Erektionsstörung

Die Erektionsstörung, auch erektile Dysfunktion genannt, ist ein Problem, unter dem viele Männer leiden. Wie hoch die Zahl der Betroffenen ist, lässt sich jedoch nur schätzen. Schließlich handelt es sich hier um ein Phänomen, dass aus Scham und verletztem Ehrgefühl oftmals tabuisiert wird.

Erektionsstörung Einer Erektionsstörung können verschiedene Ursachen zugrunde liegen. (Foto by: gstockstudio / Depositphotos)

Was ist eine Erektionsstörung

Dabei übersehen viele, dass sie die Beschwerden, die von Experten erst nach einem Zeitraum von drei Monaten als krankhafte Störung eingestuft werden, mit einer derartigen Reaktion nur noch verstärken. Im schlimmsten Fall geraten sie so in einen Teufelskreis, aus dem sie allein nicht wieder herauskommen.

Dabei ist eine Erektionsstörung durchaus nichts Ungewöhnliches und kann je nach Lebenssituation von Zeit zu Zeit auftreten. Geraten die Betroffenen nun nicht in Panik, sondern versuchen, den Ursachen auf den Grund zu gehen, so klingen die Beschwerden in der Regel von alleine wieder ab.

Da sich jedoch viele Männer mit ihrer Sexualität identifizieren, hinterlässt ein temporäres Versagen oftmals bereits tiefe Spuren und die Angst vor einem erneuten Auftreten kann die Situation noch verschlimmern.

Gerade wenn zwischen den jeweiligen Partnern noch keine echte Vertrauensbeziehung besteht, kann eine Erektionsstörung bei dem Mann zu Gefühlen wie Unsicherheit, Minderwertigkeitskomplexen, Scham und Selbstzweifeln führen und die Partnerschaft auf Dauer belasten. Hier ist also in erster Linie ein natürlicher Umgang mit dem Phänomen an sich und eine Beseitigung eventueller Auslöser gefragt.

Ursachen für Erektionsstörungen

In puncto Ursachen scheiden sich die Geister. Wurde ursprünglich angenommen, dass die Wurzeln einer Erektionsstörung vornehmlich in der Psyche liegen, so belegen die neusten Studien, dass dieses nur auf etwa 30 Prozent der Betroffenen zutrifft.

Organische Ursachen

Ein Großteil der Beschwerden ist hingegen organischer Natur und findet sich vor allem bei älteren Jahrgängen. Während sich bei jüngeren Männern oftmals berufliche und private Probleme wie Stress, Leistungsdruck, Versagensängste und Unerfahrenheit negativ auf die Sexualität auswirken, haben ältere Menschen mit allen Arten von gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen, die gleichermaßen eine Erektionsstörung begünstigen können.

Zu den häufigsten, organisch bedingten Auslösern für eine erektile Dysfunktion zählen unter anderem Stoffwechselstörungen sowie Veränderungen der Blutgefäße, welche sich beispielsweise in einem erhöhten Blutdruck sowie Diabetes äußern können.

Weitere Auslöser für eine Erektionsstörung

  • Auch infolge einer Operation kann es zu Erektionsstörungen kommen, wenn dabei beispielsweise die Nervenbahnen oder Blutgefäße Schaden genommen haben.
  • Medikamente wie Betablocker
  • Nervenkrankheiten wie Multiple Sklerose
  • Allgemeine Hormonstörungen

In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass eine Erektionsstörung oftmals ein erster Hinweis auf eine tieferliegende ernste Erkrankung ist und daher unbedingt vom Arzt abgeklärt werden sollte.

Abhilfe, Behandlung und Tipps

Änderung des Lebensstils

Bei vielen Betroffenen kann eine harmlose, nur temporär auftretende Erektionsstörung schnell zu einem langfristigen Problem werden, wenn sie nicht angemessen therapiert wird. Oftmals lässt sich ein chronischer Verlauf bereits durch den offenen Umgang mit der Partnerin oder eine Änderung der Lebensgewohnheiten vermeiden.

Offen darüber sprechen

Um einer unnötigen Belastung der Beziehung vorzubeugen, erweist sich in der Regel ein direktes Gespräch als hilfreich, in dem die Beschwerden offen angesprochen, anstatt tabuisiert werden. Auf diese Weise bleiben beiden Partnern grundlegende Zweifel hinsichtlich der Tiefe der Beziehung sowie der gegenseitigen sexuellen Anziehungskraft erspart und einer gemeinsamen konstruktiven Suche nach möglichen Ursachen steht so nichts mehr im Wege.

Gespräch im Bett Bei einer Erektionsstörung ist unter anderem ein offenes Gespräch mit der Partnerin wichtig. (Foto by: Wavebreakmedia / Depositphotos.com)

Und diese lassen sich häufig schnell in einer ungesunden Ernährungs- und /oder Lebensweise finden.

  1. Auf Alkohol sollte man in diesem Zusammenhang weitestgehend verzichten, da er nicht nur die Fähigkeit zur Erektion mindert, sondern langfristig auch Leber- und Nervenschäden verursachen kann.
  2. Rauchen führt bekanntermaßen zur Gefäßverkalkung und begünstigt gleichermaßen das Auftreten von Erektionsstörungen.
  3. Einen ähnlich negativen Effekt hat schwere, fetthaltige Nahrung. Entsprechend sollte man sich stattdessen für eine leichte, ausgewogene Kost entscheiden, welche überwiegend aus frischem Obst, Gemüse und Ballaststoffen besteht und den Körper in seiner Funktionsweise auf optimale Weise unterstützt.
  4. Und zu guter Letzt wirkt natürlich auch ein ausreichendes Maß an Entspannung wahre Wunder. Dieses lässt sich beispielsweise mit Techniken wie der Progressiven Muskelentspannung oder Meditation erreichen.
  5. Doch auch Sport und ein gemütlicher Abend zu zweit wirken harmonisierend und schaffen den notwendigen Ausgleich zum Alltagsstress.

Unser Fazit

Abschließend lässt sich festhalten, dass es, abgesehen von der ärztlichen und medikamentösen Behandlung, im Umgang mit einer Erektionsstörung zahlreiche Möglichkeiten der Selbsthilfe gibt.

Wer diesen offen gegenübersteht und bereit ist, die zugrundeliegenden Ursachen anzugehen und sein Leben in gesündere Bahnen zu lenken, für den werden die hier diskutierten Beschwerden gewiss schon bald kein Thema mehr sein.


Bewertung: Ø 3,6 (15 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 28.10.2013
Überarbeitet am: 13.01.2021

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