Arteriosklerose (Arterienverkalkung, Gefäßverkalkung)

Arteriosklerose bezeichnet in Definition eine Erkrankung der Arterien (Blutgefäße, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu Organen führen), bei der eine Verengung der Gefäße aufgrund einer Ablagerung von Blutfetten und –gerinnseln, Bindegewebe sowie Kalk in den Wänden der Gefäße entsteht.

Arteriosklerose Bei einer Arteriosklerose sind die Arterien aufgrund von Ablagerungen verengt. (Foto by: frenta / Depositphotos)

Schnell-Überblick:

  • Was ist Arteriosklerose: Es handelt sich hierbei um eine Verengung der Arterien, wodurch das Blut schlechter durch den Körper transportiert werden kann.
  • Symptome: Starker Muskelschmerz nach kurzen Strecken, koronare Herzkrankheit, aber auch ein Schlaganfall sind späte Symptome.
  • Ursachen: Mögliche Ursachen sind Übergewicht, ein schlechter Lebensstil, hoher Zigarettenkonsum, aber auch Bluthochdruck.
  • Behandlung: Zu Beginn kann noch eine Umstellung der Lebensweise und unterstützende Medikamente helfen. Droht ein Schalganfall oder ähnliches, dann werden die Arterien operativ erweitert.
  • Mögliche Komplikationen: In späten Folgen kommt es zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen.
  • Heilung: Nach einer Umstellung, oder einer Operation, sollte ein guter Blutfluss gegeben sein.
  • Vorbeugung: Ein gesunder Lebensstil, viel Bewegung und eine gesunde Ernährung helfen diese Krankheit vorzubeugen.

Definition Arteriosklerose

Die Arteriosklerose ist dadurch gekennzeichnet, dass die Arterien verengt sind.

Aufgrund der Ablagerung von Blutfetten, Bindegewebe, Blutgerinnseln und Kalk in den Gefäßwänden entsteht eine solche Gefäßverengung.

Die Arteriosklerose kann in allen Arterien des Körpers auftreten und deshalb auch die verschiedensten Folgeschäden nach sich ziehen.

In der Regel beginnt die Entstehung der Arteriosklerose schon im Jugendalter, im weiteren Verlauf kommt es meist zu Ablagerungen und damit einer Verdickung der Gefäßwände.

Die ersten wirklich spürbaren Symptome der Arteriosklerose treten allerdings oft erst Jahrzehnte später auf.

Die Beschwerden sind in der Regel davon abhängig, welche Arterien von den Ablagerungen betroffen sind. So kann zum Beispiel bei verengten Herzgefäßen zu einem Gefühl der Enge im Brustkorb oder auch zu linksseitigen Schmerzen in der Brust kommen, auch ein Herzinfarkt kann dadurch ausgelöst werden.

Ist die Halsschlagader von der Arteriosklerose betroffen, kann es unter Umständen zu einem Schlaganfall mit den entsprechenden Symptomen kommen.

Zur so genannten „peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK)“ zusammen mit starken Muskelschmerzen schon nach kurzen Gehstrecken kommt es in der Regel bei einer Verengung der Bein- und Beckenarterien.

Oft können bei einer Arteriosklerose auch Erektionsstörungen auftreten.

In Österreich gehört die Arteriosklerose zu den häufigsten Erkrankungen.

Die Folgeerscheinungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder auch die periphere arterielle Verschlusskrankheit sind dabei die häufigsten Todesursachen bei dieser Erkrankung.

Ursache von Arteriosklerose

Die Ursachen für die Entstehung einer Arteriosklerose sind noch nicht gänzlich aufgeklärt.

Vermutlich ist nach der so genannten Lipidtheorie ein bestimmtes Fett (Lipid) der Auslöser für die Arteriosklerose. Es handelt sich dabei um das so genannte LDL-Cholesterin.

Auch andere Risikofaktoren sind meist an der Entstehung der Arteriosklerose beteiligt wie z.B. Cholesterin, Lipidtheorie, hier liegen die Ursachen der Arteriosklerose in der „Umwandlung von bestimmten Zellen in Schaumzellen, die fettreich sind“.

Risikofaktoren

Generell gibt es bestimmte Risikofaktoren, welche die Entstehung einer Arteriosklerose begünstigen können. Hierzu gehören beispielsweise:

Bei Männern ab 60 Jahren sowie bei Frauen ab 70 Jahren ist das Risiko für die Entstehung einer Arteriosklerose ebenfalls erhöht.

Auch psychosoziale Faktoren, Stress, eine erhöhte Lipoprotein-Konzentratrion, Fibrinogen im Blut oder auch eine hohe Konzentration von Homocyxstein (Eiweißbaustein) kann zur Entstehung der Arteriosklerose beitragen.

