein Allergiker gestochen, kommt es zu einer allergischen Reaktion, die ohne Behandlung in einem anaphylaktischen Schock übergehen kann. Das Allergie-Notfallset ist immer mitzuführen.

Wespe Allergie Eine Bienen- oder Wespengiftallergie ist sehr gefährlich. (Foto by: vladvitek / Depositphotos)

Schnell-Überblick

  • Was ist eine Wespen- und Bienenstichallergie: Übermäßige Reaktion des Körpers auf das Gift von Insektenstichen.
  • Symptome: Es entstehen Schwellungen, Nesselausschlag, Schwindel, Übelkeit, Atemnot, oder gar ein Schockzustand.
  • Ursachen: Es kommt zu einer übermäßgigen Abwehrreaktion des Körpers gegen das Insektengift.
  • Behandlung: Im Fall der Lage gilt es die Einstichstelle zu kühlen und betroffene Person mit den im Notfallpaket vorhandenen Kortisonpräparate und Antihistaminika zu versorgen. Im Ernstfall ist immer ein Notfallarzt zu rufen.
  • Mögliche Komplikationen: Es kann zu einer Anschwellung der Atemwege kommen, wordurch die betroffene Person keinen Sauerstoff mehr bekommt.
  • Heilung: Es besteht die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung, aber keiner vollständigen Heilung.
  • Vorbeugung: Die Allergie selbst lässt sich nicht vermeiden, jedoch kann man Ruhe und Gelassenheit in Gegenwart der Wespen und Bienen erlernen, damit diese gar nicht erst zustechen.

Was ist eine Wespen- und Bienengiftallergie?

Reagiert ein Betroffener bei einem Wespen- oder Bienenstich allergisch auf das Gift des Insekts, spricht man von einer Wespen- oder Bienengiftallergie.

Ein Wespen- oder Bienenstich verursacht bei einem Nichtallergiker lediglich eine kleine Rötung oder Schwellung mit Juckreiz, die schnell wieder abheilt.

Nicht so bei einem Allergiker. Betroffene müssen sich im Sommer sehr vorsichtig verhalten, wenn sie den für sie gefährlichen Insekten begegnen, und sollten auf jeden Fall immer ihr Notfallpaket mit sich führen.

Das aggressive Gift der Wespen oder Bienen kann relativ schnell zu einem anaphylaktischen Schock führen. In Österreich sterben jedes Jahr bis zu zehn Menschen an einem Wespen- oder Bienenstich.

Ursachen für eine Wespen- oder Bienengiftallergie

Wie bei allen Allergien entsteht eine Wespen- und Bienengiftallergie nach dem ersten Kontakt mit dem Allergen, in diesem Fall also nach einem Wespen- oder Bienenstich.

Ein Abwehrmechanismus des Immunsystems wird in Gang gesetzt. Wenn es nun zu einem erneuten Stich und somit zum Kontakt mit dem Gift kommt, reagiert der Körper automatisch mit heftigen Abwehrreaktionen. Diese können bis zum Kreislaufzusammenbruch führen.

Bei einer übermäßigen Reaktion auf einen (ersten) Wespen- oder Bienenstich ist sofort ein Arzt zu konsultieren und ein Allergietest vorzunehmen.

Symptome einer Wespen- und Bienengiftallergie

Sticht eine Wespe oder Biene zu, kommt es bei sensibilisierten Menschen zu folgenden Symptomen:

Allergiker sollten immer ihren Allergiepass bei sich führen und das Notfallpaket.

Behandlung bei einer Wespen- und Bienengiftallergie

Zuerst sollte der Stachel des Insekts vorsichtig und so schnell wie möglich mit einer Pinzette entfernt werden.

Auch wenn die Einstichstelle juckt, sollte nicht daran gekratzt werden. Am Besten hilft das lokale Kühlen der Stichstelle mit Wasser oder, wenn verfügbar, Eiswürfeln. Den Juckreiz können antiallergische Salben mildern.

Es ist ratsam, sofort das vom Arzt verschriebene Notfallpaket anzuwenden, ist die Reaktion erstmalig, muss ein Notarzt gerufen werden.

Im Notfallpaket befindet sich in erster Linie eine Spritze (oder ein Spray) mit Adrenalin, welches die Kreislauf – und Atembeschwerden wieder normalisiert.

Weiters helfen Kortisonpräparate und Antihistaminika. Beides ist im Normalfall auch im vom Arzt verschriebenen Notfallpaket enthalten.

Langfristig gesehen kann eine Hyposensibilisierung helfen. Dabei wird über einen längeren Zeitraum das Wespen- oder Bienengift in langsam ansteigenden Dosen unter die Haut injiziert. Der Organismus wird immer unempfindlicher gegen das gefährliche Gift und schlussendlich kommt es, im günstigsten Fall, nach einem Stich zu keinen (oder sehr milden) allergischen Reaktionen mehr.

Die Therapieerfolge bei Wespen- und Bienenallergien sind sehr gut und liegen bei rund 90%.

Wespen- und Bienengiftallergie Allergiker sollten immer ihr verordnetes Notfallpaket bei sich tragen. (Foto by: kalinovsky / Depositphotos)

Kann man einer Wespen- und Bienenallergie vorbeugen?

Vorbeugende Maßnahmen bestehen nur in der Vermeidung des Kontaktes mit dem Gift, das heißt, man sollte sich entsprechend verhalten, um nicht von einer Wespe oder Biene gestochen zu werden.

Das ist nicht immer einfach, hier ein paar Tipps:

  • hektische Bewegungen vermeiden, wenn sich eine Wespe oder Biene nähert
  • nicht barfuß im Gras laufen
  • den Körper mit genügend Kleidung bedecken
  • Getränke vor dem Trinken immer kontrollieren, besonders Getränkedosen (Wespen oder Bienen könnten darin schwer sichtbar sein)
  • auf Parfüms und stark duftende Kosmetika verzichten, ebenso zieht Schweiß die Tiere an
  • bunte Farben bei der Kleidung meiden, ebenso schwarz, besser geeignet sind Farben wie weiß, grün oder hellbraun
  • Süßes vom Tisch entfernen
  • Insektenschutzmittel auf die Haut auftragen
  • Abfalleimer so weit wie möglich entfernt aufstellen und gut verschließen
  • im Schlafzimmer die Fenster schließen oder Insektengitter anbringen
  • Vorsicht beim Pflücken von Obst, Fallobst lieben die Wespen und Bienen, darum halten sie sich an diesen Stellen vermehrt auf
  • Orte wo Tiere leben und gefüttert werden (Beispiel Zoo) meiden
  • beim Autofahren die Fenster geschlossen halten, Motorradfahrer sollten außer dem Helm auch Handschuhe tragen
  • die Notfallapotheke immer mitführen

Allergiker sollten immer ihr verordnetes Notfallpaket bei sich tragen.

Bei einem Stich sollte man niemals allein zum Arzt fahren sondern immer jemanden darum bitten. Bekannte, Arbeitskollegen, Freunde und die Familie müssen über die Allergie informiert werden.


Bewertung: Ø 4,3 (6 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 19.10.2009
Überarbeitet am: 02.08.2020

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