Der 3. Monat im Leben eines Babys

Das Baby ist jetzt aufmerksamer, wacher und nimmt schon aktiven Anteil an seiner Umwelt. Neue Eindrücke und viel Beschäftigung mit dem Baby sorgen dafür, dass die Synapsen des Gehirns sich ordentlich miteinander vernetzen können.

Baby im dritten Lebensmonat Baby im dritten Lebensmonat liebt es, wenn man sich mit ihm beschäftigt. (Foto by: AnnaOmelchenko / Depositphotos)

Entwicklung

Sehen, Hören, Greifen

Während das Kleine die Händchen in den ersten Wochen meistens zur Faust geballt hatte, öffnet es sie jetzt immer öfter. Die Hände werden vor dem Gesicht zusammen geführt und ausgiebig betrachtet. Auch startet das Baby erste Greifversuche, wenn es etwas Interessantes entdeckt. Meistens glücken diese Greifversuche jedoch noch nicht, die Händchen fassen ins Leere.

Viele Babys zeigen jetzt schon Interesse an den bunten Baby-Trapezen. Selbst wenn sie die Spielzeuge noch nicht zu fassen bekommen, können sie diese mit der Bewegung der Hände und Füße, die jetzt immer gezielter werden, zum Schaukeln bringen. Es reagiert zunehmend auf Personen, den Hund oder auch auf sein eigenes Spiegelbild.

Auch die Augen des Babys entwickeln sich immer weiter und können nun wieder mehr von ihrer Umgebung wahrnehmen.

Motorik

Das Baby kann den Kopf jetzt schon eine Weile oben halten, wenn es auf dem Bauch liegt. Auch auf dem Arm ist es in der Lage, den Kopf teilweise ohne Stütze zu halten. Lange klappt das jedoch noch nicht.

Das Baby strampelt jetzt schon recht kräftig und kann sich ruckartig bewegen, weshalb es auf der Krabbeldecke besser aufgehoben ist als auf dem Sofa. Auf dem Wickeltisch sollte es nie unbeaufsichtigt sein, denn ein Sturz ist schnell passiert.

Gesundheit

Nun wird es langsam Zeit, einen Termin beim Kinderarzt für eine weitere Vorsorgeuntersuchung zu machen. Diese ist zwischen dem dritten und fünften Lebensmonat fällig. Dabei werden auch die ersten Rotaviren möglich. Diese sollte möglichst in der 10. Lebenswoche erstmals erfolgen, damit eine entsprechende Grund-Immunisierung aufgebaut werden kann. Das Kind ist nach erfolgreicher Impfung zwei Jahre lang immun gegen die Viren. Da noch nicht jede Krankenkasse die Impfung finanziert, sollten Eltern sich vorher erkundigen, welche Kosten aus sie zukommen.

Bei der Untersuchung achtet der Arzt besonders darauf, wie es um die Motorik des Babys bestellt ist, ob es seinen Kopf eine gewisse Zeit allein halten kann, ob es Interesse an seiner Umwelt zeigt, auf Geräusche reagiert und Bewegungen und Geräuschen mit den Augen folgt. Viele Babys haben in dem Alter Kopfgneis. Mit Milchschorf, der mit Neurodermitis in Zusammenhang gebracht wird, hat das nichts zu tun. Ist der Gneis sehr störend, kann versucht werden, ihn mit Babyöl einzureiben und dadurch aufzulösen und anschließend abzuwaschen.

Ernährung

Muttermilch oder Flaschennahrung stellen immer noch das Hauptnahrungsmittel für das Baby dar. Normalerweise hat sich jetzt ein relativ regelmäßiger Rhythmus eingestellt. Die Mutter kann schon voraussehen, wann das Baby die nächste Mahlzeit möchte und den Alltag entsprechend planen. Stillende Mütter sollten weiterhin darauf achten, auf stark blähende oder säurehaltige Nahrungsmittel zu verzichten, um dem Baby Blähungen und einen wunden Po zu ersparen. Nach den ersten drei Monaten kann dann langsam versucht werden, ob das Baby es verträgt, wenn die Mutter Hülsenfrüchte oder milden Kohl isst und Orangensaft trinkt.

Flaschenkinder können an heißen Sommertagen zusätzlich ein wenig ungesüßten Tee angeboten bekommen. Bei gestillten Kindern ist das nicht nötig, weil sich die Brust der Mutter auf den veränderten Bedarf des Babys einstellt. Wenn das Baby öfter angelegt wird, erhält es mehr von der flüssigeren Milch. Wenn die Mutter nicht mehr so viel Milch hat oder wieder arbeiten gehen muss, wird das Baby auf die sogenannte Zwiemilch-Ernährung umgestellt. Es bekommt zu bestimmten Zeiten immer noch die Brust, zu den anderen Mahlzeiten Milch aus der Flasche.

Dies & Das

Baby mit Spielzeug Babys lernen vor allem durch Reize von außen. (Foto by: dnaumoid / Depositphotos)

Auch wenn das Baby sich in seinen Wach-Phasen schon einmal eine Zeitlang allein beschäftigen kann, ist es wichtig, so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Das Kleine lernt vor allem durch Reize von außen.

Das kann sein:

  • ein Lied, das ihm vorgesungen wird
  • sanfte Massagen
  • das Betrachten und Befühlen erster Spielzeuge
  • ganz, ganz viel Sprache. Dabei ist es ziemlich egal, was Mutter oder Vater dem Baby erzählen, momentan zählt mehr die Sprachmelodie, die das Baby zum Erlernen der Sprache braucht.

Das Baby hat zwar schon regelmäßigere Schlafenszeiten, von Durchschlafen kann aber noch nicht die Rede sein. Zumindest nicht, was die Eltern unter Durchschlafen verstehen. Ein Baby schläft aus Sicht der Experten schon dann durch, wenn es fünf bis sechs Stunden am Stück schläft. Bis die Nächte etwas ruhiger werden, wird es also noch eine ganze Weile dauern.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 08.10.2009
Überarbeitet am: 10.01.2021

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