Inwieweit die Faktoren tatsächlich ursächlich für eine Arteriosklerose sind, ist bislang noch nicht komplett geklärt. Meist sind die folgenden Mechanismen ursächlich für eine Entstehung der Krankheit:

  • Verschlechterung des Blutflusses
  • Verletzungen an der innersten Gewebeschicht (Endothel), die das Gefäß auskleidet
  • Anhaftung von Bestandteilen des Blutes an der Arterienwand

Die typischen Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden setzen sich immer aus den gleichen Bestandteilen zusammen und sind von den Risikofaktoren unabhängig. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass die Risikofaktoren für eine Arteriosklerose als Ursache für einen gemeinsamen Vorgang immer zu einem gleichen Ergebnis führen dürften.

Symptome der Arteriosklerose

Risikofaktoren Arteriosklerose Risikofaktoren, wie Rauchen oder Übergewicht können die Entstehung einer Arteriosklerose begünstigen (Foto by: thegoatman / Depositphotos)

Es können mehrere Jahre bis Jahrzehnte vergehen, bis eine Arteriosklerose tatsächlich Symptome verursacht, denn die Verkalkung der Gefäße entwickelt sich langsam.

Generell entwickelt sich die Arteriosklerose sehr langsam, die ersten Veränderungen setzen aber oft schon im Jugendalter ein. Vor allem bei einem erhöhten Risiko für die Erkrankung können schon bei 30- bis 40-Jährigen erste Anzeichen für die Arteriosklerose vorliegen.

Meist treten die ersten Symptome der Arteriosklerose aber erst mehrere Jahre später auf.

Die Symptome sind dabei abhängig davon, welche Arterien sich verändert haben.

Daraus resultierende Folgeerkrankungen sind unter anderem

  • Koronare Herzkrankheit: Führt die Arteriosklerose zu einer Verkalkung oder auch Verengung der Herzkranzgefäße (Koronaarterien), dann spricht man von der so genannten koronaren Herzkrankheit.
  • Schlaganfall: Wenn die Arteriosklerose zu einer Verkalkung der Halsschlagader sowie ihrer Äste führt, kann es zu einer Verengung oder einem Verschluss durch ein Blutgerinnsel und als Folge dessen zum Schlaganfall kommen.
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit: Ein typisches Symptom für die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist ein starker Muskelschmerz nach kurzen Gehstrecken.

Weitere Folgen der Arteriosklerose

Bei der Arteriosklerose kann es zu weiteren Folgeerscheinungen kommen.

Unter Umständen kann die Arteriosklerose zum Beispiel zu einer eingeschränkten Funktion der Nieren führen, wenn es dort zum Ablagerungen und Verhärtungen kommt. Im Extremfall kommt es zum Nierenversagen. Eine weitere Folge kann auch die erektile Impotenz (Errektionsstörung) sein.

Untersuchungen und Diagnose

Um die Diagnose „Arteriosklerose“ stellen zu können, ist eine eingehende Anamnese (Aufnahme der Krankheitsgeschichte) unumgänglich.

Weiterhin erfolgt auch eine körperliche Untersuchung.

In der Regel wird außerdem auch eine Untersuchung des Blutes durchgeführt, durch welche der Arzt in der Regel feststellen kann, ob eine Erkrankung vorhanden ist, die sich begünstigend auf eine Gefäßverkalkung auswirkt (z. B. Diabetes mellitus).

Zudem können für die weitere Diagnose sowie zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit eines bestimmten Organs die nachfolgenden Tests eingesetzt werden:

  • Belastungs-EKG, wenn aufgrund einer Arteriosklerose eine koronare Herzkrankheit vorliegt
  • Dopplersonographie, um frühzeitig an den Halsschlagadern eine Veränderung an den Gefäßwänden feststellen und so das Risiko eines Schlaganfalls einschätzen zu können
  • Messung der Wegstrecke, die ein Patient ohne Pause zurücklegen kann, wenn der Verdacht auf eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) vorliegt

Auch die so genannte Angiographie eignet sich hervorragend zur Diagnose einer Arteriosklerose. Mit ihr kann sich der Arzt die arteriosklerotischen Gefäße ansehen und so das Ausmaß der Verengung der Gefäße genau beurteilen. Um die Ablagerungen an den Innenwänden der Herzkranzgefäße beurteilen zu können, eignet sich ein intrakoronarer Ultraschall (IVUS), mit dem mittels einer kleiner Ultraschallsonde das zu untersuchende Gefäß direkt angeschaut werden kann.

