Zahnimplantate

Bei Zahnimplantaten handelt es sich um künstliche Zahnwurzeln, die direkt in den Kieferknochen eingesetzt werden. Zahnimplantate müssen wie die eigenen Zähne besonders gepflegt werden. Wirklich gute Zahnimplantate können teuer ausfallen.

Frau erhält Zahnimplantat Zahnimplantate müssen besonders gepflegt werden. (Foto by: rossandhelen / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Wer ist dafür zuständig?
    Es ist sinnvoll, sich für einen Zahnarzt oder Chirurgen zu entscheiden, der sich auf die Implantologie spezialisiert hat. Dies gewährleistet ein bestmögliches Ergebnis.
  • Wie wird es behandelt?
    Man wird meist mit einer lokalen Narkose behandelt um dann die neuen Implantate einzusetzen. Oftmals muss dazu die Mundschleimhaut aufgeschnitten werden.
  • Gibt es Risiken?
    Vereinzelt kommt es nach der Implementierung noch zu Fremdkörpergefühlen im Mund. Ansonsten gilt diese Praxis als Routine und ohne große Risiken.
  • Welche Kosten fallen an?
    Ein einzelnes Implantat kann oftmals zwischen 1.500 und 3.000 Euro kosten. Krankenkassen übernehmen selten bis kaum die Kosten dafür.

Das Problem mit den Zähnen

Um Zahnimplantate einbauen zu können, sind erst einige Voraussetzungen zu klären: In erster Linie muss der Patient über eine allgemeine positive gesundheitliche Konstitution verfügen und er sollte sich bewusst sein, dass die Zahnimplantate sorgfältigster Reinigung bedürfen. Denn genau wie die eigenen Zähne, kann sich das teure Implantat beispielsweise bei entzündeten Zahntaschen lockern. Weiters bedarf es eines festen Kieferknochens, um ein Implantat zu befestigen.

Zahnimplantate finden Verwendung:

  • Zur Fixierung von lockeren, herausnehmbaren Prothesen
  • Für fix eingebaute Zähne ohne Klammern oder Halteelemente
  • Als Einzelzahnersatz, beispielsweise bei Zahnverlust nach einem Unfall
  • Vorübergehend, bei der sogenannten Multibandtherapie

Behandlungsmethoden

Örtliche Betäubung

Die Zahnimplantate werden in der Regel unter örtlicher Betäubung eingesetzt. Ist ein Patient besonders ängstlich, kann eine Kurznarkose verabreicht werden. In den meisten Fällen kommen heute zylindrische Implantate zur Anwendung.

Die Mundschleimhaut wird aufgeschnitten und das sogenannte Implantattablett geformt. Hier wird nach dem Abheilen das Titanimplantat eingesetzt. Dies ist ein Ersatz für die Zahnwurzel, darauf werden später die sichtbaren Teile des Zahnersatzes geschraubt.

Zahnimplantatformen

Es werden mittlerweile in etwa 200 verschiedenen Implantatformen von etwa 80 Herstellerfirmen angeboten. Zur Wahl stehen beispielsweise blattförmige Implantate, Diskimplantate oder zylinderförmige Konstruktionen mit oder auch ohne Schraubgewinde.

Bei allen Implantaten gibt es Vor- und Nachteile, der behandelnde Kieferchirurg wird den Patienten entsprechend alles erklären. Welches Implantat auch immer zum Einsatz kommt, es handelt sich um die schonendste Form des Zahnersatzes, da Nachbarzähne weitestgehend geschont werden können und auch der Kieferknochen erhalten bleibt.

Zahnimplantat Zahnimplantate sind künstliche Zahnwurzlen, die in den Kieferknochen eingesetzt werden. (Foto by: depositfrank / Depositphotos)

Heilung und Nachsorge

Der Heilungs- und Anwachsprozess des Titanimplantats kann bis zu 6 Monaten dauern, für diese Zeit bekommt der Patient ein Provisorium. Der Heilungsprozess nach dem Einsetzen ist enorm wichtig für den späteren Sitz des Implantats, denn Entzündungen oder Infektionen sind schlimme Risikofaktoren. Darum sollte man sich nur in erfahrene Hände begeben. Die Einheilphase wird auch von vielen Patienten als unangenehm empfunden, nur weiches Essen ist möglich und Schmerzen sind keine Seltenheit.

Eine sorgfältige Zahnpflege ist wie bei den eigenen Zähnen unabdingbar. Eine Neuheit sind die sogenannten, noch wenig im Einsatz befindlichen, Sofortimplantate. Doch wird diese Methode noch sehr selten angewendet, weil sie momentan noch umstritten ist.

Mögliche Komplikationen und Risiken

Ist das Implantat erst einmal gut eingewachsen und die Kronen aufgesetzt, kommt es in der Regel kaum noch zu Komplikationen. Die Zahnimplantate werden als eigene Zähne empfunden, die Patienten sind mit ihrer Entscheidung zumeist sehr zufrieden. Die Nachsorge gestaltet sich auch dementsprechend einfach, regelmäßige Untersuchungen sollten helfen, etwaige Probleme rechtzeitig zu erkennen.

Manchmal fühlt es sich für Patienten "merkwürdig" an, wenn sie zwar wissen, dass ein Implantat da ist, aber sie dieses natürlich nicht spüren können.

Die Kosten für Zahnimplantate

Zahnimplantate zählen zum absoluten Luxus in Sachen Zahnersatz und werden von den Krankenkassen bis dato äußerst selten bezuschusst. Genaue Kostenangaben können an dieser Stelle nicht gemacht werden, die einzelnen Arztpraxen verrechnen unterschiedliche Tarife und verwenden unterschiedliche Implantatformen.

Man kann davon ausgehen, dass bei mehreren Implantaten schnell einmal 10.000 Euro zusammenkommen, ein Einzelimplantat kostet je nach Zahnform zwischen 1.500 bis 3.000 Euro. Zahnimplantate stellen den besten und dauerhaftesten Zahnersatz dar. Da verwundert es ein wenig, dass die Krankenkassen selten zu Kostenübernahmen bereit sind.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 19.11.2009
Überarbeitet am: 05.10.2020

Quellen:

Informationsportal https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/zaehne/gesunde-zaehne/implantate (letzter Aufruf 01.09.2020)

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