Farbsehstörungen (Farbenschwachsichtigkeit, Farbenblindheit)

Den Farbsehstörungen zugeordnet sind Farbsinnstörungen und drei verschiedene Formen von Farbenblindheit. Farbsinnstörungen sind meist erblich und angeboren. Häufiger betroffen sind Männer mit der Rotgrünblindheit.

Farbenblindheit Farbsinnstörungen sind meist erblich und angeboren. (Foto by: svitlana10 / Depositphotos)

Schnell-Überblick:

  • Was ist eine Farbsehstörung: Eine meist angeborene und vererbare Störung der Farberkennung. Dazu zählen Farbenblindheit, sogenanntes Zweifarbensehen, oder auch Rot-Gründ-Blindheit.
  • Symptome: Erschwertes Erkennen von Unterschieden in Grün und Rot Tönen, oder Erkennen von Farben im Allgemeinen.
  • Ursachen: Häufigste Ursache ist eine angeborene Sehstörung, aber auch eine Erkrankung des Sehnervs und der Netzhaut, sowie Nachwirkungen einer Vergiftung können ausschlaggebend sein.
  • Behandlung: Angeborene Sehstören können nicht therapiert werden. Bei diversen Erkrankungen, oder Unfällen als Ursache, muss eine passende Behandlung erörtert werden.
  • Vorbeugung: Eine Vorbeugung ist nicht möglich.

Was ist eine Farbsehstörung?

Die Zapfen (Fotorezeptoren) befinden sich in der Netzhaut des Auges. Sie sind für die Wahrnehmung der unterschiedlichen Farben verantwortlich. In den Zapfen befinden sich drei verschiedene Farbpigmente. Je nach der Wellenlänge des einfallenden Lichtes werden diese gereizt und das führt im Gehirn zu verschiedenen Farbempfindungen. Die drei Grundfarben Rot, Blau und Grün mischen sich. Das Gehirn nimmt dadurch sämtliche Farbtöne wahr die das sichtbare Spektrum für uns bereithält.

Farbsehstörungen sind zum Großteil angeboren und vererbt, wobei wesentlich mehr Männer davon betroffen sind. Die häufigste Form ist eine Grünschwäche, danach kommt die Grünblindheit, die Rotblindheit und zuletzt eine Rotschwäche. Sehr selten sind dagegen Störungen im Blaubereich oder eine totale Farbenblindheit.

Die Arten und Ausmaße der Farbsehstörungen sind unterschiedlich. Es gibt Farbsinnstörungen (Farbenschwachsichtigkeit) und drei unterschiedliche Formen der Farbenblindheit:

  • Die Monochromasie: nur Graustufen und Schwarz/Weiß werden wahrgenommen, sogenannte völlige Farbenblindheit.
  • Die Dichromasie: bekannt als Farbenblindheit, sogenanntes Zweifarbensehen (Bei der Rotblindheit (Protanopie) fehlt L-Zapfen, bei der Grünblindheit (Deuteranopie) fehlt der M-Zapfen und bei der Blaublindheit (Tritanopie) fehlt der S-Zapfen).
  • Die anomale Trichomasie: Dabei sind alle Zapfen zwar vorhanden, aber einer ist fehlerhaft.

Ursachen für Farbsehstörungen

Die meisten Farbsehstörungen sind angeboren. Doch sind auch erworbene Fälle möglich, beispielsweise bei Erkrankungen des Sehnervs oder der Netzhaut. Bei Vergiftungserscheinungen oder durch entsprechende Medikamente oder andere Stoffe kann es zu Gelbsehen kommen.

Symptome bei Farbsehstörungen

Je nach Ursache der Farbsehstörung leiden die Betroffenen an unterschiedlich starken Ausprägungen von Farbsinnstörungen. Die meisten Fälle liegen im Grün-Rot-Bereich. Besonders schwierig ist es für diese Personen, die Farben Rot und Grün voneinander zu unterscheiden. Grün wird als gräulich empfunden.

Selten ist eine totale Farbenblindheit. Die Betroffenen können lediglich Hell/Dunkel unterscheiden, Farben werden keine wahrgenommen. Ist eine Farbsehstörung erworben, können auch andere Funktionen gestört sein. Beispielsweise kann der Betroffene unter erhöhter Lichtempfindlichkeit oder einer Gesichtsfeldverkleinerung leiden.

Behandlung bei Farbsehstörungen

Es gibt keine spezifische Therapie bei angeborenen Farbsehstörungen. Liegen andere Augenerkrankungen als Auslöser vor, beschränkt sich die Behandlung auf diese Erkrankungen. Stark getönte Gläser, Augentropfen zur Pupillenverengung oder vergrößernde Sehhilfen können eingesetzt werden.

Verlauf von Farbsehstörungen

Eine Verschlechterung der angeborenen Farbsehstörung gibt es prinzipiell nicht. Auch die Intensität bleibt konstant. Nicht gefährdet sind andere Funktionen wie beispielsweise die Sehschärfe. Liegt eine erworbene Farbsehstörung vor, hängt die Prognose von der auslösenden Erkrankung ab.

Kann man einer Farbsehstörung vorbeugen?

Es sind leider keine Maßnahmen bekannt, um einer Farbsehstörung vorbeugen zu können.

Ishihara-Test Farbtafeln helfen dabei eine Farbsehstörung zu diagnostizieren. (Foto by: eveleen / Depositphotos)

Weitere Informationen

Alle Augenärzte haben entsprechende Untersuchungsmethoden (Farbtafeln) um eine eventuelle Farbsehstörung diagnostizieren zu können. Interessant sind Rotgrünblindheit-Tests im Internet. Auf bestimmten Portalen kann man schnell und effizient feststellen, ob die eigene Farbsichtigkeit in Ordnung ist. Dieser Sehtest funktioniert ganz auf Basis der Farbtafeln, im Fall Internet als Grafik dargestellt. Stellt man hier ein Defizit fest, ist es sinnvoll, einen Augenarzt aufzusuchen.


Bewertung: Ø 4,7 (15 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 03.11.2009
Überarbeitet am: 21.12.2020

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Hagelkorn am Auge

Hagelkorn am Auge

Bei einem Hagelkorn bildet sich ein rötlicher Knoten über einem Augenlid. Meist schmerzfrei, werden sie dennoch häufig als störend empfunden.

weiterlesen
Nachtblindheit

Nachtblindheit

Wenn es zu einer verminderten Sehleistung in dunkler Umgebung kommt, handelt es sich um eine Nachtblindheit.

weiterlesen
Netzhautablösung

Netzhautablösung

Besondere Risikofaktoren sind vorher bestandene Verletzungen des Auges, eine Kurzsichtigkeit oder vorherige Kataraktoperationen (Grauer Star Operation).

weiterlesen

User Kommentare