
FitundGesund.at: Herr Dr. Günther, was versteht man unter dem Begriff Intimchirurgie?
Dr. Günther: Eine allgemeingültige Definition gibt es nicht. In der Regel werden Korrekturen der inneren Schamlippen, der Klitorisvorhaut, aber auch der äußeren Schamlippen und des Venushügels verstanden.
Manche Autoren beziehen aber zum Beispiel auch Verengungsoperationen der Scheide und manche sogar Gesäßvergrößerungen mit ein.
FitundGesund.at: Welche Arten von Eingriffen gibt es? Welche sind die am häufigsten durchgeführten bei Frauen?
Dr. Günther: Sicher ist die Korrektur der inneren Schamlippen mit oder ohne Korrektur der Klitorismantels der häufigste Eingriff.
Dem folgen Korrekturen der äußeren Schamlippen oder auch die Wiederherstellung des Jungfernhäutchens. Seltener werden Venushügelverkleinerungen oder Straffungen nachgefragt.
FitundGesund.at: Für wen kommt ein Eingriff infrage? Was sollte dabei beachtet werden? Wie sieht die Nachbehandlung aus? Worauf sollten Frauen achten?
Dr. Günther: Ich meine, jede Frau muss sich für sich selbst klar werden, ob sie einen solchen Eingriff wirklich möchte. Es ist nicht die Länge der Schamlippen in Zentimetern, die dafür oder dagegen spricht. Wenn am eigenen Körper etwas so sehr stört, dass es das alltägliche Leben beeinträchtigt, sei es, dass man nicht mehr in die Sauna geht oder Intimität mit dem Partner vermeidet, ist es legitim, über eine Veränderung nachzudenken.
Der erste Schritt ist dann eine vernünftige Beratung bei einem erfahrenen Intimchirurgen. Damit hat man dann die Basis für eine gut informierte Entscheidung.

Wichtig scheint mir, dass man wirklich gut recherchiert, wer in dem Bereich ein erfahrener Arzt ist und sich nicht irgendwo operieren lässt. Das gilt aber grundsätzlich für alle Operationen, nicht nur speziell für die Intimchirurgie.
Es gibt z.B. unterschiedliche Techniken, mit denen man die Schamlippen oder das Klitorishäutchen korrigieren kann. Manche Techniken sind veraltet oder berücksichtigen die unterschiedlichen Formen des weiblichen Genitals nicht ausreichend. Mit meiner Technik der 3D-Reduction-Labioplasty kann ich die individuellen Besonderheiten jeder Frau sehr schön berücksichtigen. Das führt zu besseren Ergebnissen, finde ich.
Die Nachbehandlung ist recht unspektakulär: Ein paar Schmerztabletten wird es brauchen und ein paar Tage Ruhe, das war´s dann schon. Arbeiten gehen kann man meist nach einer Woche gut, Sport treiben geht nach 2-3 Wochen.
FitundGesund.at: Mit welchen Risiken muss gerechnet werden? Welche Komplikationen können auftreten?
Dr. Günther: Es können die Risiken auftreten, die nach jeder OP auftreten können. Dazu zählen:
- Schwellungen
- Hämatome
- Nachblutung
- Wundheilungsprobleme
Die oft befürchteten Gefühlsstörungen habe ich persönlich noch nie erlebt. Auch auffällige Narbenbildungen sehe ich bei meinen Patientinnen nicht.
FitundGesund.at: Mit welchen Kosten ist bei einem intimchirurgischen Eingriff zu rechnen?
Dr. Günther: Die üblichen Preise für eine Schamlippenverkleinerung liegen durchschnittlich bei etwas 2000-2500 Euro. Kommt eine Klitorismantelkorrektur hinzu, werden es in etwa 3000-3500 Euro sein. Man muss aber auch immer die individuellen Besonderheiten jeder Frau berücksichtigen.

Vielen Dank für das Gespräch!
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