Kaffee: Gesunde und interessante Fakten

Koffein ist in den westlichen Industrienationen das Genuss- und Suchtmittel Nummer 1. Aus dem Alltag ist der Kaffee kaum wegzudenken. In Maßen ist Kaffeegenuss sogar ziemlich gesund. Er wirkt sich gut auf unseren Körper aus und gibt uns Energie.

Fakten über Kaffee Kaffee und somit Koffein ist in den westlichen Industrienationen das Genuss- und Suchtmittel Nr. 1. (Foto by: Subbotina / Depositphotos)

Süchtig nach Leistungssteigerung?

Süchtig nach Kaffee? Damit stehen Sie in Österreich bei Weitem nicht alleine. Ob in der eigenen Küche oder im Büro: Für Kaffee muss überall gesorgt sein. Mindestens eine Tasse täglich trinkt jeder Österreicher über 18 Jahren im Durchschnitt. Bei den meisten sind es sogar deutlich mehr.

Das 21. Jahrhundert ist ein Jahrhundert der stressigen Arbeitsalltage. Da ist es selbstverständlich, dass das Kaffeekonsum im aktuellen Jahrhundert immer weiter in die Höhe schießt. Der wirksamste Inhaltsstoff von Kaffee ist das Koffein: letztlich ein Suchtstoff, der bei regelmäßigem Konsum sogar Entzugserscheinungen hervorrufen kann.

Wie wirkt Koffein auf den Körper?

Nach rund 45 Minuten erreicht das Koffein aus dem Kaffee den Blutkreislauf, verteilt sich im Körper und wirkt dort für etwa vier Stunden.

Auf die Psyche wirkt Koffein stimulierend. Die Konzentration und Speicherleistung des Gehirns verbessern sich, während Müdigkeitserscheinungen verschwinden.

Das Herz schlägt durch Kaffee häufiger und stärker. Puls und Blutdruck steigen. Die Leistungsfähigkeit nimmt zu. Die Blutgefäße der Peripherie werden durch Koffein zur Erweiterung gebracht. Die Blutgefäße im Gehirn verengen sich, wodurch Kaffee eine Wirksamkeit gegen Kopfschmerzen und Migräne nachgesagt wird.

Kaffee ist gesund

Kaffee enthält mehr als 1000 verschiedene Inhaltsstoffe. Seit Jahrhunderten gilt das duftende Heißgetränk als beliebtes Genussmittel und wurde schon in Frühzeiten für seine Heilwirkungen geschätzt.

Auf das richtige Maß kommt es im Leben an: Zu viel Kaffee ist nicht besonders gesund. Extreme sind ohnehin nur selten zu empfehlen. Obwohl Kaffee in bestimmten Zeiten als Teufelsgetränk gehandelt wurde, ist sich die Wissenschaft längst der positiven Kaffee-Wirkungen bewusst. Zahlreiche Studien wurden über die 1000 Inhaltsstoffe des Heißgetränks vorgenommen. Zu den bekanntesten Ergebnissen und Erkenntnissen zählen folgende:

Kaffee...

  • regt mit Koffein, Säuren, Gerb- und Bitterstoffen die Verdauung an.
  • unterstützt durch Melanoidine die Darmgesundheit.
  • schützt mit den Lipiden Kahweol und Cafestol das Entgiftungsorgan Leber.
  • regt die Nierentätigkeit an und wirkt insofern wie ein Diuretikum.
  • erleichtert das Atmen durch gefäßerweiternde und muskelentspannende Wirkung auf die Bronchien.
  • beugt Wissenschaftler zufolge degenerativen Krankheiten wie Parkinson vor.
  • aktiviert mit Niacin die Muskeln und unterstützt die Zellatmung.
  • regt wärmeproduzierende Prozesse in den Zellen an.
  • stimuliert den Fettstoffwechsel.
  • schüttet die leistungssteigernden Stresshormone Cortisol und Adrenalin aus.
  • lindert durch die Stresshormonausschüttung Schmerzen.
  • überwindet mit Koffein die Blut-Hirn-Schranke und hebt im Zentralnervensystem die Wirkung des Schlafbotenstoffs Adenosin auf, indem es seine Rezeptoren besetzt.
  • senkt das Diabetes mellitus-Risiko um mehr als 50 Prozent.
  • reduziert laut Studien der Harvard Medical School das Risiko für Hautkrebs.
  • verlängert laut einer Harvard-Metastudie das Leben.
  • hilft laut National Institute of Health gegen Depression: Allein der Geruch des Heißgetränks soll glücklicher machen können.

