Schnell-Überblick
- Was sind Frisium Tabletten?
Frisium Tabletten enthalten den Wirkstoff Clobazam und wirken angstlösend und beruhigend. - Wann werden Frisium Tabletten angewendet?
Frisium Tabletten werden zur Behandlung von akuten und lang andauernden Angstzuständen, Erregungszustände und Aggressionen, aber auch bei Epilepsie angewendet. - Nebenwirkungen von Frisium Tabletten?
In seltenen Fällen können Kopfschmerzen, Müdigkeit, Koordinationsstörung, Sehstörungen, Schlaflosigkeit, Sprachstörungen, Gewichtszunahme, usw. auftreten. - Wie hoch ist die Dosierung von Frisium Tabletten?
Die Dosierung hängt vom Krankheitsbild, Größe, Alter und Gewicht ab und wird vom Arzt individuell festgelegt bzw. abgestimmt - sie kann zwischen 1-3 Tabletten täglich liegen. - Was sollte man bei der Einnahmen beachten?
Bei einer Einnahme über einer längeren Zeitraum, kann es sein, dass sich der Körper daran gewöhnt und die Dosis erhöht werden muss um eine Wirkung zu spüren. - Wie werden Frisium Tabletten eingenommen?
Am besten werden die Tabletten mit einem Glas Wasser unzerkaut, eingenommen - sollte aber nicht auf vollen Magen erfolgen. Die Tabletten können auch zerteilt werden. - Wie lange sollte man Frisium Tabletten nehmen?
Die Dauer der Einnahme hängt vom Krankheitsbild ab und wird vom Arzt festgelegt. Sie sollte ab nicht länger als 12 Monate dauern.
Inhaltsverzeichnis
Wirkung und Anwendungsgebiete
Der in Frisium enthaltene Wirkstoff Clobazam gehört zu den Benzodiazepinen. Er bindet im zentralen Nervensystem an bestimmte Rezeptoren und verstärkt somit die Wirkung der Gamma-Aminobuttersäure (GABA), eines Neurotransmitters, der die Erregbarkeit der Nerven hemmt.
Frisium wirkt:
- angstlösende
- Erregungen dämpfende
- schmerzstillende
- krampflösende
Außerdem kann man das Mittel zur Verlängerung der Narkose-Dauer einsetzen.
Frisium hemmt akute und chronische Angstzustände, die mit Stimmungsschwankungen und/oder psychosomatischen Erkrankungen verbunden sind. Außerdem kann es zur ergänzenden Therapie von Epilepsie eingesetzt werden, wenn die Grundbehandlung keinen ausreichenden Erfolg zeigt.
Bei Muskelverspannungen kann Frisium krampflösend und schmerzlindernd wirken.
Vor operativen Eingriffen und bei schweren Erregungszuständen (Herzinfarkt-Patienten!) kann es ebenfalls zur Beruhigung des Kranken verordnet werden.
Was gilt es vor der Einnahme zu beachten?
Patienten mit bestehender spinaler oder zerebellarer Ataxie (Gang und Bewegungsstörungen, die durch eine Rückenmarks- oder Kleinhirn-Schädigung verursacht wurden) sollten ihren Arzt unbedingt auf diesen Umstand hinweisen. Sie erhalten das Medikament dann in geringerer Dosierung.
Bei Vorliegen psychischer Erkrankungen kann das Medikament zusammen mit den entsprechenden Psychopharmaka verordnet werden. Personen mit einer Laktoseintoleranz sollten auf die Einnahme von Frisium Tabletten verzichten, da sie Laktose-Monohydrat enthalten.
Dosierung und Einnahme
Eine Tablette Frisium enthält 10 mg Clobazam. Das Medikament wird grundsätzlich ein- und ausschleichend verabreicht. Auch die Reduzierung der täglichen Dosis sollte, um Entzugserscheinungen wie Krämpfe, Zittern und Schwitzen zu vermeiden, nur schrittweise erfolgen.
