Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)

Lungenkrebs ist ein schwerwiegender und verbreiteter Typ von Krebs. Besonders Raucher laufen Gefahr an Lungenkrebs zu erkranken. Lungenkrebs ist nur schwer vorzubeugen, doch Nicht-Raucher besitzen ein deutlich geringeres Risiko.

Lungenkrebs durch Rauchen Meist ist die Ursachen für Lungenkrebs das Rauchen. (Foto by: sbotas / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist Lungenkrebs: Ein bösartiger Tumor kann sich sowohl in einem, als auch in beiden Lungenflügeln bilden. Die Lungen sind wichtig zur Verwertung des eingeatmeten Sauerstoffs.
  • Symptome: Symptome erscheinen oft erst, wenn der Krebs bereits voran geschritten ist. Das markanteste Symptom ist dann ein äußerst hartnäckiger Husten, bei dem es später auch zum Husten von Blut kommen kann. Weiteres sind Kopfschmerzen, sowie Brustschmerzen möglich.
  • Ursachen: Zum Großteil entsteht der Lungenkrebs durch Rauchen. Aktive Raucher sind mehr betroffen, dennoch kann es auch Passivraucher erwischen. Es gib jedoch auch noch andere Ursachen, die sich noch nicht gegügend erforschen ließen, aber auch seltener vorkommen.
  • Behandlung: Bei einer Operation werden die Krebsgeschwüre aus dem Organ herausgeschnitten. Je nach Stadium kann es jedoch auch zur Entfernung eines Lungenflügels, oder gar beider kommen. Weite Therapien sind die Chemotherapie und die Strahlentherapie. Neu ist auch eine Therapie mit speziellen Medikamenten.
  • Mögliche Komplikationen: Ist der Krebs bereits zu fortgeschritten, schlagen die Therapien schlechter an und er könnte sich bereits auf weitere Organe ausgebreitet haben.
  • Heilung: Verlaufen die Therapien erfolgreich, ist es wichtig einen gesunderen Lebensstil einzuschlagen und die Lunge regelmäßig kontrollieren zu lassen um eine mögliche Rückkehr des Lungenkrebses rechtzeitig zu erkennen.
  • Vorbeugung: Das Wichtigste ist es mit dem Rauchen aufzuhören, oder gar nie erst damit anzufangen. Auch Passivrauch sollte so gut wie möglich gemieden werden. Wichtig sind auch eine gesunde Ernährung und Bewegung um das Immunsystem zu stärken.

Was ist Lungenkrebs?

Ein Bronchialkarzinom ist eine Krebsart, die die Lunge befällt. Die Lungenflügel sind zwei schwammartige Organe im menschlichen Brustkorb, die zur Verwertung von eingeatmeten Sauerstoff benötigt werden. Sauerstoffreiche Luft strömt über die Atemwege ein und wird mit mehr Kohlendioxid wieder ausgeatmet.

Lungenkrebs ist eine der Krebsarten mit den meisten Todesfällen pro Jahr. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Lungenkrebs fordert jährlich mehr Todesopfer als Darmkrebs, Prostatakrebs, Gebärmutterkrebs und Brustkrebs zusammen.

Menschen, die regelmäßig rauchen besitzen das größte Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Dieses Risiko steigt nach dem Zeitraum des regelmäßigen Konsum von Zigaretten und der Anzahl der gerauchten Zigaretten. Das Aufgeben einer Rauchgewohnheit kann, auch nach jahrelangem Konsum, signifikante Erholung für die Lunge bedeuten und das Risiko von Lungenkrebs deutlich verringern.

Ursachen von Lungenkrebs

Rauchen

Der Großteil von Lungenkrebs wird durch Rauchen verursacht. Dies gilt vor allem für aktiv Rauchende, aber auch für Passivraucher. Doch Lungenkrebs entwickelt sich ebenso bei Menschen, die niemals selbst geraucht haben oder Zigarettenrauch ausgesetzt waren. In diesen Fällen gibt es häufig keine absolute Gewissheit über die Ursache der Erkrankung.

