Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

TCM beschäftigt sich mit dem Patienten und seinem energetischen Ungleichgewicht. Die Heilkräuter in der traditionelle chinesischen Medizin sind daher darauf ausgerichtet, diese Missstände zu korrigieren.

Kräuter der Chinesen Heilkräuter nehmen einen wichtigen Stellenwert in der traditionell chinesischen Medizin ein. (Foto by: marilyna / Depositphotos)

Was ist TCM (traditionelle chinesische Medizin)

Die Kräuter der Chinesen spielen eine große Rolle in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Als der älteste Zweig dieser Wissenschaft kommt ihnen eine große, wenn nicht sogar die wichtigste Bedeutung überhaupt zu.

Ziel der TCM

Während sich die Medizin mit der Behandlung und Heilung von Krankheiten auseinandersetzt, hat die traditionelle chinesische Medizin einen anderen Fokus. Sie beschäftigt sich mit dem Patienten und seinem energetischen Ungleichgewicht. Die Heilkräuter in der TCM sind daher darauf ausgerichtet, diese Missstände zu korrigieren.

So besitzen die Kräuter der Chinesen eine natürliche Beziehung zu den jeweiligen Organen und den dort vorhandenen Energien. Ziel ist es, mit Hilfe der Heilkräuter eine ideale Energiebalance beim Patienten herzustellen. Die TCM sieht den Menschen als Ganzes und bekämpft nicht die Symptome von Krankheiten, sondern deren Ursachen, die im Ungleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele liegen.

In der heutigen Zeit gibt es in der TCM 2000 bekannte Heilpflanzen, wobei jedoch nur etwa 300 genutzt werden. Diese Kräuter sind so vielfältig verwendbar, dass hier nur auf die Arten der Zubereitung eingegangen werden kann. Welche Heilkräuter genau benötigt werden und einzelne Rezepturen verrät der Apotheker, bei dem man auch die Kräuter der Chinesen kaufen kann.

Abkochen der Kräuter

Das Abkochen ist das älteste Verfahren, medizinische Kräuter herzustellen. Im Chinesischen wird die dabei entstehende Brühe Tang genannt. Durch das Abkochen gelangen die Stoffe der Kräuter in den Sud, die für die Wirkung der Mischung notwendig sind. Sie können auf diese Art und Weise besonders rasch vom Körper aufgenommen werden.

Anleitung zum Abkochen

  • Zunächst müssen die Kräuter abgewogen werden, dann kommen sie in einen Kochtopf aus Glas oder Keramik.
  • Den Kräutern werden jetzt drei bis vier Tassen Wasser zugefügt.
  • Wenn diese Mischung kocht, dann soll sie bei niedriger Temperatur verschlossen weiter leicht köcheln.
  • Die Flüssigkeit muss etwa auf ein Drittel oder die Hälfte verkocht sein. Dann wird die übrige Flüssigkeit durch ein Sieb gegossen, das mit Musselin ausgelegt wurde.
  • Dabei handelt es sich um einen feinfädigen glatten Baumwoll- bzw. Wollstoff.
  • Diese Flüssigkeit wird zur Seite gestellt und die Kräuter werden noch einmal mit zwei Tassen Wasser aufgekocht, bis die Flüssigkeit wieder auf ein Drittel oder die Hälfte eingekocht ist.
  • Auch diese Flüssigkeit wird noch einmal durch das Sieb gegossen und mit der ersten Portion vermischt.
  • Schließlich wird die gesamte entstandene Flüssigkeit gleichmäßig in Tagesdosen eingeteilt und warm über den Tag verteilt getrunken.

Das Heilmittel darf nicht in der Mikrowelle erhitzt werden, da sonst wertvolle Inhaltsstoffe und Aromen verloren gehen.

Pulver, Pasten und Salben

Heilkräuter in pulverform

Die Kräuter der Chinesen können mit Hilfe einer elektrischen Kaffeemühle oder einer Küchenmaschine fein gemahlen und dadurch pulverisiert werden. Nachteil gegenüber abgekochten Kräutern ist die weniger schnelle und nicht so intensive Wirkung. Jedoch hält beim Pulver der Effekt der Kräuter entsprechend länger an.

Am besten und einfachsten nimmt man die pulverisierten Kräuter direkt mit einem Löffel ein. Nachgespült wird entweder mit warmem Wasser oder auch mit einem warmen japanischen Reiswein, dem Sake.

Aus dem Pulver lassen sich auch Pillen, Pasten oder Kapseln herstellen. Da das jedoch nicht so einfach ist, bleibt diese Aufgabe dem Apotheker überlassen. Auf Wunsch mahlt dieser die Kräuter besonders fein und füllt sie in Kapseln aus Gelatine mit der Größe 00. Dies entspricht einer Füllmenge von ca. einem Gramm Substanz.

Ebenfalls lässt sich aus dem Pulver auch ein Abguss kochen, wobei das Getränk durch das Sieben seiner Zutaten abgegossen wird. Will man einen Abguss, der auch Cha oder Infus genannt wird, aus pulverisierten Kräutern herstellen, so geht man wie folgt vor: Das Pulver wird abgemessen, die entsprechende Menge in eine Tasse gegeben und mit kochendem Wasser aufgefüllt. Nachdem der Sud drei bis fünf Minuten gezogen ist, trinkt man diesen Kräutertee über den Tag verteilt.

Pasten herstellen

Pasten können aus Pulver recht einfach hergestellt werden. So wird das Kräuterpulver in eine große Schüssel gegeben. Anschließend kommt so viel Honig hinzu, dass beim Rühren eine dicke Paste entsteht. Davon sollte man mehrmals täglich, jedoch genau nach Vorschrift, einen Teelöffel voll zu sich nehmen und warmes Wasser nachtrinken.

Kräutersalben dienen der äußerlichen Anwendung, wobei das feine Kräuterpulver mit einer Grundlage vermischt wird, die meist Lanolin, Mandelöl oder Bienenwachs enthält. Dazu wird zunächst die ölige Grundlage vorsichtig erwärmt und dann das Pulver hinzugegeben. Das Ganze wird gut verrührt und die fertige Salbe in einem Behälter luftdicht aufbewahrt. Zu beachten ist, dass der Behälter nicht aus Metall sein darf, weil sich das mit dem Inhalt nicht verträgt.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 23.03.2010
Überarbeitet am: 03.01.2021

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