Erwachsene nehmen anfangs 2 Tabletten Frisium täglich ein. Bei Bedarf werden auch 3 Tabletten verordnet.
Bei Patienten über 65 Jahren beginnt die Behandlung mit 1 bis 1 1/2 Tabletten Frisium 10 mg täglich, die vorzugsweise am Abend aufgenommen werden. Bis 3 Tabletten des Medikaments können auch auf mehrere Dosen verteilt konsumiert werden, wobei die größte Menge abends einzunehmen ist.
Bei einer versehentlichen Überdosierung sollte der Patient unbedingt sofort seinen Arzt informieren oder umgehend eine Notaufnahme aufsuchen. Hat er einmal eine Dosis vergessen, darf er die Einnahme des Medikaments unter keinen Umständen nachholen.
Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit
Frisium sollte unter keinen Umständen in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten eingenommen werden. In den Folgemonaten darf die Verabreichung des Mittels nur in dringenden Fällen erfolgen.
Da Clobazam in der Muttermilch nachgewiesen werden konnte, sollten junge Mütter unbedingt sofort abstillen, wenn sie Frisium einnehmen müssen.
Bei Eintritt einer Schwangerschaft informiert die Patientin den behandelnden Arzt unverzüglich.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Bei der Einnahme von Frisium kann es beispielsweise zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Schläfrigkeit, Müdigkeit
- Benommenheit
- Schwindel
- Magen-Darm-Probleme
- Kopfschmerzen
- Verwirrtheit
- schweren Hauterkrankungen
- paradoxen Reaktionen
Frisium kann die pharmakologische Wirkung von folgenden Mitteln verstärken:
- anderen Sedativa
- Schlafmitteln
- Analgetika
- Muskelrelaxantien
- Mitteln gegen Epilepsie
- Lachgas (Narkosemittel)
- Neuroleptika
- Medikamente gegen Allergien
- Alkohol, Drogen
Aufbewahrung
Frisium sollte an einem für Kinder unzugänglichen Ort aufbewahrt werden. Das Medikament wird idealerweise nach dem auf der Verpackung hinter "Verwendbar bis" angegebenen Datum nicht mehr verwendet.
Warnhinweise
In folgenden Fällen sollte die Einnahme von Frisium grundsätzlich unterlassen werden:
- wenn eine Überempfindlichkeit gegen Clobazam und die anderen Substanzen besteht
- bei früherer Substanz-Abhängigkeit (Alkohol, Drogen, Medikamente)
- bei akuter Alkohol und Schlafmittel-Vergiftung
- bei schwerer Myasthenie
- beim Schlafapnoe-Syndrom
- bei schwerer Leberschädigung
- bei respiratorischer Insuffizienz, die überwacht werden muss
- bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis 3 Jahren, es sei denn, dass eine zwingende Indikation besteht
Clobazam verusacht schon innerhalb von wenigen Wochen eine körperliche und seelische Abhängigkeit und sollte daher nur für kurze Zeit verabreicht werden. Während der Dauer der Frisium Behandlung sollte der Patient unbedingt auf den Konsum von Alkoholika verzichten.
Weitere Informationen
Wird Frisium als Mittel gegen Epilepsie verabreicht, kann es schon nach etwa 3 Monaten zu einer Abschwächung der Wirkung kommen. Ist das der Fall, muss der Arzt umgehend informiert werden. Eine längerfristige Frisium Einnahme setzt regelmäßige engmaschige ärztliche Kontrollen voraus. Patienten, die versucht sind, sich selbst zu verletzen oder gar Selbstmordgedanken hegen, sollten sofort ihren Arzt kontaktieren.
Diese Informationen zum Medikament ersetzen weder ärztliche noch sonstige Fachberatung. Vor allem bei Nebenwirkungen oder für sonstige Informationen ist der behandelnde Arzt oder Apotheker beizuziehen.
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