Nicht nur die körperinternen Vorgänge und gesundheitlichen Wirkungen des Kaffeegenusses sind mittlerweile gut erforscht. Etliche Studien haben außerdem eine Reihe von kuriosen Kaffeefakten ans Tageslicht befördert.

Introvertierte lassen sich von Kaffee stressen

Schon gewusst, dass Extrovertierte, Studien zufolge, anders auf Kaffee reagieren als Introvertierte? Cambridge-Psychologen haben herausgefunden, dass ein Extrovertierter nach Kaffeegenuss effizienter arbeitet. Der Introvertierte fühlt sich durch Kaffeekonsum dagegen eher gestresst. Seine Arbeitsleistung kann dementsprechend sinken.

Psychotisch durch Kaffee

Im Rahmen einer Studie verabreichten Wissenschaftler zwei unterschiedlichen Probandengruppen Kaffee. Die erste Gruppe stand unter Stress. Die Probanden der zweiten Gruppe waren entspannt. Beide Gruppen wurden aufgefordert, sich zu melden, sobald sie das Lied "White Christmas" hören.

Obwohl die Wissenschaftler das Lied nicht einspielten, gaben die gestressten Kaffeetrinker an, den Song gehört zu haben. Für Wissenschaftler Crowe belegt die Studie, dass Kaffee in Stresssituationen Psychose-artige Symptome auslösen kann.

Kaffee wirkt bei Männern anders als bei Frauen

Laut Studien der Universität Bristol bewältigen Frauen bevorstehende Stresssituationen unter Koffeineinfluss leichter, während bei Männern das Gegenteil der Fall ist. Gemäß der Studie verschlechtert der Einfluss von Koffein die kognitive Leistungsfähigkeit des männlichen Geschlechts erheblich. Vor allem die Gedächtnisfunktion der männlichen Teilnehmer ging stark zurück.

Die Probanden wurden für die Studie unter Stress gesetzt. Ob die Kombination aus Stress und Kaffee den männlichen Gedächtniseinbruch zu verantworten hatte, oder der Kaffee außerhalb von Stresssituationen ebenfalls einen kognitiven Einbruch beim männlichen Geschlecht stimuliert, steht in den Sternen.

Inspiration gefällig?

Komponist Ludwig van Beethoven zählte zu Lebzeiten regelmäßig 60 Kaffeebohnen ab und bereitete sich damit eine Tasse Mokka zu. Honoré de Balzac trank täglich mehrere Tassen Kaffee und arbeitete auf diese Weise Tag für Tag mehr als zwölf Stunden. Diesen und ähnlichen Fakten ist die Annahme geschuldet, dass Kaffee inspirierend wirken kann.

Möglicherweise macht die Substanz empfänglicher und steigert durch die erhöhte Hirnleistung die Imagination. Passenderweise trinken der Pressat-Agentur zufolge die Berufsgruppe der Journalisten am meisten Kaffes: Schreiben ist eben auch eine Frage der Inspiration.

Kaffeegenuss Kaffeegenuss soll Rückschlüsse auf die Persönlichkeit geben, so haben Studien herausgefunden. (Foto by: envivo / Depositphotos)

Kaffee bei Mundgeruch

Einzelne Substanzen im Kaffee wirken antibakteriell. Damit tötet Kaffee Bakterien im Mundraum ab und sorgt auf diese Weise für besseren Atem. Laut einer Studie der israelischen Universität von Tel Aviv stellt sich der gegenteilige Effekt ein, wenn Kaffee mit Milch getrunken wird. Die verbliebenen Bakterien im Mundraum verstoffwechseln Milch nämlich zu übelriechenden Substanzen.

Kaffee verrät Charaktereigenschaften

Zum Schluss ein letzter Kuriositätsfakt über die beliebteste Softdroge des 21. Jahrhundert: Kaffeegenuss lässt offenbar Rückschlüsse auf die Persönlichkeit zu, so haben Studien herausgefunden. Latte, Espresso, schwarzer Kaffee, Instant-Kaffee oder Eiskaffee - Die bevorzugte Kaffeeart sagt einiges darüber aus, wer eine bestimmte Person ist:

  1. Cappuccino-Trinker gelten als sensibel, aber kontrollsüchtig.
  2. Latte-Trinker sind hilfsbereit, verschwenderisch und neurotisch.
  3. Eiskaffee-Trinker probieren gerne Neues aus, haben eine hohe Vorstellungskraft und sind oft Trendsetter.
  4. Wer Instant-Kaffee bevorzugt, gilt als Pragmatiker.
  5. Schwarzen Kaffee trinken dagegen Puristen.

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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 29.09.2016
Überarbeitet am: 22.11.2020

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