Verkühlung der Hoden

Eine Verkühlung der Hoden ist schnell eingefangen und durchaus schmerzhaft. Es kann sowohl einer, als auch beide Hoden betroffen sein. Aus einer Verkühlung kann schnell eine Entzündung entstehen.

Mann hält sich Schritt-Schmerzen Eine Verkühlung der Hoden kann zu einer Hodenentzündung führen. (Foto by: grinvalds / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Ursachen
    Im Falle sehr niedriger Temperaturen ist es dabei möglich, einen, oder auch beide Hoden zu verkühlen. Aus einem unangenehmen Kribbeln und leichtem Druck können daraufhin schnell stechende Schmerzen werden.
  • Symptome
    Der entsprechende Hoden schwillt an und reagiert äußerst sensibel auf Berührungen. Bereits die Reibung der Unterwäsche kann heftige Schmerzen verursachen. Auch der subjektiv empfundene Harndrang nimmt in diesem Kontext zu, wobei das Wasserlassen an sich ebenfalls von Schmerzen begleitet wird.
  • Behandlungen
    Mögliche Behandlungen beinhalten eine Ruhigstellung, Antibiotika  bei  bakteriellen Infekten, Kühlung und Schonung, so wie auch Operationen im Fall von Abszessen.
  • Komplikationen
    In manchen Fällen kann es zu Schäden der Fortpflanzungsorgane kommen und somit auch zu Problemen in der Fortpflanzung selbst.
  • Vorbeugung
    Am Wichtigsten ist es die Hoden stets vor Kälte und kalter Nässe zu schützen. Auch ausreichende Aufnahme von Flüssigkeiten ist wichtig um das Ansetzen von Bakterien in den Harnleitern zu vermeiden.

Ursachen und Symptome

Die Möglichkeiten, sich die Hoden zu verkühlen, sind zahlreich, wenngleich sie sich auf eine grundlegende Ursache reduzieren lassen.

Aufgrund externer Einflüsse wird die durchschnittliche Temperatur der Hoden erheblich abgesenkt, so dass diese Organe sehr viel anfälliger für bakterielle Entzündungen werden.

Bei einer Hodenentzündung können auch sehr häufig die Nebenhoden betroffen sein. Die Folge sind neben deutlich bemerkbaren Schwellungen und geröteter Haut vor allem die genannten Schmerzen.

In schweren Fällen kann auch Fieber auftreten, wobei dieses Symptom nicht zwangsläufig ein Indikator für verkühlte Hoden und eine Hoden-, oder Nebenhodenentzündung sein muss.

Untersuchungen und Diagnose

Mann beim Urologen Bei einer Verkühlung der Hoden sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. (Foto by: Syda_Productions / Depositphotos)

Um eine exakte und korrekte Diagnose stellen zu können, ist das Erstgespräch mit Arzt oder Ärztin sehr wichtig. Hierbei werden dringende Fragen geklärt, so dass eine aufmerksame Eigenbetrachtung ratsam ist. Denn wenn die Symptome und insbesondere die Art und Weise des Auftretens der Schmerzens nachweislich bekannt sind, kann eine adäquate Behandlung stattfinden.

Im Anschluss daran werden Hoden und Nebenhoden untersucht. Dabei soll geklärt werden, ob und inwiefern sich Schwellungen, Rötungen, Wärmeherde und Schmerzemfpinden beim Patienten darstellen.

Wenn Hoden und Nebenhoden sich beispielsweise nicht mehr separat ertasten lassen, ist eine Verkühlung der Hoden zumeist schon einer Entzündung gewichen.

Um eine Entzündung der Harnwege ausschließen zu können, wird eine Urinprobe benötigt. Diese wird auf eventuell vorhandene Bakterien, Viren und Verunreinigungen untersucht. Aus einem ähnlichen Grund wird deshalb auch eine Blutprobe analysiert. Denn im Blut vorhandene, köpereigne Antikörper geben Aufschluss zu einer eindeutigen Diagnose der Erkrankung.

Zudem kann eine Untersuchung der Urinal- und Genitalorgane via Ultraschall notwendig sein, um das genaue Ausmaß der Erkrankung sichtbar machen zu können.

Behandlung

Werden stechende Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit bemerkt muss der Gang zu einem spezialisierten Arzt erfolgen, um insbesondere chronische Krankheitsverläufe und eine Unfruchtbarkeit zu vermeiden.

Operation

Wenn sich eine vorhandene Entzündung verkapselt, dann müssen Ärzte in einer Operation das betroffene Areal öffnen. Solche Abszesse müssen entweder eröffnet oder komplett entfernt werden. Im ersten Fall wird eine Drainage, beziehungsweise ein Wundkatheter gesetzt, damit die entzündliche Flüssigkeit aus der Körperregion ablaufen kann.

Doch bevor dergestalt drastische Maßnahmen notwendig sind, werden zuerst andere Behandlungsmöglichkeiten genutzt.

Ruhigstellung

Wie so oft gilt auch hier, dass eine rechtzeitige Diagnose die besten und unkompliziertesten Heilungschancen bietet. Es kann also überhaupt nicht davon die Rede sein, dass Schmerzen im Hoden „mannhaft“ ertragen werden müssen, ganz in Gegenteil.

Sind die Hoden nach der ersten ärztlichen Untersuchung demnach „nur“ verkühlt, werden körperliche Ruhe und das Ruhigstellen des Hodensacks empfohlen. Mithilfe spezieller Hodenhalter wird dies ermöglicht, so dass binnen Kurzem eine deutliche Besserung der Symptome zu erwarten ist.

Antibiotika

Dahingegen wird bei einer akuten Hoden- oder Nebenhodenentzündung mit entsprechenden Antibiotika behandelt.

Kühlung und Schonung

Außerdem wird ebenfalls von körperlichen Aktivitäten abgeraten, wobei die Hoden nach exakter Vorgabe der behandelnden Ärzte schonend gekühlt werden müssen. Auch auf Geschlechtsverkehr sollte in dieser Zeit verzichtet werden.

Mögliche Komplikationen

Wenngleich die Symptome in der Regel nach einer Woche abklingen, können insbesondere bei ausbleibender, fachlicher Behandlung Schäden an den Fortpflanzungsorganen durchaus möglich sein.

Prävention und was ich selbst tun kann

Grundsätzlich gilt, dass die empfindlichen Hoden ebenso gegen Kälte geschützt werden sollten, wie Harnwege und Nieren.

Besonders leicht werden die Hoden deshalb beim Baden verkühlt, weil nasse Badehosen im Freien getragen werden und sich aufgrund der Witterung diese Körperareale stark abkühlen.

Aber auch das Sitzen oder Liegen auf kaltem Boden ist unbedingt zu vermeiden. Kalte Steine, Schnee, Eis und falsch eingestellte Klimaanlagen, vor allem im Pkw, können zu einer Verkühlung der Hoden führen.

Um darüber hinaus eine Entzündung der Hoden zu vermeiden, ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sehr empfehlenswert. Denn wenn die Ausscheidungsorgane stetig und gleichmäßig durch frischen Urin ausgespült werden, haben Krankheitserreger wie Bakterien und Viren weniger Chancen, sich einzunisten und auszubreiten.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 03.06.2011
Überarbeitet am: 30.11.2020

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