Dellwarzen bei Kindern (Mollusca contagiosa, Mollusken)

Dellwarzen bei Kindern stellen eine harmlose, gutartige, jedoch äußerst ansteckende Erkrankung der Haut dar. Gerade für Kinder sind diese hoch ansteckend und können Narben zurücklassen.

Dellwarzen Dellwarzen sind verbreitete, ansteckende, harmlose Wucherungen der Haut. (Foto by: natulrich / Depositphotos)

Schnell-Überblick

  • Was sind Dellwarzen: Es handelt sich hierbei um warzenähnliche Hautveränderungen durch eine Infektion. Vorkommen können sie sowohl auf Hals, Gesicht, Finger, Hände, Armen oder auch Genitalien.
  • Symptome: Zu erkennen sind sie als rötliche, hautfarbene Pappeln, einem Durchmesser von 1,5mm bis 6mm und vereinzelt auch mit Juckreiz.
  • Ansteckung & Ursachen: Übertragen werden diese Warzen durch einen Virus über die Kontakt- oder Schmierinfektion, direktem Körperkontakt und geteilte Gegenständen.
  • Behandlung: Möglich ist eine mechanische Entfernung, Kryotherapie, eine Laserentfernung und Vitamin-A-Cremes.
  • Mögliche Komplikationen: Nach der Entfernung dieser ist es möglich, dass Narben zurück bleiben.
  • Heilung: In vielen Fällen verheilen die Betroffenen Stellen innerhalb von 6 bis 9 Monaten von selbst. Es kann jedoch auch mehrere Jahre andauern, bis diese ganz verschwinden.
  • Vorbeugung: Eine konsequente Hygiene ist Muss. Das Teilen von Kleidungsstücken zwischen Kindern sollte vermieden werden. Auch das Teilen von Spielzeug, sofern bekannt ist, dass das andere Kind eine solche Infektion haben könnte.

Was sind Dellwarzen?

Als Dellwarze wird eine pustel- bzw. papelartige, warzenähnliche Hautveränderung bezeichnet, die im Zuge einer harmlosen, aber sehr ansteckenden Infektionskrankheit auftritt.

Speziell bei Kindern ist besondere Achtung geboten, da es bei ihnen zu einer sich rasch großflächig verbreitenden Infektion der Haut mit einer großen Anzahl von Warzen kommen kann. Dellwarzen sind weiße bis hautfarben-rötliche, ca. 1,5 bis 6 Millimeter große Knötchen bzw. Papeln mit ebener, häufig glänzender Oberfläche, die, in der Mitte eingedellt, meist eine kleine Öffnung aufweisen.

Auf Druck geben Dellwarzen eine Masse von sich, den hochinfektiösen Molluscumbrei (auch als Molluscumkörperchen bezeichnet). Unter Umständen kann es in der Umgebung der Dellwarzen zu Ekzembilungen bzw. lokalen Entzündungen kommen.

Dellwarzen treten stets gehäuft in unterschiedlicher Anzahl, bei unserem Nachwuchs jedoch meist multipel im Bereich des Oberkörpers verteilt auf. Besonders befallen sind in der Regel folgende Körperbereiche:

  • Hals
  • Gesicht
  • Finger
  • Hände
  • Arme
  • Genitalien

Die Krankheit kommt weltweit vor. Kinder sind besonders häufig betroffen, speziell, die für Neurodermitis oder atopische Ekzeme anfällig sind. Dauer und Verlauf der Erkrankung können individuell sehr unterschiedlich sein. In der Regel verläuft die Krankheit selbst terminierend: Knötchen und Papeln verschwinden nach einigen Wochen von allein. Seltener tritt die Erkrankung über einen längeren Zeitraum auf.

Ursachen von Dellwarzen bei Kindern

Virusinfektion

Dellwarzen entstehen im Zusammenhang mit einer Virusinfektion der Haut, die durch das zur Familie der Pockenviren zählende Molluscum contagiosum-Virus hervorgerufen wird. Die Übertragung erfolgt zumeist über eine Kontakt- oder Schmierinfektion von Mensch zu Mensch bzw. über benutzte Gegenstände.

