Seitenstechen - Seitenstiche

Seitenstiche, auch Seitenstechen genannt, ist ein Schmerz der auf der linken oder rechten Körperseite auftreten kann. Der Schmerz tritt plötzlich ein und ist sehr intensiv stechend.

Seitenstechen beim Sport Seitenstechen tritt meist bei einer anhaltenden körperlichen Betätigung, wie z.B. beim Sport auf. (Foto by: gpointstudio / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Ursachen
    Seitenstechen tritt meist während einer sportlichen Tätigkeit auf. Als mögliche Verursacher werden die Milz, der Magen, aber auch das Zwerchfell vermutet.
  • Symptome
    Die Schmerzen sind plötzlich, stechend und treten meist unterhalb der Rippenbögen auf. Manchmal tritt es auch beidseitig auf.
  • Ist es gefährlich?
    Seitenstechen vom Sport vergeht in den meisten Fällen schnell wieder von selbst. Halten die Schmerzen jedoch über längere Zeit hinweg an, kann es ein Symptom einer Erkrankung sein. Dazu müsste eine ärztliche Untersuchung erfolgen.
  • Seitenstechen in der Schwangerschaft
    Während einer Schwangerschaft kann es ab und an zu Seitenstechen kommen, wenn die Organe an Platz verlieren oder die Bauchmuskeln beansprucht werden.
  • Behandlungen
    Setzten die Stiche während dem Sport ein, ist es wichtig wieder entspannter zu Atmen und mit ein paar Atemübungen den Körper wieder etwas zu entspannen. Halten die Schmerzen an, ist es wichtig einen Arzt aufzusuchen um die Ursachen abzuklären.
  • Vorbeugungen
    Um es für die Zukunft zu vermeiden können Entspannungsübungen, die richtige Ernährung und regelmäßige Bewegung hilfreich sein.

Symptome von Seitenstechen

Seitenstechen sind plötzlich auftretende Schmerzen unterhalb der Rippenbögen. Typischerweise treten diese Schmerzen unter körperlicher Anstrengung auf einer Seite auf. Seitenstechen kann jedoch auch beidseitig auftreten.

In der Regel verschwinden die stechenden Schmerzen nach kurzer Zeit von selbst.

Ursachen von Seitenstechen

Bisher ist immer noch nicht gänzlich geklärt wodurch Seitenstechen hervorgerufen wird. Seitenstechen ist ein Problem, dass den Sportler nur dann tangiert wenn es auftritt. Da Seitenstechen meist so schnell wieder verschwindet wie es aufgetaucht ist, lässt sich dieses Gesundheitsphänomen nur schwer untersuchen.

Als mögliche Erklärung kommen verschiedene Ansätze in Frage:

  • Leber und Milz
    Eine zu rasche Beanspruchung der Blutreserven der Milz und Leber wurde lange als mögliche Ursache diskutiert.
  • Der Magen
    Beobachtungen zur Folge tritt Seitenstechen häufiger auf, wenn kurz davor eine Mahlzeit eingenommen wurde. Daher wäre auch eine Mitbeteiligung des Magens an der Entstehung von Seitenstechen denkbar.
  • Das Zwerchfell
    Eine weitere Theorie macht das Zwerchfell als Verursacher von Seitenstechen verantwortlich. Das Zwerchfell besteht aus Muskeln und Sehnen und trennt die Brusthöhle von den Bauchorganen ab. Die Aufgabe des Zwerchfells ist die Atmung. Wenn der Körper unter Anstrengung steht, wird die Atmung tiefer und schneller. Dies hat zur Folge, dass das Zwerchfell mit weniger sauerstoffreichem Blut versorgt wird. Zudem wird es massiv einseitig belastet.
  • Durchblutung
    Mögliche Ursache könnte jedoch auch die Umverteilung von Blut im Körper während sportlicher Aktivität sein. Beim Sport werden die inneren Organe weniger gut durchblutet als in Ruhe. Studien belegen, dass vor allem die Durchblutung der Milz und der Leber stark abnimmt. Infolgedessen verformen sich diese Organe. Die Leber und auch die Milz sind sehr schmerzempfindliche Organe. Deren kurzzeitige Veränderungen hinsichtlich ihrer Struktur könnten demnach den stechenden Schmerz auslösen.

Ist Seitenstechen gefährlich?

Seitenstechen ist zwar unangenehm aber in den meisten Fällen nicht gefährlich. Viele Theorien über mögliche Ursachen wie zum Beispiel unzureichend arbeitende Lungen sind nicht richtig.

Seitenstechen ist als eine Missempfindung anzusehen die in der Regel harmlos ist. Sie führt weder zu körperlichen Folgeschäden noch ist bisher gesichert, dass Seitenstechen auf eine ernstzunehmende Erkrankung hinweisen würde.

In sehr seltenen Fällen kann Seitenstechen ein Symptom bei Beschwerden an Verdauungsorganen sein.

Möglicherweise weisen Schmerzen an den Seiten der Rippenbögen auf schwerwiegendere Erkrankungen wie einen Zwerchfellbruch, eine Entzündung der Speiseröhre oder auf ein Magengeschwür hin.

Sie können auch ein Symptom von Entzündungen des Herzbeutels oder des Brustfells sein. Das Seitenstechen auf diese ernstzunehmenden Erkrankungen hinweist ist zwar nicht gesichert, kann aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Wenn die Beschwerden übermäßig häufig auftreten sollte daher ein Arzt aufgesucht werden, um diese Ursachen ausschließen bzw. behandeln zu können.

