Unfruchtbar oder Zeugungsunfähig?

Die Begriffe Unfruchtbarkeit und Zeugungsunfähigkeit gehen oft Hand in Hand und sind für viele Menschen gleichbedeutend. Dabei machen gerade sie den Unterschied aus, ob eine künstliche Befruchtung doch noch den Kinderwunsch retten kann.

Unfruchtbarkeit Auch bei Unfruchtbarkeit oder Zeugungsunfähigkeit muss der Kinderwunsch nicht unerfüllt bleiben. (Foto by: Syda_Productions / Depositphotos)

Was ist Unfruchtbarkeit?

Die beschreibt den Zustand eines Mannes oder einer Frau, in dem der/die Betroffene sehr unwahrscheinlich jemals Kinder bekommen wird.

Meist liegt die Ursache an anatomischen Abweichungen. Bei der Frau kann es sich um eine anders geformte Gebärmutter, Eileiter oder Eierstöcke handeln, sodass gar keine zeugungsfähigen Eizellen den Weg in die Gebärmutter finden. Manchmal reicht auch die Schleimhaut der Gebärmutter nicht für die Einnistung der befruchteten Eizelle aus.

Beim Mann hingegen sind die Hoden und Nebenhoden oder der Samenleiter deformiert, sodass Spermien nicht hinausgelangen oder gar nicht richtig produziert werden können. Gerade, wenn es um die Spermien oder die Eizellen selbst geht, ist die Abgrenzung zwischen Unfruchtbarkeit und Zeugungsunfähigkeit oft nicht einfach.

Unfruchtbar ist der Betroffene dann, wenn die Geschlechtszellen selbst bei künstlicher Befruchtung nicht zur Schwangerschaft führen. Nicht selten geht eine Unfruchtbarkeit mit medikamentöser Behandlung und deren Nebenwirkungen einher.

Was ist Zeugungsunfähigkeit?

Die Zeugungsunfähigkeit beschreibt einen Zustand, in dem der Mann und die Frau nicht dazu in der Lage sind, auf natürlichem Wege Kinder zu zeugen.

Ihre Geschlechtszellen können allerdings geeignet sein - sie dürfen dabei nur nicht auf sich allein gestellt sein. Zeugungsunfähigkeit bei der Frau ist selten, denn die Eizellen sind passiv und lassen sich vom Sperma lediglich finden. Manchmal aber haben sie eine Oberfläche, die den Spermazellen das Eindringen unmöglich macht - dann hilft nur noch die künstliche Befruchtung.

künstliche Befruchtung bei Zeugungsunfähigkeit Eine künstliche Befruchtung ist für viele Paare die letzte Möglichkeit ihren Kinderwunsch zu erfülle (Foto by: nevodka / Depositphotos)

Beim Mann spricht man von der Zeugungsunfähigkeit, wenn die Spermien nicht dazu in der Lage sind, sich fortzubewegen und zur Eizelle zu finden. Sie wären dann zwar in der Gebärmutter oder in den tieferen Regionen der Scheide, kämen aber niemals mit der reifen Eizelle zusammen und können sie daher auch nicht befruchten.

Wenn ein Mann impotent ist, also keine Erektion zustande bringt, ist er ebenfalls zeugungsunfähig. Dies ist allerdings eine Variante der Zeugungsunfähigkeit, die sich sehr einfach beheben lässt - und zwar mit Potenzmitteln wie Viagra. Selbst bei Verletzungen des Glieds, die die Impotenz erst ausgelöst haben, lässt sich diese behandeln. Auf diese Weise kann der Mann nach wie vor versuchen, seine Partnerin auf natürlichem Wege zu schwängern, und wird bei ausreichender Qualität des Spermas auch Erfolg dabei haben.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 04.11.2011
Überarbeitet am: 16.09.2020

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