Schwangerschaft und Ernährung

Schwangere sind oft unsicher, wie sie sich ernähren sollen, damit sich ihr Kind gut entwickelt. Wenn man als werdende Mutter einige Tipps bei der Ernährung beachtet, ist es nicht schwer, dem Kind und sich selbst alle nötigen Vitalstoffe zu liefern.

Gesunde Ernährung in der Schwangerschaft Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist in der Schwangerschaft besonders wichtig. (Foto by: yanlev / Depositphotos)

Grundsätzlich muss sich eine werdende Mutter nicht viel anders ernähren als sonst auch. Zu einer bewussten Ernährung gehören neben viel Obst und Gemüse auch Vollkorn- und Milchprodukte, die den Kalziumbedarf decken, Fleisch, das wichtiges Eisen enthält, Fisch zur optimalen versorgung und hochwertige Fette wie zum Beispiel Olivenöl.

Auch wenn eine Schwangere für zwei isst, sollte sie nicht die doppelte Menge an Kalorien zu sich nehmen. Ungefähr 250 Kalorien mehr pro Tag reichen aus, um das Baby optimal mitzuversorgen. Grundsätzlich ist nicht wichtig, wie viel eine Schwangere isst, sondern was sie isst, deshalb sollte eine gute Qualität der Lebensmittel Priorität haben, damit Mutter und Kind ausreichend mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt sind.

Stark zucker- oder fetthaltige Produkte sollten vermieden werden, ebenso Fast Food und Lebensmittel, die mit Konservierungsstoffen versetzt sind.

Besonders wichtige Nährstoffe

  • Folsäure: Diese wird während der gesamten Schwangerschaft in erhöhter Menge benötigt. Da es nicht lange im Körper gespeichert werden kann und noch dazu meist nicht in ausreichender Menge in der Ernährung zu finden ist, wird in der Regel die Einnahme eines Folsäurepräparates empfohlen. In der Ernährung ist Folsäure in grünem Blattgemüse und Tomaten zu finden, aber auch Zitrusfrüchte wie Zitronen oder Orangen sind gute Folsäurelieferanten.
  • : Der Jodmangel ist in Europa ein recht verbreitetes Phänomen, etwa ein Drittel der Bevölkerung ist betroffen. Da er beim Fötus jedoch Entwicklungsstörungen verursachen kann, sollte in der Schwangerschaft die Jodaufnahme erhöht werden. Eine gute Quelle für Jodsalz ist der Verzehr von Meeresfisch.
  • Calcium: Wer gerne Milchprodukte wie Käse, Joghurt oder Milch zu sich nimmt, wird wahrscheinlich keine Probleme haben, den erhöhten Calcium-Bedarf in der Schwangerschaft zu befriedigen. Alle anderen können auch auf bestimmte Gemüsesorten zurückgreifen. Brokkoli, Grünkohl und Lauch bieten sich hier besonders an. Auch mit Calcium versetztes Mineralwasser kann eine gute Quelle für diesen Mineralstoff sein. Um Calcium zu verwerten, braucht der Körper Vitamin D.
  • Eisen: Durch eine ausreichende Eisenzufuhr kann das Blut im Körper leichter transportiert werden und auch die Plazenta wird gut mit Blut versorgt. Vitamin C hilft dieses Spurenelement besser aufzunehmen.

Schwangerschaft Ernährung Der Nährstoffbedarf, wie zum Beispiel von Kalzium ist in der Schwangerschaft erhöht. (Foto by: photo-deti / Depositphotos)

Der Frauenarzt wird die Schwangere routinemäßig auf Jod- und Eisenmangel untersuchen; liegt eine Unterversorgung vor, so können auch hier entsprechende Präparate eingenommen werden, um das Defizit zu beheben.

Gefahr durch Lebensmittelinfektionen

Listeriose und Toxoplasmose sind Infektionen, die das Baby schwer schädigen können. Die Erreger dieser Krankheiten sind durch Lebensmittel übertragbar, deshalb muss sich die werdende Mutter vor ihnen schützen.

Toxoplasmose-Erreger werden häufig durch Katzenkot, aber auch durch Fleisch von Mastvieh übertragen und können außerdem auf pflanzliche Nahrungsmittel gelangen. Um eine Infizierung zu vermeiden, darf eine Schwangere kein rohes sondern nur gut durchgegartes Fleisch essen. Pflanzliche Lebensmittel müssen ebenfalls erhitzt oder aber gut gewaschen und geschält werden.

Zu einer Listeriose-Infektion kommt es meist durch Rohmilchprodukte oder rohes Fleisch. Auf Lebensmittel aus Rohmilch sollte eine Schwangere deshalb vollständig verzichten, bezüglich des Fleisches müssen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie bei der Toxoplasmose eingehalten werden.

Grundsätzlich sollte auf ausreichende Hygiene in der Küche geachtet werden, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern.

Alkohol und Kaffee

Da nicht genau bekannt ist, welche Menge Alkohol dem Kind bereits schadet, wird Schwangeren empfohlen, vollständig darauf zu verzichten, um Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen zu verhindern.

Auf Kaffee muss eine werdende Mutter nicht verzichten: Bis zu 3 Tassen Kaffee pro Tag sind erlaubt und haben keine negativen Auswirkungen auf das Baby.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 21.11.2011
Überarbeitet am: 23.02.2018

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