Tonometrie (Augeninnendruckmessung, Applanationstonometrie)

Bei einer Tonometrie wird der Augeninnendruck gemessen. Bei einem Erwachsenen beträgt der Augeninnendruck zwischen 10 und 21 mmHg. Da während der Messung die Hornhaut örtlich betäubt wird, entstehen keine Schmerzen.

Durchführung einer Tonometrie Bei einer Tonometrie wird der Augeninnendruck gemessen. (Foto by: SimpleFoto / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist eine Tonometrie?
    Als Tonometrie bezeichnet man die Messung des Augeninnendrucks durch einen Tonometer.
  • Wie erfolgt eine Tonometrie?
    Die Messung erfolgt berührungslos und schmerzfrei durch einen kurzen, sanften Luftstoss. Die dadurch auftretende Verformung der Hornhaut wird durch das Gerät gemessen.
  • Was sind die Risiken einer Tonometrie?
    Die Messung des Augeninnendrucks durch den Tonometer gilt als risikoarme Untersuchung.
  • Wieso macht man eine Tonometrie?
    Die Messung wird durch den Augenarzt vorgenommen. Dadurch kann grüner Star rechteitig erkannt und behandelt werden.

Tonometrie

Leidet ein Patient unter einem Glaukom (grüner Star) hat er in den meisten Fällen einen erhöhten Augeninnendruck. Da die Erkrankung anfangs keinerlei Beschwerden verursacht, ist es enorm wichtig, sie durch eine Tonometrie rechtzeitig zu erkennen - da der grüne Star durch den erhöhten Augendruck den Sehnerv schädigt, was von Gesichtsausfällen bis zur Blindheit führen kann. Weiteres wird eine Tonometrie während des Verlaufs der Erkrankung angewendet.

Der Augeninnendruck hat eine wichtige Funktion für das Auge, denn durch ihn bleibt die Hornhaut in der konstanten, glatten Wölbung. Ein normaler Augeninnendruck ist ebenso zuständig für die Stabilisierung des Augapfels und den gleichen Abstand zwischen Hornhaut, Linse und Netzhaut. Um einen grünen Star rechtzeitig erkennen zu können, wird eine Augeninnedruckmessung ab dem 40. Lebensjahr in regelmäßigen Abständen empfohlen.

Durchführung, Risiken und Komplikationen einer Tonometrie

Zum Messen des Augeninnendrucks stehen mehrere Methoden zur Verfügung. Häufig kommt der Applanationstonometer nach Goldmann zur Anwendung. Dem Patienten werden Augentropfen zur örtlichen Betäubung verabreicht. Gleichzeitig enthalten die Tropfen Fluorescein, welches die Tränenflüssigkeit ausfärbt und bei der Untersuchung bei blauem Licht leuchtet. Dann wird der Augendruck mittels Applanationstonometer, welcher an einer Stablampe befestigt ist, gemessen.

Untersuchung beim Augenarzt Bei einer Tonometrie werden dem Patienten Augentropfen zur örtlichen Betäubung verabreicht. (Foto by: SimpleFoto / Depositphotos)

Weitere Untersuchungs-Methoden sind:

  • die Non-Contact-Tonometrie, die mit einem Luftstoß arbeitet
  • die Impressions-Tonometrie, welche die Widerstandskraft der Hornhaut misst

Der Patient verspürt während der Untersuchung keine Schmerzen, er kann allerdings nach der Untersuchung nicht sofort wieder am Straßenverkehr teilnehmen, weil die Sehfähigkeit beeinträchtigt ist.

Fazit

Mit der Tonometrie wird der Augeninnendruck gemessen. Diese Untersuchung wird beim Augenarzt/der Augenärztin durchgeführt und ist für den Patienten ob der verwendeten örtlich betäubenden Augentropen schmerzfrei.

Die Tonometrie ist vor allem in der Früherkennung von grünem Star eine wichtige Untersuchungsmethode, da es sich trotz bester Therapiemöglichkeiten und Operationen auch heute noch um eine der häufigsten Ursachen für Erblinden in den Industrienationen handelt.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 31.08.2010
Überarbeitet am: 21.02.2020

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