Novalgin Filmtabletten

Novalgin Filmtabletten werden nach Operationen und bei extrem starken Schmerzen wie beispielsweise Tumor-Schmerzen sowie anderweitig nicht behandelbarem Fieber eingesetzt.

Schnell-Überblick

  • Was sind Novalgin Filmtabletten?
    Novalgin Filmtabletten enthält den Wirkstoff Metamizol-Natrium-Monohydrat und ist ein schmerzstillendes und fiebersenkendes Arzneimittel.
  • Wofür werden Novalgin Filmtabletten angewendet?
    Novalgin Filmtabletten werden bei starken Schmerzen nach Verletzungen, Operationen, Krebsleiden oder bei Koliken und sonstige akute oder chronische starke Schmerzen sowie bei sehr hohem Fieber angewendet.
  • Welche Nebenwirkungen gibt es bei Novalgin Filmtabletten?
    In der Regel treten keine Nebenwirkungen auf. Jedoch können in seltenen Fällen Hautausschlag, Hautrötungen, Schwellungen im Gesicht und Blutdruckabfall auftreten bzw. zu anderen allergischen Reaktionen kommen.
  • Wie hoch ist die Dosierung von Novalgin Filmtabletten?
    Das hängt vom jeweiligen Krankheitsbild ab und sollte unbedingt mit dem Arzt besprochen werden. In der Regel dürfen Erwachsene täglich 1-4 Tabletten und Kinder ab 10 Jahre 1 Tablette einnehmen.
  • In welcher Form gibt es Novalgin?
    Es gibt sowohl Filmtabletten mit 500 mg, Tropfen und auch Zäpfchen.
  • Darf man Novalgin in der Schwangerschaft einnehmen?
    Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte man auf Novalgin komplett verzichten.
  • Ist Novalgin verschreibungspflichtig?
    Ja, es ist nur unter Vorlage eines vom Arzt ausgestellten Rezeptes in der Apotheke erhältlich.

Wirkung und Anwendungsgebiete von Novalgin

Novalgin Filmtabletten sind ein Mittel zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung und sind indiziert bei starken kolikartigen Bauchschmerzen, Tumor-Schmerzen, akuten starken Schmerzen nach operativen Eingriffen und Verletzungen sowie bei anderweitig verursachten heftigen Schmerzen, die mit anderen Medikamenten nicht therapiert werden können.

Außerdem werden sie bei hohem Fieber, das anderweitig nicht behandelt werden kann, vom Arzt verschrieben.

Richtige Dosierung und Einnahme

Grundsätzlich bestimmt der behandelnde Arzt Dosis und Dauer der Anwendung von Novalgin Filmtabletten.

Er sollte immer die niedrigste noch wirksame Dosis wählen und das Mittel möglichst für nicht länger als 3 bis 5 Tage verabreichen. Die Höhe der Dosis richtet sich nach der Schmerz-Intensität und der Höhe des Fiebers. Die Hersteller des schmerzhemmenden und fiebersenkenden Präparats machen unterschiedliche Angaben zur Höhe der empfohlenen Dosis.

Entscheidend sind das Körpergewicht des Patienten und sein Lebensalter. Im Allgemeinen gilt, dass das Medikament nicht an Kinder unter 10 Jahren verordnet werden sollte.

  • Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren nehmen 4-mal 1 Tablette (maximal 1 g) täglich ein.
  • Jugendlichen ab 15 Jahren und Erwachsenen, die schwerer als 53 kg sind, verabreicht man 1 bis 2, maximal jedoch 8 Tabletten pro Tag.
  • Ältere Patienten und solche mit schlechter Kreatinin-Clearance bekommen eine niedrigere Dosis verabreicht.

Die Novalgin Filmtabletten werden als Ganzes mit einem Glas Wasser eingenommen.

Falls der Patient einmal die Einnahme seiner Novalgin Filmtablette vergessen haben sollte, darf er unter gar keinen Umständen die doppelte Dosis einnehmen.

Wirkungseintritt

Die Wirkung von Metamizol tritt normalerweise 30 bis 60 Minuten nach dem Konsum ein.

Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit

Da Metamizol durch den Mutterkuchen in den kindlichen Körper gelangen kann, sollte eine Anwendung des Medikaments während des ersten und letzten Drittels der Schwangerschaft unterbleiben. Ob Novalgin Filmtabletten im zweiten Schwangerschaftsdrittel eingenommen werden dürfen, entscheidet der behandelnde Arzt nach einer gründlichen Nutzen-Risiko-Abwägung.

Aktuell sind noch keine verlässlichen Aussagen über die Verträglichkeit des Medikaments bei Schwangeren und ungeborenen Kindern möglich. Metamizol könnte wie für Prostaglandin hemmende Wirkstoffe typisch zur Unterversorgung des Embryos mit Blut führen und während des Geburtsvorgangs Blutgerinnungsstörungen auslösen.

Die junge Mutter sollte während der Einnahme von Novalgin Filmtabletten und mindestens 48 Stunden danach nicht stillen, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.

Bei beabsichtigter Schwangerschaft sollte die Betreffende zuvor den Arzt um Rat fragen, ob sie das Mittel einnehmen darf.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Zu den seltenen Nebenwirkungen von dem Wirkstoff Metamizol gehören:

Sehr selten kommt es zu folgenden Beschwerden:

  • Mangel an Leukozyten
  • Hautausschlägen mit Flecken und Pusteln

Extrem selten treten folgende Nebenwirkungen auf:

  • Hauterkrankungen wie Lyell-Syndrom und Stevens-Johnson-Syndrom
  • schmerzbedingtes Asthma
  • Granulozytenmangel
  • Mangel an Thrombozyten (Blutplättchen)
  • verringerte Nierenfunktion
  • Harnverhalt
  • psychische Auswirkungen wie Depressionen, Ängste, Wahnvorstellungen und Apathie

Als Komplikationen können großflächige Hautablösungen (staphylogenes Lyell-Syndrom) und lebensgefährliche Agranulozytose sowie ein Mangel an Thrombozyten auftreten. Daher sollte der Patient während der Dauer der Anwendung des Mittels regelmäßig untersucht werden. Treten Fieber oder Unterhautblutungen auf, sollte er die Aufnahme unverzüglich beenden und den Arzt konsultieren.

Wechselwirkung von Novalgin

Bei gleichzeitiger Anwendung mit Ciclosporin kann es zu einer verringerten Konzentration von Ciclosporin im Blut kommen. Daher sollte der Ciclosporin Spiegel regelmäßig kontrolliert werden.

Zusammen mit Chlorpromazin kann ein starker Blutdruck-Abfall auftreten. Da Novalgin Filmtabletten einen Thrombozytenaggregationshemmer enthalten, kann es beim Patienten zu einer erhöhten Blutungsneigung kommen.

Aufbewahrung

Novalgin Filmtabletten sollten lichtgeschützt, kühl sowie so aufbewahrt werden, dass Kinder keinen Zugriff auf das Medikament haben.

Warnhinweise: Wann darf das Medikament nicht angewendet werden?

Novalgin Filmtabletten dürfen nicht verabreicht werden, wenn der Patient

  • auf Metamizol oder ein verwandtes Medikament aus der Wirkstoff-Gruppe allergisch reagiert
  • eine gestörte Blutzellenbildung hat
  • eine eingeschränkte Knochenmarksfunktion hat
  • eine genetisch bedingte Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase hat
  • eine akute hepatische Porphyrie hat
  • an Nierenfunktionsstörung leidet
  • an Leberfunktionsstörung leidet
  • schwere Gefäßverengungen hat
  • niedrigen Blutdruck hat

Eine Nutzen-Risikoabwägung sollte bei chronischer Nesselsucht und bei allergischem Bronchialasthma erfolgen.

Das Medikament kann bei höherer Dosis zu einem beeinträchtigten Reaktionsvermögen führen, das das Bedienen von Maschinen und Führen von Fahrzeugen zur Gefahr werden lässt.

Diese Informationen zum Medikament ersetzen weder ärztliche noch sonstige Fachberatung. Vor allem bei Nebenwirkungen oder für sonstige Informationen ist der behandelnde Arzt oder Apotheker beizuziehen.


Bewertung: Ø 4,4 (170 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 03.03.2016
Überarbeitet am: 25.09.2022

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