Ursachen und mögliche Orte für die Ansteckung können sein:

  • direkter Körperkontakt mit bereits Infizierten oder gemeinsam benutzte Handtücher
  • Kindergärten, Grundschulen
  • Schwimmbäder, öffentliche Sportstätten
  • der familiäre Bereich

Die Viren dringen dabei über poröse oder leicht verletzte Haut ein.

Folgende Krankheiten begünstigen Dellwarzen

  • Neurodermitis
  • andere Ekzeme
  • eine geschwächte Immunabwehr (die z.B. im Zuge einer medikamentösen Behandlung auftreten kann) 

Kleine Kinder sind auf Grund ihres noch nicht vollständig ausgebildeten Immunsystems am stärksten gefährdet, doch können sich auch Jugendliche und Erwachsene infizieren.

Symptome von Dellwarzen bei Kindern

Die Inkubationszeit ist bei dieser Art von Infektion sehr variabel: zwei Wochen bis sechs Monate nach der eigentlichen Infektion werden die ersten Warzen sichtbar. Die typischen Papeln und Knoten (weiß, rötlich, hautfarben, 1,5 bis 6 Millimeter groß, mit glänzender, oft glatter Oberfläche, mittig eingedellt, häufig eine kleine Öffnung aufweisend) verbreiten sich auf der Haut. Sie können vereinzelt auftreten, häufig bilden Dellwarzen jedoch Linien oder Gruppen.

Dellwarzen bei den Sprösslingen verbreiten sich typischer Weise im Gesicht (hier besonders im Augenliderbereich), am Hals, im Genitalbereich und in den Achseln, auch Hände und Arme können betroffen sein.

Durch den hochinfektiösen Inhalt der Dellwarzen kann es im Zuge einer Selbstinfektion rasch zu einer großflächigen Ausbreitung der Papeln und Knoten kommen. Dieser Vorgang wird durch eine bereits bestehende Neurodermitis oder andere Ekzeme begünstigt. Fieber, Unwohlsein oder ähnliches treten nicht auf. Mitunter kann es zu einem leichten Jucken der Haut kommen.

Untersuchungen & Diagnose

Gewebeentnahme

Die Diagnose erfolgt meist klinisch: Auf Grund des eindeutigen, charakteristischen Erscheinungsbildes ist eine Verdachtsdiagnose meist durch Blickdiagnose möglich. Im Anfangsstadium der Erkrankung kann es jedoch Zweifel geben. Endgültige diagnostische Sicherheit bringt eine histologische Untersuchung von Stanzbiopsien. Hierzu ist eine Gewebeentnahme durch den Arzt erforderlich.

Die mikroskopische Untersuchung einer Gewebeprobe, bei der sich intrazytoplasmatische Einschlusskörperchen in HE-Färbung finden lassen, schafft Gewissheit und schließt bösartige Veränderungen oder andere Formen von Warzen aus. Sinnvoll ist es in jedem Fall, das Kind einem Arzt vorzustellen, da nur so eine exakte, Gewissheit bringende Diagnose erlangt werden kann.

Behandlung

Mit dem Arzt lassen sich auch weitere Schritte im Falle einer Erkrankung besprechen und erhalten weitere Informationen:

  • Therapie
  • Schutz vor Selbstinfektion
  • Schutz von Familienangehörigen
  • Schutz anderer Kinder

Behandlung, Therapie & Komplikationen

Behandlung Dellwarzen Es gibt verschiedene Verfahren zur Bekämpfung der Dellwarzen bei Kindern. (Foto by: SimpleFoto / Depositphotos)

Eine Therapie ist nicht zwingend erforderlich, da sie sich meist nach einigen Monaten von alleine, also spontan, ohne Narben zurückbilden. Bei einer Spontanheilung, wie auch bei einer angestrebten Therapie, sollte man immer bedenken, dass sich Kinder wiederholt infizieren können und somit das Ausbrechen der Krankheit und ihrer Symptome erneut möglich ist. Eine Stille Feiung, wie bei manchen Kinderkrankheiten, tritt mit einem Durchlaufen der Erkrankung an Dellwarzen nicht ein.