Ärzte gehen davon aus, dass Rauchen Krebs verursacht, indem es die Zellen an den Innenwänden der Lunge beschädigt. Wenn Zigarettenrauch, der gesättigt mit giftigen Stoffen ist, eingeatmet wird, beginnen schlagartig die Veränderungen im Lungengewebe. Zu Beginn ist der Körper noch in der Lage die Schäden zu reparieren. Doch die regelmäßige Belastung beschädigt die Zellen dauerhaft. Die Zellen entwickeln abnormale Eigenschaften und in manchen Fällen Lungenkrebs.

Zwei Typen von Lungenkrebs

Forscher konnten Lungenkrebs in zwei große Gruppen unterteilen, je nachdem wie sich die Zellen unter dem Mikroskop verhalten. Die Behandlung des Lungenkrebs ist schließlich abhängig von der Art des entwickelten Lungenkrebs.

Kleinzelliger Lungenkrebs

Dieser Typ kommt beinahe ausschließlich bei starken Rauchern vor und ist sehr viel seltener als Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs.

Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs

Dieser Typ bezeichnet einen Sammelbegriff, unter den mehrere Arten zusammengefasst werden, die sich ähnlich verhalten. Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs umfasst: Plattenepithelkarzinom, Adenokarzinom und große Karzinom.

Symptome von Lungenkrebs

In der Regel gibt es keine markanten Anzeichen für eine Erkrankung an Lungenkrebs in seinen frühen Stadien. Symptome treten typischer Weise erst auf, wenn der Krebs weiter fortgeschritten ist.

Anzeichen und Symptome von Lungenkrebs beinhalten womöglich:

  • Ein neuer Husten, der nicht verschwindet
  • Veränderung im chronischen Husten (auch Raucherhusten genannt)
  • Das Husten von Blut, auch in nur kleinen Mengen
  • Auffällige Kurzatmigkeit
  • Brustschmerzen
  • Pfeifender Atem
  • Heiserkeit
  • Unbeabsichtigter Gewichtsverlust
  • Knochenschmerzen
  • Kopfschmerzen

Beim Eintreten von einem oder mehreren dieser Symptome, die Sorgen bereiten, sollte ein Termin mit dem Arzt vereinbart werden. Raucher, die nicht in der Lage sind ihre Sucht aufzugeben, können ihren Arzt um Rat fragen. Dieser kann Strategien und Anweisungen zur Bekämpfung der Sucht empfehlen. Zum Beispiel: Therapie, Medikamente oder Nikotin-Ersatz-Mittel.

Untersuchungen und Diagnose von Lungenkrebs

Ärzte sind sich uneinig darüber, ob Menschen ohne Symptome von Lungenkrebs sich einer Untersuchung unterziehen sollten. So kann ein sehr frühzeitiges Erkennen des Lungenkrebs die Behandlungserfolge deutlich verbessern. Doch vergleichende Studien haben ebenso gezeigt, dass in vielen Fällen vor allem gutartige Ausbildungen gefunden werden. Diese benötigen intensivere diagnostische Verfahren und setzten den Patienten womöglich unnötigen Risiken aus.

So sollte der Patient zusammen mit dem Arzt sein Risiko für Lungenkrebs evaluieren und gemeinsam beschlossen werden, ob eine Untersuchung nötig ist oder nicht. Wenn es eine begründete Annahme für eine Erkrankung gibt, können verschiedene Diagnoseverfahren angewandt werden, um Krebszellen zu entdecken und andere Erkrankungen auszuschließen.

Röntgen

Durch eine Röntgenaufnahme von der Lunge lassen sich eventuelle Knötchen oder verdächtige Masse entdecken. Ein zusätzlicher CT-Scan kann sogar kleinste Läsionen erkennen, die auf einem Röntgenbild womöglich nicht zu sehen sind.

Sputum Zytologie

Falls Auswurf im Husten vorliegt, kann eine Untersuchung des Sputums unter dem Mikroskop eventuell schon das Vorkommen von Krebszellen belegen.

