Die ambulante Geburt

Ist eine ambulante Geburt geplant sollte man sich schon frühzeitig um eine Hebamme kümmern, die zuhause die Nachsorge übernimmt. Am besten schon um die 30. SSW. Hebammen helfen Müttern in den ersten Wochen nach der Geburt.

Nach der Geburt Die Nachversorgung bei einer amublanten Geburt übernimmt eine Hebamme. (Foto by: SimpleFoto / Depositphotos)

Viele werdende Mütter möchten mit mit ihrem neugeborenen Baby möglichst schnell nach der Geburt nach Hause. Gründe dafür gibt es viele. Obwohl die meisten Geburtsstationen in der Regel versuchen, eine häusliche und gemütliche Atmosphäre zu schaffen, fühlen manchen Frauen sich im Krankenhaus unwohl.

Bei einer ambulanten Geburt können Mutter und Kind nach einem kurzen Aufenthalt in Klinik oder Geburtshaus schnell wieder nach Hause. Die Nachversorgung übernimmt eine Hebamme.

Voraussetzungen für eine ambulante Geburt

Eine ambulante Geburt findet im Krankenhaus oder in einem Geburtshaus statt. Nach der Entbindung, der Erstuntersuchung und einer individuell festgelegten Ruhepause geht es dann mit dem neugeborenen Kind direkt nach Hause.

Für eine risikolose, ambulante Geburt sollten einige Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Eine komplikationslose Schwangerschaft ist die wichtigste Grundlage. Der Zustand von Mutter und Kind entscheidet letztlich über den Geburtsablauf. Wenn Komplikationen bei Mutter oder Kind zu erwarten sind, wird von einer ambulanten Geburt abgeraten. Sollte dann doch alles gut gehen, spricht allerdings nichts mehr gegen eine frühzeitige Entlassung aus dem Krankenhaus.
  • Auch die Voraussetzungen, unter denen die Mutter zuhause die Zeit des Wochenbetts verbringen kann, sind enorm wichtig. Man muss davon ausgehen, dass sie über einige Zeit Entlastung und Ruhe benötigt. Am günstigsten ist es, wenn sich der Partner, andere Familienmitglieder oder Freunde um den Haushalt kümmern, so dass sich die Mutter ganz auf den Rhythmus des Babys und das Stillen konzentrieren kann. Um einen guten Start zuhause zu ermöglichen, braucht die Mutter außerdem eine ausgewogene, gesunde Ernährung und auf jeden Fall die Unterstützung durch eine Hebamme.

Ablauf einer ambulanten Geburt

Eine ambulante Geburt sollte gut geplant werden. Zuerst stellt sich die Frage, ob die Mutter in einer Klinik oder einem Geburtshaus entbinden möchte. In einer Klinik muss man sich dem Krankenhausalltag unterordnen und viele Müttern fühlen sich in der klinischen Atmosphäre unbehaglich.

Das Geburtshaus bietet eine sichere Umgebung für eine individuelle ambulante Geburt. In familiärem Rahmen und in fachlicher Begleitung sind viele Geburtsvarianten möglich.

Frühzeitig sollten sich die Eltern also das Krankenhaus oder das Geburtshaus aussuchen und die Zeit des Wochenbetts zuhause planen und organisieren.

Für eine ambulante Geburt braucht man auf jedem Fall die Betreuung einer Hebamme, die die Vorsorge und Nachsorge übernimmt. Bei einer Hebamme mit Kassenvertrag übernimmt die Krankenkassa alles Kosten für die Besuche. Entscheidet man sich für eine Wahlhebamme bekommt man 80% der Kosten von der Krankenkassa ersetzt.

Neugeborenes Baby Bereits 24 Stunden nach der Geburt dürfen Mutter und Baby, wenn es ihnen gut geht, nach Hause gehen. (Foto by: philipus / Depositphotos)

Zuhause gilt es, eine ruhige und vorbereitete Umgebung zu schaffen, die Eltern und Kind eine entspannte Zeit ermöglicht.

Eine gute Idee ist es, das Essen für eine Woche vorzukochen oder sich täglich von jemand anders bekochen zu lassen. Die Räume, in denen sich Mutter und Kind aufhalten, sollten eine friedliche, gemütliche Oase sein, die Wäsche darf sich ruhig mal im Nebenraum stapeln und später erledigt werden. Keinesfalls sollte man sich in den ersten Wochen durch Verwandtenbesuche, Termine oder andere Verpflichtungen stressen lassen. An erster Stelle steht das Wohlergehen von Mutter und Kind.

Komplikationen - Risiken

Eine ambulante Geburt wird nur unter entsprechend guten gesundheitlichen Voraussetzungen durchgeführt. Bei höherem Risiko durch Komplikationen in der Schwangerschaften wird in der Regel immer im Krankenhaus entbunden. Mutter und Kind werden auch erst entlassen, wenn alles in Ordnung ist.

Im Geburtshaus ist die Hebamme dafür verantwortlich, den Zustand von Mutter und Kind einzuschätzen und sie nach Hause zu entlassen. Da die Hebammen hier eine große Verantwortung tragen, sind sie besonders sorgfältig und vorsichtig in ihrer Einschätzung. Besonders älteren, erfahrenen Hebammen kann man hier problemlos vertrauen, allerdings sollte sich auch die Mutter sicher fühlen.

Wer unbedingt die Sicherheit einer umfassenden schulmedizinischen Betreuung im Hintergrund benötigt, kann im Krankenhaus ambulant entbinden. Eine Mutter, die sich sicher fühlt, kann auch ohne Risiko beim ersten Kind zur Geburt ins Geburtshaus gehen.

Fazit

Die Entscheidung für die Wahl des Geburtsortes ist sehr individuell und wird letztlich von der Mutter getroffen. Ein Abwägen zwischen Vor- und Nachteilen und dem persönlichen Bauchgefühl führt dann meist zur richtigen Entscheidung.

Eltern müssen sich immer bewusst sein, dass die Geburt ein natürlicher Vorgang ist, der so ungestört wie möglich ablaufen sollte. Zu viele medizinische Interventionen können das empfindliche Gleichgewicht des Geburtsvorganges aus dem Takt bringen. Wenn die Mutter sich in der Geburtsumgebung wohl fühlt und in guten Händen weiß, ist das schon ein wichtiger Faktor für einen optimalen Geburtsablauf.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 19.07.2013
Überarbeitet am: 21.12.2020

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