Wie schädlich sind Handystrahlen?

Immer wieder hört man von den Folgen der Strahlung, die Handys oder die Antennen der Mobilfunkbetreiber abgeben. Heute gehört der Gebrauch von Handys zu unserem Alltag. Die ständige Erreichbarkeit wird von vielen Menschen geradezu als Muss angesehen.

Mann mit Smartphone Es gibt keine genauen wissenschaftliche Beweise, ob Handystrahlen gesundheitsschädigend sind. (Foto by: Maximkostenko / Depositphotos)

Sie verbringen oft mehrere Stunden am Tag an ihrem Handy, mit denen man nicht nur mehr telefonieren kann. Die kleinen Geräte sind heute wahre Multifunktionsgeräte und machen sich so immer unentbehrlicher. Anrufen und angerufen werden gehört natürlich zu den wichtigsten Verwendungszwecken. Doch damit das möglich ist, mussten flächendeckend Mobilfunkantennen installiert werden.

Die Folgen von Elektrosensibilität

Immer wieder hört man, dass die Strahlung der in der Anwendung durchaus praktischen Handys Tumore auslösen kann. Vor allem beim Telefonieren, wenn das Handy ans Ohr gehalten wird, steht der Kopf direkt unter dem Einfluss der Strahlung, die ein eingeschaltetes Handy zweifelsfrei abgibt. Diese Strahlung wird für das Entstehen von Hirntumoren verantwortlich gemacht. Diesen Zusammenhang sehen vor allem die Menschen, die von einer Tumorerkrankung oder von anderen schwerwiegenden gesundheitlichen Störungen betroffen sind.

Die Hersteller von Handys und die Betreiber von Mobilfunkanlagen weisen dies heftig zurück. Ihrer Auffassung nach ist die allgegenwärtige Strahlung nicht gesundheitsschädlich. Es wurde der Begriff Elektrosensibilität geprägt, der beschreibt, dass es besonders empfindliche Menschen gibt, die mit gesundheitlichen Einschränkungen auf die Strahlenbelastung reagieren. Doch die Medizin nimmt bis heute keine einheitliche Position zu diesem Themenkomplex ein: Hier ist für den Patienten von Bedeutung, von welchem Arzt er behandelt wird. Viele Mediziner äußern sich nur vage. Wichtig ist, dass die Betroffenen selbst reagieren und die vermeintliche Belastung durch Handystrahlen vermeiden.

Keine eindeutigen Studienergebnisse

Die Forschung lässt die Menschen im Stich. Es gibt einen bunten Strauß von Vermutungen und Meinungen – wirklich mit harten Fakten sind nur wenige Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Handystrahlen belegt.

Höhreres Kresbrisiko

Immerhin hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits im Jahr 2011 sich so geäußert, dass durch die Strahlung, die von Handys ausgeht, die Entstehung von Tumoren wohlmöglich ausgelöst werden könnte. Auch einige Gerichte haben so geurteilt.

Es wurden bereits Prozesse von Patienten geführt, bei denen es um Schadenersatzforderungen ging. In Italien gab es ein Gerichtsverfahren, in dem Innocente Marcolini eine berufsbedingte Anerkennung seiner Krankheit und damit einen finanziellen Schadenersatz von seinem Berufsverband forderte. Der Mann musste beruflich bedingt sehr viel mit dem Handy telefonieren. Bei ihm entwickelte sich am Hörnerv ein Neurinom. Dabei handelt es sich um einen gutartigen Tumor im Gehirn, der operativ entfernt wurde. Das Gericht hat sich mit einigen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen beschäftigt und entschied zugunsten des Klägers. Doch viele andere betroffene Patienten scheitern auf dem Rechtsweg. Denn es existieren vor allem wissenschaftliche Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen der Handystrahlung und der Entstehung von Tumorerkrankungen als nicht zutreffend ansehen.

Untersuchungen kritisch betrachten

Es gibt viele Vermutungen über das krankheitsauslösende Potenzial von Strahlen und chemischen Stoffen beim Menschen. Häufig werden Studien und Gutachten in Auftrag gegeben, die von den Herstellern in Auftrag gegeben und bezahlt werden. Solche Untersuchungen sollten immer kritisch betrachtet werden.

Frau führt Telefonat Smartphones und Handys sind aus unserer heutigen Gesellschaft kaum mehr wegzudenken. (Foto by: coolfonk / Depositphotos)

Wichtig wären Forschungen, die von unabhängigen und unvoreingenommenen Wissenschaftlern durchgeführt werden. Der schwedische Forscher Lennart Hardell ist einer davon. Er führte im Universitätskrankenhaus Örebro epidemiologische Studien durch. Das Ergebnis: Menschen, die ihr Mobiltelefon sehr häufig nutzen, haben ein zwei- bis dreifach höheres Risiko, an Krebs zu erkranken.

Tipps für weniger Strahlung

  • Aktivieren Sie beim Telefonieren den Lautsprecher oder benutzen Sie ein Headset.
  • Schalten Sie Ihr Handy vor dem Schlafengehen aus, Sie müssen nicht immer erreichbar sein und die Weck-Funktion funktioniert auch im OFF-Modus.
  • Es gibt bereits strahlenarme Handys. Achten Sie beim Kauf darauf.
  • Halten Sie Telefonate kurz.
  • Vermeiden Sie Anrufe bei schlechtem Empfang.
  • Der Strahlenwert ist beim Autofahren sehr hoch. Um die Strahlung zu verringern ist eine Freisprecheinrichtung mit Außenantenne empfehlenswert.

Bewertung: Ø 5,0 (2 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 15.09.2014
Überarbeitet am: 25.02.2019

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