Kurzsichtigkeit

Eine Kurzsichtigkeit oder Myopie macht sich durch unscharfes Sehen in die Ferne bemerkbar. Dabei entsteht das Bild vor der Netzhaut im Auge. Ursache ist meist ein vererbter oder durch eine Frühgeburt entstandener zu langer Augapfel. Korrigiert wird eine Kurzsichtigkeit zumeist mit Brille oder Kontaktlinsen, ferner mit einer operativen Behandlung durch Laser.

Kurzsichtigkeit Im Normalfall sehen Kurzsichtige auf die Nähe ausgezeichnet, nur in die Ferne schlecht. (Foto by: DragonImages / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist Kurzsichtigkeit: Im Falle von Kurzsichtigkeit können Personen Dinge in der Ferne nur verschwommen wahrnehmen.
  • Symptome: Schlechtes Sehen von entfernten Objekten und Kopfschmerzen durch eine Anstrengung der Augen.
  • Ursachen: Oft wird Kurzsichtigkeit vererbt. Das Auge ist im Verhältnis zur Brechkraft zu lang.
  • Behandlung: Das Tragen einer Brille, Kontaktlinsen, oder eine Laserung, können hier aushelfen.
  • Mögliche Komplikationen: Es kann zu einer Ablösung der Netzhaut vom Auge kommen.
  • Heilung: Nach einer Augenläserung, wird die Sehschwäche meist dauerhaft gerichtet. Es fehlt jedoch an Langzeitstudien.
  • Vorbeugung: Gutes Licht beim Lesen und Fernschaun, sowie regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt werden empfohlen.

Was ist Kurzsichtigkeit (Myopie)?

Von einer Kurzsichtigkeit spricht man, wenn das Auge (von der Horn- bis zur Netzhaut) im Verhältnis zur Brechkraft zu lang ist. Der Brennpunkt der parallel einfallenden Lichtstrahlen liegt vor der Netzhaut. Nur wenn ein Objekt nahe genug ist, ergeben die vereinigten Strahlen auf der Netzhaut ein scharfes Bild. Wenn ein Auge kurzsichtig ist, ist der Fernpunkt nicht wie bei einem normalsichtigen Auge im Unendlichen, sondern nahe am Auge – beispielsweise bei einer Kurzsichtigkeit von 10,0 Dioptrien liegt dieser Punkt bei 10 cm Abstand. Liegt ein Objekt weiter weg, wird bei einer Kurzsichtigkeit das Bild nur unscharf dargestellt. Es entstehen sogenannte Zerstreuungskreise.

Durch das Zusammenkneifen der Augenlider kann die Bildschärfe verbessert werden. Darum sieht man kurzsichtige Personen immer wieder blinzel. Von daher kommt auch der Begriff Myopie – Mypos stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Blinzelgesicht“.

Ursachen einer Kurzsichtigkeit

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen von Kurzsichtigkeit (Myopie):

  • Die Brechungsmyopie – normale Augenlänge aber zu starke Brechkraft
  • Die Achsenmyopie – normale Brechkraft aber zu lange Augenachse

Die Brechungsmyopie entsteht durch eine vermehrte Krümmung der Hornhaut (oder Linse) oder durch eine erhöhte Brechzahl in der Linse (wie bei einem grauen Star). Die Achsenmyopie ist wesentlich häufiger anzutreffen und wird oft vererbt. Betroffen sind außerdem vermehrt Frühchen. Eine Achsenmyopie entsteht in den ersten dreißig Lebensjahren. Dabei verlängert sich das Auge allmählich und übermäßig. Umstritten sind Ursachen für eine Kurzsichtigkeit wie intensive Arbeit am PC oder Lesen bei schlechtem Licht. Fakt ist, dass eine schlechte Bildqualität auf der Netzhaut förderlich ist für eine spätere Kurzsichtigkeit.

Symptome einer Kurzsichtigkeit

Im Normalfall sehen Kurzsichtige auf die Nähe ausgezeichnet, nur in die Ferne schlecht. Beginnt die Kurzsichtigkeit (Myopie), macht sich das oft durch schlechteres Sehen in die Ferne, speziell nachts und beim Autofahren, bemerkbar. Bei einer Achsenmyopie wächst zwar das Auge in der Länge übermäßig, nicht so der Glaskörper im Auge. So kann es sein, dass sich der Glaskörper nach dem Verflüssigen von der Netzhaut löst. Diesen harmlosen Vorgang empfindet der Betroffene als sogenannte „Fliegende Mücken“.