Allerdings gibt es verschiedene Verfahren zur Bekämpfung der Dellwarzen bei Kindern:

Die mechanische Entfernung der Dellwarzen

Das mechanische Entfernen wird bei einzelnen Knoten und Papeln unter örtlicher Betäubung vorgenommen. Der behandelnde Arzt kann die Dellwarzen chirurgisch mit einem scharfrandigen Instrument, dem sogenannten scharfen Löffel, entfernen oder mit Hilfe einer speziellen Pinzette abtragen. Ferner besteht die Möglichkeit, die einzelne Dellwarze jeweils anzuritzen, so dass sie dann mit einer gebogenen Zange ausgequetscht werden kann. Da sich Dellwarzen bei Kindern häufig großflächig ausbreiten, erfolgt diese Behandlungsart, insbesondere bei kleineren Kindern, oft unter Vollnarkose bzw. Allgemeinanästhesie.

Die Kryotherapie

Bei diesem Verfahren werden Gefriertechniken lokal angewandt: Die Dellwarzen werden vereist. Der Kryochirurg zerstört mit einer Kältesonde krankhaftes Gewebe. Die Arbeitstemperatur liegt bei - 70 bis - 200 Grad Celsius. Infolge des Eingriffs kommt es zu Blasenbildungen.

Lasertherapie

Der Mediziner trägt die Dellwarzen mit Hilfe eines speziellen Lasers schmerzfrei ab.

Behandlung mit Vitamin A-Säure-haltigen Cremes oder Gels

Da Dellwarzen bei Kindern häufig großflächig auftreten, empfiehlt sich eine Behandlung mit speziellen Cremes oder Gels, die auf die befallenen Hautpartien aufgetragen werden.

Das gilt es zu beachten

Größtenteils bilden sich die Veränderungen der Haut nach sechs bis neun Monaten ohne jegliche Behandlung spontan zurück. Dellwarzen können aber auch mehrere Jahre bestehen bleiben. Ein chirurgischer Eingriff, wie ihn die mechanische Entfernung, die Kryo- und die Lasertherapie darstellen, sollte auf Grund der damit verbundenen Narbenbildung gut überdacht werden.

Zudem lösen Operationen, neben den physischen wie psychischen Belastungen durch die Narkosen Stress aus, der sich insbesondere auf kleinere Kinder nachhaltig negativ auswirken kann. Eher angeraten ist die schmerzlose Anwendung von Vitamin-A-Säure-haltigen Spezialcremes oder Gels zur Behandlung der Warzne, die durch den Arzt verschrieben werden können. Zumal diese Behandlung keine Narben hinterlässt.

Prävention & was kann ich selbst tun

Dellwarzen treten im Zuge einer höchst ansteckenden Viruserkrankung auf, so dass es sehr schwer ist, vorbeugende Maßnahmen zu treffen, um die Kinder und sich gegen Dellwarzen zu schützen.

Allerdings kann man auf eine konsequente Hygiene achten. Der körperliche Kontakt zu bereits Infizierten sollte gemieden werden, d.h. keine Kontaktsportarten zusammen betreiben, kein gemeinsames Nutzen von Handtüchern oder Kleidungsstücken. Ist ein Familienangehöriger erkrankt, so sollte man auf eine Trennung der Handtücher und ein strenges Einhalten hygienischer Regeln achten. Zu bedenken ist, dass es sich letztlich um eine harmlose, wenn auch in ihrem Erscheinungsbild unschöne Krankheit handelt, die aber unsere Gesundheit nicht beeinträchtigt.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 23.09.2009
Überarbeitet am: 29.06.2020

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