Gewebeprobe (Biopsie)

Die Untersuchung von verdächtigen Gewebe aus der Lunge ist eine der sichersten Verfahren, um Lungenkrebs zu diagnostizieren. Die Biopsie kann auf verschiedenen Wegen durchgeführt werden. Dazu zählen das Einführen einer Röhre durch den Hals, ein Einschnitt in den Hals, oder die Einführung einer langen Nadel durch den Brustkorb, um an entsprechenden Stellen Gewebeproben zu entnehmen.

Grad der Erkrankung bestimmen

Ist der Lungenkrebs erkannt, wird der Arzt den Grad seiner Entwicklung bestimmen. Das Stadium der Entwicklung hilft bei der Auswahl eines Therapieverfahrens. Die Stadien des Krebses werden unterteilt in 4 verschiedene Stufen. Wobei Stadium I von Lungenkrebs die geringste Ausbreitung und Entwicklung darstellt und die besten Chancen auf Heilung. Stadium IV beschreibt einen Krebs, der soweit gewachsen ist, dass er bereits andere Teile des Körpers befallen hat.

Behandlung und Therapien

Lungenkrebs Lungenkrebs ist eine der Krebsarten mit den meisten Todesfällen pro Jahr. (Foto by: gwolters / Depositphotos)

Zusammen mit dem behandelnen Arzt wird eine entsprechende Therapie zur Bekämpfung des Lungenkrebses ausgewählt. Diese Therapie ist abhängig vom gesundheitlichen Zustand des Patienten, Typ und Stadium des Krebses, und Vorlieben des Patienten. Möglich sind eine oder mehrere Maßnahmen, dazu zählen:

  • Operation
  • Chemotherapie
  • Strahlentherapie
  • medikamentöse Therapie

In manchen Fällen (fortgeschrittenes Alter und Stadium des Krebses) entscheiden sich Patienten eventuell dazu keine Behandlung durchzuführen, da die Nebenwirkungen zu schwerwiegend wären. Stattdessen werden nur die direkten Symptome behandelt, wie Schmerzen und Kurzatmigkeit.

Operation

Während der Operation werden befallene Teile und ein kleiner gesunder Teil der Lunge entfernt. Die Größe der Entnahme ist abhängig vom Befall. In manchen Fällen werden nur kleine Teile entfernt, es kann aber auch zur Entnahme eines ganzen Lungenflügels oder der gesamten Lunge kommen.

Chemotherapie

Während einer Chemotherapie werden Medikamente eingesetzt, um Krebszellen zu töten. Eine oder mehrere Medikamente werden intravenös oder oral verabreicht. Eine solche Kombination von Mitteln wird in Wochen oder Monate andauernden Serien verabreicht. Dazwischen gibt es Pausen zur Erholung des Körpers. Chemotherapie kann ausschließlich oder als zusätzliche Therapieform (z.B. nach der Operation) angewandt werden.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie verwendet Energie-Strahlen (wie z.B. Röntgenstrahlen) um die Krebszellen zu schädigen. Hierbei werden die Strahlen entweder von außen auf den Lungenkrebs gerichtet, oder durch einen Katheter in die Lunge eingeführt. Strahlentherapie wird häufig in Kombination mit einer Chemotherapie angewendet.

Medikamenten-Therapie

Die medikamentösen Behandlungen sind neuere Formen der Therapie und zielen auf bestimmte abnorme Eigenschaften der Krebszellen. So können sie gezielt den Stoffwechsel der Zellen stören. Wie alle Behandlungen gegen Lungenkrebs haben sie oft starke Nebenwirkungen.

Prävention - was ich selbst tun kann

Es gibt keine effektive Vorsorge gegen Lungenkrebs. Aber man kann einige Richtlinien in seinem Lebensstil beachten, um das Risiko einer Erkrankung zu reduzieren:

  • Nicht Rauchen. Falls man schon raucht: aufhören!
  • Das Passivrauchen vermeiden.
  • Radon-Belastung des eigenen Hauses testen.
  • Vermeiden Sie den Kontakt mit giftigen Chemikalien.
  • Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse.
  • Moderater Alkoholgenuss, wenn überhaupt.
  • Regelmäßige sportliche Bewegung.


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ICD-10: C34 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 16.01.2010
Überarbeitet am: 06.08.2020

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