Bei sehr extrem ausgeprägter Kurzsichtigkeit kann es zu Veränderungen und Verdünnungen der Netzhaut kommen. Dann hilft selbst beste Korrektur wenig, die Sehschärfe bleibt deutlich schlechter. Eine genaue Diagnose kann nur der Augenarzt stellen. Im Verlauf einer Kurzsichtigkeit (Myopie) kann es zu Netzhautablösungen kommen. Darum sind regelmäßige Kontrolltermine beim Augenarzt unbedingt erforderlich. Eine Netzhautablösung wird operativ mit Laser behandelt.

Prinzipiell schreitet eine Kurzsichtigkeit mit der Vollendung des 30. Lebensjahres nicht mehr oder nur sehr langsam weiter fort. Doch manchmal vermindert sich die Sehschärfe im Gegenteil sogar noch extremer. Tritt ein gelber Fleck auf oder sieht man Lichtblitze oder Rußregen oder ist gar das Gesichtsfeld eingeschränkt, ist immer der Augenarzt zu konsultieren.

Behandlung einer Kurzsichtigkeit

Behandlung Kurzsichtigkeit Eine bestehende Kurzsichtigkeit wird am besten durch eine Brille ausgeglichen. (Foto by: BestPhotoStudio / Depositphotos)

Eine bestehende Kurzsichtigkeit (Myopie) wird am besten durch eine Brille (mit Zerstreuungslinsen) ausgeglichen. Müssen die Brillengläser sehr stark sein, verkleinert sich das Bild auf der Netzhaut.

Kontaktlinsen

Auch Kontaktlinsen – harte oder weiche Linsen - sind gut geeignet, um eine Kurzsichtigkeit (Myopie) auszugleichen. Besser bewähren sich harte (formstabile) Linsen, auch wenn die Eingewöhnunsphase länger andauert.

Vorteil der Kontaktlinsen:

  • die optische Abbildung ist exakter
  • das Bild ist weniger stark verkleinert
  • das Gesichtsfeld wird weniger eingeschränkt

Nachteil der Kontaktlinsen:

  • der Hornhautstoffwechsel ist beeinträchtigt
  • die Hornhaut kann geschädigt werden
  • Hygiene ist sehr wichtig – verunreinigte Linsen stellen eine stete Gefahr einer Infektion dar
  • Tragepausen sind notwendig

Orthokeratologie

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die sogenannte Orthokeratologie. Hierbei werden nachts formastabile und sauerstoffdurchlässige Kontaktlinsen (Nachtlinsen) getragen, um die Form der Hornhaut abzuflachen. Tagsüber ist die Kurzsichtigkeit dann normalisiert. Diese Form der Therapie ist interessant für Menschen, die z.B. berufsbedingt mit Staub in Kontakt kommen, allerdings nur anwendbar bei einer Dioptrienanzahl von max. 4,5. Ein Augenarzt muss diese Behandlung genauestens kontrollieren.

Weiters sei anzumerken, dass eine Sehtherapie bei einer Kurzsichtigkeit (Myopie) wenig erfolgversprechend ist.

Operation

Auch eine operative Behandlung (Lasik, Augenlaser-OP) ist möglich. Diese wird aber meist aus kosmetischen, selten aus medizinischen Gründen eingesetzt. Es gibt nach heutigem Stand allerdings keine Garantie, dass nach der OP die Sehkraft des Auges zu 100% hergestellt werden kann, auch kann es zu Komplikationen kommen.

Zwei Operationsmethoden stehen zur Verfügung:

  1. eine Veränderung der Brechkraft der Hornhaut mittels radiären Einschnitten oder einer Gewebeabtragung durch den Laser und dem Einsetzen eines Kunstoffringes in die Hornhaut
  2. eine Veränderung der Brechkraft der Linse durch das Entfernen der Linse, oder das Einsetzen einer künstlichen Linse vor die natürliche Linse

Kann man einer Kurzsichtigkeit vorbeugen?

Es gibt keine Maßnahmen um einer Kurzsichtigkeit (Myopie) vorzubeugen. Bei Kindern und Jugendlichen kann aber darauf geachtet werden, dass eine gute Beleuchtung beim Lesen oder Lernen gegeben ist. Regelmäßige Augenarztkontrollen sind ratsam.

Weitere Informationen

Gute Tipps und ausführliche Erklärungen zum Thema Kurzsichtigkeit (Myopie) hält das Internet bereit. Auch finden Interessierte im Buchfachhandel entsprechende Lektüre. Alle Augenärzte verfügen über die entsprechenden medizinischen Geräte, um eine Kurzsichtigkeit festzustellen.


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ICD-10: H44.2, H52.1 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 03.11.2009
Überarbeitet am: 03.08.2020

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