Tai Chi

Tai Chi ist in China schon seit langer Zeit ein Volkssport. Während man hierzulande morgens in den Parks die Jogger sieht, sind es in China die Menschen, die Tai Chi ausüben. Aber auch bei uns in Österreich erfreut sich diese Form der Entspannung einer immer größeren Beliebtheit. Dabei gehört Tai Chi in der ursprünglichen Form zu den Nahkampfsportarten. Doch was ist eigentlich Tai Chi?

Tai Chi Ziel von Tai Chi ist es die Entspannung und die Gesundheit zu fördern. (Foto by: Markgraf / Depositphotos)

Was ist Tai Chi?

Tai Chi wird häufig auch noch als chinesisches Schattenboxen bezeichnet. Im Grunde ist es das auch geblieben: der Kampf gegen ein nicht vorhandenes Gegenüber. Dabei sind die Bewegungsabläufe sehr fließend und meistens auch langsam ausgeführt. Dennoch schaffen es viele Menschen zusammen, dabei synchron vorzugehen. Wie schaffen Sie das?

Synchronität

Die Synchronität beim Tai Chi wird zwingend erreicht. Die Abfolge des Tai Chi besteht aus verschiedenen Bildern. Diese können klare wörtliche Anweisungen sein wie zum Beispiel Kick links oder Handlungsabläufe beschreiben oder auch poetische, altchinesische Bedeutungen sein. Viele Bilder zusammen bilden eine Form.

Dabei geht es um einen vorgegebenen und klar strukturierten Ablauf von Bildern. Die Formen können ganz unterschiedlich lang sein. Da gibt es zum Beispiel die Pekingform mit 24 Bildern oder gar die Yang-Stil-Langform mit einer Abfolge von 108 Bildern. In Abhängigkeit von der Form variiert natürlich auch die Dauer der Ausführung einer Tai Chi Einheit.

Gruppe macht Tai Chi Das Schöne an Tai Chi ist, dass man es nahezu überall ausführen kann. (Foto by: Wavebreakmedia / Depositphotos)

Erlernen

Tai Chi kann wirklich nur sehr schwer zu Hause erlernt werden. Aufgrund der Komplexität der Formen und auch einzelnen Bilder lernt es sich wesentlich besser in guten Tai Chi Schulen. Dabei sollten Sie sich auf den renommierten Ruf des Trainers verlassen. Denn genauso wichtig wie die Synchronität in der Abfolge der Formen ist auch die Ausführung der einzelnen Bilder. Dabei gibt es klar vorgegebene Bewegungsabläufe, die sehr geschmeidig erfolgen müssen. Abrupte und hastige Bewegungen sind gänzlich zu vermeiden.

Ausübung

Das Schöne an Tai Chi ist, dass man es nahezu überall ausführen kann. Sie können morgens im Wohnzimmer eine Einheit einlegen oder in der Mittagspause im Park. Sie werden sehen, dass kurze Formen innerhalb einiger Minuten ausgeführt sind. Von vielen Menschen wird gerade die Tatsache, dass Tai Chi oft im Grünen ausgeführt wird, als sehr angenehm empfunden.

Man erhält das Gefühl, eine Freiluftsportart auszuführen. Es ist jedoch in Österreich noch schwierig, sich in den Parks einfach so einer Gruppe anzuschließen. Die Ausübung in der Gruppe und die Erfahrung der Gemeinschaftskraft wird daher nur in den Tai Chi Schulen möglich sein. Aber bestimmt ändert sich dies in naher Zukunft auch bei uns.

Wirkung

Tai Chi wirkt sehr vielfältig auf den Körper und die Seele des Ausführenden. Zum einen geht es bei Tai Chi häufig um die Gruppendynamik. Das Gemeinschaftsgefühl sorgt dafür, dass man sich angenommen, akzeptiert und somit besser fühlt. Und auch die Tatsache, dass Tai Chi bei guter Luft ausgeführt wird, hat positiven Einfluss auf unser Gefühl für diese Entspannungsübung. In allen Bildern und Formen wird bewusst auf eine Überreizung der Muskeln verzichtet.

Somit ist ein Aufwärmen oder dehnen nicht notwendig. Muskelkater gehört nicht zu Tai Chi dazu. Dennoch bleibt bei dieser Entspannungsform auch das Gefühl zurück, sich sportlich betätigt zu haben. Die Formen werden übrigens verinnerlicht. Dadurch werden sie automatisch abgespult. Sie selbst befinden sich dabei in einem sehr gesunden, der Meditation ähnlichem Zustand.


Bewertung: Ø 3,3 (4 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 10.12.2009
Überarbeitet am: 15.02.2016

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