Taiji

Taiji oder Taijiquan ist eine traditionelle chinesische Kampfkunst, auch Schattenboxen genannt. In China ist Taiji heute ein Volkssport, der besonders in den Morgenstunden ausgeführt wird. Diese sogenannte innere Kampfkunst ist einerseits gesundheitsfördernd, andererseits wird sie zur Persönlichkeitsentwicklung und Mediation eingesetzt.

Taiji praktizierende Frau Beim Taiji wird der Energiefluss im Körper verbessert und unterstützt. (Foto by: Wavebreakmedia / Depositphotos)

Bei Taiji handelt es sich um den Energiefluss, Chi oder Ji, der durch ein System ausgeklügelter, harmonischer Bewegungsabläufe unterstützt wird.

Taiji besteht aus einer genauen Abfolge von Bewegungen, die Yinbewegungen lösen die Yangbewegungen ab, das Qi wird trainiert und dort aufgefüllt, wo es gebraucht wird.

Weg zur Harmonie

Spricht ein Chinese von Taiji, meint er den Weg zur Harmonie. Auch der Begriff Schattenboxen hat seine tiefere Bedeutung, denn erstens handelt sich um eine Kampfkunst und zweitens werden innere Feinde wie Krankheiten oder Schwächen bekämpft.

Seit dem 16. Jahrhundert wird Taiji vom chinesischen Volk ausgeübt, um den Körper fit zu halten und Erkrankungen zu heilen oder vorzubeugen. Im Jahr 1956 wurden vereinfachte Übungen ausgearbeitet, was Taiji leichter und darum noch populärer machte.

Taiji wird oft in Krankenhäusern unterstützend zur schulmedizinischen Behandlung eingesetzt und hat sich beispielsweise bei chronischen Erkrankungen wie Neurasthenie (Nervenschwäche), Bluthochdruck oder Tuberkulose durchaus wirksam gezeigt.

So wirkt Taiji

Die Effekte:

  • Während der Übungen ist man hochkonzentriert, der Geist wird nicht abgelenkt.
  • Die Bewegungen werden grundsätzlich langsam ausgeführt, sie fließen quasi in einem Strom dahin.
  • Manchmal geht die Atmung in eine Bauchatmung über, sie ist in der Regel ganz natürlich. Auch die Atmung erfolgt rhythmisch, im Gleichklang mit den Bewegungen.

Die meisten Taiji Übungen sind waffenlos, doch fortgeschrittene Schüler werden traditionell unterrichtet, mit den Waffenformen umzugehen. Die Waffen können ein Langstock, ein chinesischer Säbel oder ein Fächer u.a. sein. Zweikämpfe gibt es jedoch äußerst selten, das Hauptprinzip des Taiji ist die Weichheit der fließenden Bewegungen, Natürlichkeit und Lockerheit.

Hier finden Sie eine Dokumentation über Taiji (auch Tai Chi geschrieben):

Ausübung und Wirkung

Bei Taiji handelt es sich trotz der philosophischen Ansätze keinesfalls um ein esoterisches Wundermittel gegen Erkrankungen. Auch in der Sportmedizin werden die Übungen anerkannt und empfohlen. Denn das hohe Maß an Konzentration trägt stark zur Förderung des zentralen Nervensystems bei. Das bedeutet, dem Gehirn wird es ermöglicht, sich während der Übungen „auszuruhen“, die pathologische Spannung in der Großhirnrinde, aus der allerhand Unbehagen entsteht, zu lösen.

Darum wird Taiji beispielsweise zur Heilung verschiedener Erkrankungen der Seele und der Nerven empfohlen.

Der ganze Bewegungsapparat wird während der Übungen aktiviert, sowohl aktiv wie auch passiv. Der Wechsel von Spannung und Entspannung wirkt sich angenehm aus, insbesondere die Beinmuskulatur profitiert von dem Training.

Taiji kann gegen fortschreitende Osteoporose eingesetzt werden, denn die sanfte Bewegungsführung wird durch die Flexibilität des Bewegungsapparates optimal unterstützt, die Gelenkigkeit und Dehnbarkeit der Muskeln und Gelenke trainiert, verbessert und erhalten.

Mann führt Taiji-Übungen aus Taiji hält den Körper fit und hilft Krankheiten vorzubeugen. (Foto by: netfalls / Depositphotos)

Es gilt für den Übenden, die Bewegungen konzentriert, bewusst und aufmerksam auszuführen.

Nach zehn Grundprinzipien wird die Körper- und Geisthaltung der Übenden zusammenfasst, die unter anderen besagen, dass der Kopf entspannt aufgerichtet zu sein hat oder das Kreuz locker sein muss.

Fazit

Auch wenn Taiji philosophischen Lehren entspringt, die Bewegungsabläufe sind durchaus positiv zu bewerten. So konnten Studien belegen, das Taiji positive Auswirkungen auf verschiedene Bereiche die physische und psychische Gesundheit betreffend der Übenden hat – Beispiele dafür sind:

  • das Herz-Kreislaufsystem
  • das Schmerzempfinden
  • die Beweglichkeit und Kraft
  • allgemein die Körperkontrolle

Bewertung: Ø 5,0 (2 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 03.08.2010
Überarbeitet am: 18.11.2016

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