Partnerschaft und Kinder

Am Anfang ist man frisch verliebt und die Partnerschaft verläuft recht harmonisch. Mit einem Kind kann sich jedoch viel ändern., für beide Elternteile. Das Baby ist der Mittelpunkt, doch die Partnerschaft sollte nicht auf der Strecke bleiben.

Glückliche Familie Von einer idealen Balance zwischen Familie, Zeit für sich und Zweisamkeit profitieren alle. (Foto by: Deklofenak / Depositphotos)

Mutter- und Vaterrolle

Kündigt sich Nachwuchs an, stehen einige Anschaffungen auf dem Plan, die zum Teil sehr finanzintensiv sind. Die Schwangerschaft und die erste Zeit mit dem Nachwuchs beschert aber noch weitere tiefgreifende Veränderungen, es wird sich fast ausschließlich ums Baby gekümmert und die Partnerschaft und Zeit für den Partner bleibt auf der Strecke.

Oftmals geht es einer Mutter nach der Geburt jedoch sehr schlecht. Es kann zu Wochenbett-Depressionen, die viel Geduld und Verständnis verlangen und das obwohl das Neugeborene viel Aufmerksamkeit verlangt. Hier heißt es zusammenhalten und die Probleme sich professionelle Unterstützung zu suchen.

Ach ohne solche Komplikationen wird der Alltag oft stresig. So wird der Sprössling nachts gestillt, weint, ist krank oder bekommt Zähne. Die Frau ist dadurch stark gefordert. Einfühlsame Männer unterstützen ihre Partnerin in dieser Situation so gut es geht. Sie übernehmen das Windeln wechseln oder Herumtragen des Nachwuchses bei Dreimonatskoliken, messen Fieber und bieten moralischen Beistand, doch dürfen und sollten sich Eltern auch hin und wieder eine Auszeit und sich Zeit für die Liebe nehmen.

In einer modernen Beziehung ist es oftmals nicht mehr notwendig, dass Frauen sich alleine um das Baby kümmern müssen. Männer haben Anspruch auf einen Papa-Monat, den sie unbedingt nutzen sollten um ihrem Kind näher zu kommen.

Unzufriedene Partner

Nichts desto trotz, die Frau geht oft in ihrer Mutterrolle auf und vernachlässigt dadurch – nicht mit Absicht – den Partner. Dieser reagiert möglicherweise nach einer Weile gereizt oder eifersüchtig. Hinzu kommt, dass sich ein Paar bestimmte Freiheiten nicht mehr gönnt, sobald Nachwuchs da ist. Man kann abends oder nachts nicht mehr einfach feiern gehen, denn das Baby braucht ja volle Aufmerksamkeit.

Kleinkinder haben häufig Angst im Dunkeln und auf gar keinen Fall wollen verantwortungsbewusste Eltern ihr Kind allein lassen. Wenn man hier keine Großeltern, Freunde oder Nachbarn hat, die einspringen können, reduziert sich alles auf die Mutter- und Vaterrolle, bei dem keiner der Beteiligten zufrieden ist. Die Partnerschaft bleibt auf der Strecke.

Zeit miteinander verbringen

Was kann man nun tun, damit aus der verliebten Zweisamkeit keine verzichtsreiche Dreisamkeit wird?

Gemeinsame Ausflüge

Zunächst sollte man so viel wie möglich gemeinsam unternehmen. Kinder aller Altersgruppen genießen es, mit beiden Eltern unterwegs zu sein, zu spielen und zu toben. Und auch den Eltern tut dies gut. Dennoch ist es wichtig, sich auch einmal einen kinderfreien Nachmittag oder Abend zu gönnen.

Babysitter

Wer keine Großeltern, Freunde oder Nachbarn hat, auf die er zurückgreifen kann, sollte sich einen Babysitter engagieren. In den Tageszeitungen und im Internet finden sich zahlreiche Angebote.

Am besten achtet man darauf, dass der Babysitter mit dem Nachwuchs gut umgehen kann. Dazu ist eine Eingewöhnungszeit sinnvoll, bei der die Eltern den Babysitter auch einmal beobachten, wenn dieser nicht damit rechnet. Wenn dann ein Vertrauensverhältnis vorhanden ist, kann man auch getrost einmal wieder als Paar etwas zusammen unternehmen.

Zeit zu zweit

Wird das Kind beaufsichtigt, so kann man ein- oder mehrmals pro Woche tagsüber einen Spaziergang nur zu zweit planen. Bei größeren Kindern bietet es sich auch an, dass diese mal bei Freunden oder Großeltern oder anderen Verwandten übernachten oder übers Wochenende bleiben, damit die Eltern wieder etwas mehr Zeit für sich haben.

Partnerschaft pflegen trotz Nachwuchs

Viele Eltern haben Hemmungen, ihre Partnerschaft intensiver zu pflegen, wenn der Nachwuchs jeden Moment in ein trautes Zusammensein platzen könnte. Auch für diese Zeit empfiehlt es sich, die Verantwortung für den Nachwuchs einmal für kurze Zeit abzugeben. Deshalb zählt man noch lange nicht zu den Rabeneltern.

Man kann zum Beispiel für mehrere Stunden ein Hotelzimmer buchen und sich der Zärtlichkeit widmen, für die im Alltag mit Kind wenig Zeit bleibt. Auch wenn Vater oder Mutter an einem Nachmittag oder Abend allein einem Hobby nachgehen, wie beispielsweise der Besuch des Fitness-Studios, ein Sprachkurs oder ein Männer- oder Frauenabend, dient das der Ausgeglichenheit der betreffenden Person.

Partnerschaft Trotz Kinder ist es wichtig die Partnerschaft zu pflegen und sich Zeit für den Partner zu nehmen. (Foto by: boggy22 / Depositphotos)

Miteinander reden

Gemeinsame Gespräche sind eine gute Grundlage für eine glückliche Beziehung. Nur wenn man weiß, was den Partner beschäftigt und worüber er sich Gedanken macht, kann man Verständnis dafür zeigen und gemeinsam an einer Verbesserung der Situation arbeiten. Wichtig dabei ist es, offen und ruhig darüber zu reden. Vorwürfe sollten vermieden werden, da sie meist nur die ganze Situation verschlimmern. Dem Partner Verständnis entgegenzubringen, Offenheit und vielleicht auch Kompromisse zu schließen, sind wichtige Grundsätze.

Es muss nicht alles perfekt sein

Durch die Geburt eines Babys wird so einiges auf den Kopf gestellt, es werden anderen Prioritäten gesetzt und meist rückt der Haushalt in den Hintergrund. Wichtig ist es zu akzeptieren, dass zum Beispiel die Fenster nicht ganz perfekt glänzen und auch die Wäsche kann am nächsten Tag gebügelt werden. Also: Perfektionismus-adé!

Kraft für den Alltag

Eine zufriedene Mutter oder ein glücklicher Vater kommen schließlich der ganzen Familie zugute und helfen Kraft tanken für die Herausforderungen des Alltags. Auch Kinder profitieren von Eltern, die ihnen nicht ständig vorhalten, worauf sie alles wegen des Nachwuchses verzichten mussten.

Von einer idealen Balance zwischen Familie, Zeit für sich und Zweisamkeit profitieren alle Beteiligten.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 05.04.2010
Überarbeitet am: 24.11.2020

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