Seitenstechen in der Schwangerschaft

Seitenstechen in der Schwangerschaft Viele Schwangere leiden an Seitenstechen. (Foto by: belchonok / Depositphotos)

Seitenstechen in der Schwangerschaft ist meist unbedenklich.

Viele werdende Mütter haben viel Luft im Bauch. Da das Baby in der Gebärmutter immer weiter wächst und immer mehr Platz im Körper der Mutter für sich beansprucht, können manche Organe unter „Platzmangel“ leiden. Wie zum Beispiel der Darm. Dieser Umstand ist nicht gefährlich kann sich aber in Schmerzen äußern die Seitenstechen sehr ähnlich sind.

Eine weitere Ursache für Seitenstechen in der Schwangerschaft können ganz einfache Zerrungen an den Bauchmuskeln sein. Die Muskelstränge die sonst mittig am Bauch lang laufen, werden mit zunehmender Schwangerschaft an die Seiten verdrängt. Werden diese Stränge durch Sport oder körperliche Aktivität überlastet, äußerst sich dies in Zerrungsschmerzen. Diese werden dann aufgrund der Verschiebung der Muskeln nicht mittig, sondern seitlich wahrgenommen.

Eine weitere Möglichkeit sind Schmerzen an den Mutterbändern, die dem Schmerz von Seitenstechen sehr ähnlich sind.

Treten die Seitenstechen ungewöhnlich häufig und in sehr starker Intensität auf, sollte zur Sicherheit der Frauenarzt konsultiert werden.

Seitenstechen bei Kindern

Kindern fällt es manchmal schwer ihre Schmerzen genau zu lokalisieren. Deshalb gilt, bei Kindern wachsam zu sein. Frei nach dem Motto „Vorsicht ist besser als Nachsicht“. Die Schmerzen können ganz harmloser Natur sein.

Allerdings gibt es Schmerzen, die Seitenstechen recht ähnlich sind und auf eine ernstzunehmende, behandlungsbedürftige Krankheit hinweisen. Seitenstechen im rechten Unterbauch zum Beispiel kann ein Hinweis auf eine Entzündung des Wurmfortsatzes am Blinddarm sein. Dieser muss so schnell wie möglich behandelt werden.

Was tun wenn das Seitenstechen anhält?

Seitenstechen kann das Sporttreiben sehr erschweren. Meist ist es so schnell wieder verschwunden wie es aufgetaucht ist, aber manches Mal bleibt der Schmerz für quälend lange Minuten.

Wenn Seitenstechen nicht weg geht, ist es zu erst einmal wichtig das Tempo zu reduzieren. Atemübungen mit Bauchatmungsintervallen können zudem hilfreich sein. Wenn nötig, sollte eine Pause eingelegt werden. In der Pause können die Arme nach oben gestreckt werden und tief ein und ausgeatmet werden. Auch leichte Druckmassagen an der betroffenen Körperstelle können helfen die Schmerzen zu lindern.

Wenn Die Schmerzen vorüber sind,sollte das Tempo zunächst nur langsam angezogen werden. Wer sofort lossprintet läuft Gefahr erneut Seitenstechen zu entwickeln.

Behandlung und Tipps

Wichtig ist, nicht zu schnell zu viel zu wollen. Wer Laufen geht, sollte mit einem ruhigen Tempo beginnen und die Intensität erst im späteren Verlauf steigern. Der Körper hat auf diese Weise mehr Zeit sich auf die Umstellung und die Blutumverteilung anzupassen.

Regelmäßige sportliche Betätigung schützt zusätzlich vor Seitenstechen. Auch Hochleistungssportler leiden ab und zu unter dem Phänomen. Generell gilt jedoch: Je trainierter ein Mensch ist, desto weniger Probleme gibt es bei der Blutumverteilung und desto weniger häufig tritt Seitenstechen auf. Kontinuierliches Training kann unterschiedlich aussehen. Alle Ausdauersportarten wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren sind hierfür gut geeignet.

Prävention

Seitenstechen vorbeugen Die richtige Atmung hilft Seitenstechen vorzubeugen. (Foto by: Deklofenak / Depositphotos)

Ernährung und Sport

Um Seitenstechen zu vermeiden, ist es empfehlenswert, direkt vor sportlichen Aktivitäten nichts mehr zu essen. Um Mahlzeiten zu verdauen benötigt der Magen zusätzlich Blut. Dieses Blut wird während körperlicher Anstrengung aber auch stärker von den Muskeln benötigt. Mit vollem Magen Sport machen führt also zu Problemen der Blutumverteilung im Körper und kann sich durch Seitenstechen bemerkbar machen.

Daher sollte zwei bis drei Stunden vor dem Sport nicht mehr gegessen werden. Wer kurz vor dem Training noch Hunger bekommt, sollte auf leicht verdauliche Kohlenhydrate, wie etwa Bananen, zurückgreifen.

Entspannungsübungen

Bestimmte Entspannungsübungen können helfen, Seitenstechen vorzubeugen. Bei Yoga, Pilates und Meditation geht es nicht nur um die körperlichen Bewegungen sondern auch um die richtige Atemtechnik.

Diese Übungen können helfen sich eine ruhige und tiefe Bauchatmung anzutrainieren. Eine ruhige, gleichmäßige Atmung beim Sport kann vor Seitenstechen schützen oder diese schneller wieder beseitigen.

Homöopathie

Es ist denkbar, dass auch homöopathisch wirksame Stoffe die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Seitenstechen vermindert. Verschiedene Stoffe können dabei helfen. Bezüglich der geeigneten Stoffklasse und der richtigen Dosierung sollte ein Arzt oder Apotheker befragt werden.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 23.05.2017
Überarbeitet am: 21.08.2020

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