Behandlung, Therapie und Komplikationen

Die Behandlung der Arteriosklerose kann sowohl konservativ als auch operativ erfolgen.

Konservative Methode

Eine Umstellung der Lebensweise sowie geeignete Medikamente sind zur Behandlung einer Arteriosklerose oft schon ausreichend. Generell hängt die Wahl der Behandlungsmethode aber von der Schwere der Erkrankung und den möglichen Komplikationen ab.

Eingesetzt werden bei der konservativen Behandlung oft die gleichen Medikamente, die auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Einsatz kommen. Dies hat den Grund, dass die Entstehung auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen arteriosklerotischer Ursache ist.

Sämtliche früh entstandene Schäden aufgrund einer Arteriosklerose können sich zurückbilden, wenn eine gesunde Lebensweise umgesetzt wird. Um die Therapie erfolgreich gestalten zu können, sollte zum Beispiel Übergewicht reduziert werden, der Patient sollte körperlich aktiv sein, das Rauchen sollte beendet und zusätzlich sollte auf gesunde Ernährung geachtet werden.

Operative Methode

Wenn die Arteriosklerose soweit fortgeschritten ist, dass Komplikationen wie Schlaganfall oder auch Herzinfarkt drohen, dann ist oft nur noch eine Operation das Mittel der Wahl. Hat die Arteriosklerose zu einer starken Verengung der Gefäße geführt, kann eine Operation in Form einer Erweiterung der Gefäße unter Umständen hilfreich sein.f

Komplikationen

Ist die Arteriosklerose bereits weit fortgeschritten, kann die Erkrankung die verschiedensten Komplikationen mit sich bringen.

So kann es bei einer Arteriosklerose, die alle Arterien betrifft (so genannte generalisierte Arteriosklerose) zu einer chronischen arteriellen Durchblutungsstörung führen. Dadurch kommt es oft zum Verlust von Extremitäten aufgrund des Absterbens von Muskelgewebe.

Auch andere Organfunktionen können dadurch beeinträchtigt werden. Meist ist hier eine Amputation notwendig, meist sind die Beine davon betroffen.

Auch bei arteriosklerotischen Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden, die instabil werden und im weiteren Krankheitsverlauf aufbrechen, können Komplikationen wie Blutgerinnsel mit sich bringen. Dadurch entsteht in der Regel dann ein Arterienverschluss.

Führt die Arteriosklerose in ihrem weiteren Verlauf zu einer kritischen Verengung oder gar einem akuten Verschluss der Halsschlagader sowie deren Ästen, kann es durch ein Blutgerinnsel zu einem Schlaganfall kommen.

Kommt es bei den Herzkranzgefäßen zu einem akuten Verschluss, droht meist ein Herzinfarkt, der dann tödlich verlaufen kann. In der Regel ist das Risiko für ein Blutgerinnsel davon abhängig, ob die Plaques stabil sind und nicht, wie stark die Verengung im Gefäß ist.

Etwa ein Drittel der Betroffenen, bei denen sich aufgrund der Arteriosklerose eine koronare Herzkrankheit entwickelt, erleidet einen Herzinfarkt, ein weiteres Drittel stirbt am plötzlichen Herztod.

Prävention und was ich selbst tun kann

Prävention Arteriosklerose Durch einen gesunden Lebensstil kann einer Arteriosklerose vorgebeugt werden. (Foto by: pressmaster / Depositphotos)

Der Verlauf einer Arteriosklerose kann durch frühzeitige Gegenmaßnahmen positiv beeinflusst werden, so dass die frühen Schäden meist heilen, sich also zurückbilden. Der Verlauf der Arteriosklerose wird positiv beeinflusst, wenn die Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel oder auch Diabetes mellitus entsprechend verringert oder therapiert werden.

Generell kann jeder Mensch selbst vorbeugende Maßnahmen gegen die Arteriosklerose ergreifen:

  • Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit wenig tierischen Fetten und viel Obst und Gemüse ist ein sehr wirksames Mittel gegen die Arteriosklerose.
  • Übergewicht sollte vermieden und Sport möglichst regelmäßig getrieben werden – Ausdauersportarten sind hier aber wesentlich besser, als Kraft- oder auch Schnellkraftsportarten.
  • Eine regelmäßige und ausdauernde Bewegung kann aber schon ausreichend sein, um einer Arteriosklerose vorzubeugen.
  • Außerdem ist es besser, nicht zu rauchen und einen hohen Cholesterinspiegel zu vermeiden.

Bewertung: Ø 4,2 (12 Stimmen)

ICD-10: I70 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 04.12.2009
Überarbeitet am: 03.07.2020

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