Bronchoskopie (Lungenspiegelung, Tracheoskopie)

Mit einer Bronchoskopie ist es möglich die Bronchien und deren Verzweigungen mithilfe eines durch die Luftröhre eingeführtem, optischem Geräts genauer zu untersuchen. Weitere Begriffe dafür sind Luftröhrenspiegelung und Tracheoskopie.

Bronchoskopie Bronchoskopien werden oft in Krankenhäusern mit einer pulmologischen Abteilung durchgeführt. (Foto by: minervastock/ Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist eine Bronchoskopie?
    Eine Bronchoskopie hilft dabei die Atemwege im menschlichen Körper genauer untersuchen und falls notwendig und machbar, auch gleich behandeln zu können. Der Patient/die Patientin bekommt davor eine örtliche oder eine Vollnarkose.
  • Wann ist eine Bronchoskopie notwendig?
    Mithilfe einer Bronchoskopie kann eine Lungenentzündung untersucht werden, Gewebeproben entnommen werden, Fremdkörper in der Lunge entfernt werden und auch innere Blutungen werden so gestillt.
  • Wie läuft eine Bronchoskopie ab?
    Es ist wichtig, dass die betroffene Person vor einer Untersuchung einen nüchternen Magen hat. Rauchen ist 24 Stunden vor der Untersuchung verboten. Das Bronchoskop wird entweder durch den Mund oder durch die Nase eingeführt.
  • Welche Komplikationen kann es geben?
    Risiken und Komplikationen bei Bronchoskopien sind eher selten. In seltenen Fällen kann es zu Verletzungen der Atemwege, Blutungen, oder dem Kollaps eines Lungenflügels kommen.

Anwendungsgebiete

Eine Bronchoskopie dient dazu die Innenwand der Luftwege genauer zu untersuchen und bessere Diagnosen zu erstellen. Gleichzeitig ist es jedoch auch möglich währenddessen direkt eine Behandlung durchzuführen.

Benötigt wird eine Bronchoskopie vor allem bei:

  • Auffälligkeiten der Bronchialschleimhaut
  • zur Probengewinnung
  • Diagnostik eines Tumors
  • Gewinnung von Krankheitserregern
  • Entfernung von Fremdkörpern
  • Versiegelung von Blutungen
  • Ausdehnung von Engstellen
  • Einsetzung von Stents

Die Untersuchung

Zuständig für eine Bronchoskopie sind Fachärztinnen/Fachärzte für Pulmologie. In manchen Krankenhäusern ist auch eine pulmologische Abteilung vorhanden. Eine Untersuchung kann nur mit einer Überweisung erfolgen. Die Kosten werden dann von der Krankenkasse übernommen.

Vorbereitung

Bei einer Bronchoskopie werden die Atwemwege (Luftröhre und Bronchien) genauer untersucht. Dafür ist es wichtig, dass der Patient zuvor eine örtliche Narkose bekommt. Nur selten muss eine Allgemeinnarkose verwendet werden.

Der Patient muss vor der Untersuchung im Magen nüchtern bleiben und darf auch 24 Stunden davor nicht rauchen. Ebenfalls müssen Zahnprotesen entnommen werden um mögliche Schäden zu verhindern sowie auch die potentielle Gefahr des Erstickens zu vermeiden.

Durchführung und Ablauf

Dank der örtlichen Betäubung ist die Untersuchung für die betroffene Person weitestgehend schmerzfrei. Durch den Mund oder die Nase wird das Instrument eingeschoben bis es schließlich die Verzweigungen der Luftröhre und die Bronchien erreicht.

Bronchoskopie In manchen Fällen muss eine Bronchoskopie mit Vollkarnose durchgeführt werden. (Foto by: sudok1 / Depositphotos)

Durch ein optisches Gerät am vordersten Ende des Instruments, ist es nun möglich sich die Innenwände der Luftröhre genauer anzusehen. Durch einen Instrumentenkanal kann der/die behandelnde Arzt/Ärztin weitere kleine Werkzeuge wie Nadeln, Bürsten und Zangen zum Einsatz bringen.

Das hilft vor allem, falls neben der Untersuchung auch eine Gewebeprobe entnommen werden soll (Biopsie). So können hilfreiche Probem aus der Lunge, den Bronchien und Lymphknoten entnommen werden ohne von Außen etwas aufschneiden zu müssen.

Mithilfe dieser Methoden können Fremdkörper entfernten werden, aber auch innere Blutungen werden so gestillt.

Nach der Untersuchung

Nach einer Untersuchung darf die betroffene Person aus Sicherheitsgründen zwei Stunden nach der Behandlung nichts essen oder trinken. Es besteht die Gefahr von Schluckstörungen im Rahmen der örtlichen Betäubung. Zur Überprüfung kann unter Aufsicht ein wenig Wasser getrunken werden.

Die lokale Narkose kann die Reaktionsfähigkeit noch eine Weile einschränken, weshalb man kurz nach der Behandlung keine Verkehrsmittel lenken sollte.

Nebenwirkungen, Komplikationen und Risiken

Bei einer Bronchoskopie handelt es sich um ein Routineverfahren, welches als sehr risikoarm gilt.

Mit Nebenwirkungen ist hauptsächlich durch eine Unverträglichkeit der Narkose zu rechnen. Allgemein wird man jedoch vor einem Eingriff genauer darüber informiert und auch getestet.

Folgende Komplikationen können während einer Untersuchung auftreten:

  • Krampf in den Stimmbändern
  • Schwellung der Stimmbänder mit kurzfristiger Heiserkeit (selten)
  • Blutungen durch Entnahme von Gewebeproben (selten)
  • Blutungen durch Entfernung von Fremdkörpern (selten)
  • Verletzungen der Luftwege und der Lunge (sehr selten)
  • Infektionen und Lungenentzündungen (sehr selten)

Der Krampf in den Stimmbändern tritt manchmal bei der Einführung des Bronchoskops auf und löst sich jedoch meist schnell von selbst wieder.


Bewertung: Ø 3,2 (5 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 16.09.2020
Überarbeitet am: 17.09.2020

Quellen:

Gesundheitsportal https://www.gesundheit.gv.at/labor/untersuchungen/endoskopie/bronchoskopie (Aufruf: 16.09.2020)

Informationsportal https://www.lungeninformationsdienst.de/diagnose/endoskopie/bronchoskopie/index.html (Aufruf: 16.09.2020)

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