Dreimonatskolik bei Babys

Dreimonatskoliken können Säuglingen in den ersten Lebensmonaten zu schaffen machen und sind auch für Eltern eine Nervenprobe: Das Kind schreit mehrere Stunden am Tag, ist durch nichts zu beruhigen und kann die Eltern so an den Rand der Verzweiflung bringen.

Dreimonatskolik Dreimonatskoliken können Säuglingen in den ersten Lebensmonaten zu schaffen machen. (Foto by: photobac / Depositphotos)

Wodurch entstehen Dreimonatskoliken?

Es gibt verschiedene Vermutungen, wodurch Dreimonatskoliken entstehen, aber bislang ist keine dieser Theorien wissenschaftlich eindeutig belegt. Eine körperliche Ursache kann darin bestehen, dass der Darm des Säuglings, da er sich im Stadium des Wachstums befindet, Schmerzen verursacht. Auch dass zu viele Gase im Darm krampfartige Blähungsschmerzen erzeugen oder der Darm noch nicht ausreichend mit Bakterien besiedelt ist, die bei der Verdauung benötigt werden, kann ein Grund für Dreimonatskoliken sein. Des Weiteren können eine falsche Ernährungsweise wie blähende Kost oder zu schnelles Trinken, eine Allergie auf Milcheiweiß oder psychosoziale Probleme zwischen Eltern und Kind Dreimonatskoliken auslösen.

Symptome für Dreimonatskoliken

Ein typischer Hinweis auf Dreimonatskoliken sind langanhaltende Schreiattacken des Säuglings, die vor allem nach dem Essen oder in der zweiten Tageshälfte stattfinden.

  • Das Kind lässt sich meist nicht beruhigen
  • Es zieht bei den Schreiattacken die Beine an
  • Krümmt sich vor Schmerz
  • Hat ein rotes Gesicht
  • Einen harten, geblähten Bauch

Diagnose der Dreimonatskoliken

Schreit ein Säugling sehr viel oder sind Eltern der Meinung, dass er sich nicht wohl fühlt, so muss ein Kinderarzt konsultiert werden. Der Arzt wird das Kind untersuchen, um mögliche organische Erkrankungen wie beispielsweise eine Harnwegs- oder Mittelohrentzündung, Verstopfung oder eine Darmentzündung auszuschließen.

Liegen keine körperlichen Erkrankungen vor, wird der Arzt Nachfragen stellen, wann das Kind am meisten schreit, wie lange und wie oft die Schreiattacken auftreten, welche Nahrung das Baby bekommt, ob es Allergiker in der Familie gibt und ähnliches, um die Diagnose zu stellen.

Therapie

Kümmel Fenchel- oder Kümmeltee kann für Linderung bei einer Dreimonatskolik sorgen. (Foto by: HandmadePicture / Depositphotos)

Es gibt nicht DAS Heilmittel gegen Dreimonatskoliken, vielmehr müssen verschiedene Tipps miteinander kombiniert werden, um so einen individuellen Plan zu erhalten, das Kind von den Koliken zu befreien. Ein besonderes Augenmerk muss auf der Ernährung des Babys und der stillenden Mutter liegen:

  • Blähende Speisen sollten genauso gemieden werden wie starke Gewürze.
  • Fenchel- oder Kümmeltee sind gute Mittel, die gegen Blähungen helfen.
  • Das Baby soll in einem ruhigen Umfeld trinken, danach aufstoßen und allgemein keiner zu großen Hektik ausgesetzt werden.

Eventuell verschreibt der Kinderarzt ein Medikament, das die Gasblasen im Darm des Kindes auflöst. Auch Bauchmassagen oder eine Wärmflasche auf dem Bauch des Kindes können seine Schmerzen lindern. Sollte all dies nicht helfen, gibt es in vielen Städten "Schreiambulanzen", die den Eltern zur Seite stehen und ihnen weitere bewährte Tipps geben können.


Bewertung: Ø 2,7 (3 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 16.11.2011
Überarbeitet am: 09.12.2017

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Zahnen bei Babys

Zahnen bei Babys

Etwa im Alter von einem halben Jahr bis neun Monaten bekommt ein Baby die ersten Zähne – die sogenannte Zahnung beginnt.

weiterlesen
Blähungen bei Babys

Blähungen bei Babys

Wenn es im Babybäuchlein rumpelt und der kleine Wonneproppen so gar keine Ruhe geben will, dann stecken oft Blähungen dahinter.

weiterlesen
Schreikinder (Schreibaby)

Schreikinder (Schreibaby)

Manchmal hört ein Baby einfach nicht auf, anhaltend und intensiv zu schreien. Mit einem sogenannten Schreikind stoßen junge Eltern oft an ihre Grenzen!

weiterlesen
Durchfall bei Babys

Durchfall bei Babys

Wenn Kinder Durchfall bekommen, sollten die Eltern nie lange zögern, mit ihnen zum Kinderarzt zu gehen.

weiterlesen

User Kommentare