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- Was ist eine Sarkoidose?
Im Körper kommt es zu entzündlichen Prozessen, bei denen sich Granulome bilden. Betroffen sind häufig die Lunge und die Lymphknoten, jedoch kann es alle Organe befallen. - Ursachen
Die genauen Ursachen sind bis heute nicht geklärt. Vermutet wird ein Zusammenhang mit schädlichen Substanzen und erblichen Veranlagungen. - Symptome
Oftmals kann eine Erkrankung auch frei von Symptomen verlaufen. Es kann jedoch zu einer Vielzahl von Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, geröteten Augen und mehr, kommen. - Behandlung
In vielen Fällen heilt eine Sarkoidose von allein aus, vor allem in akuten Fällen. Eine mögliche Behandlung kann mit dem Wirkstoff Kortison erfolgen. - Komplikationen
Ist die Krankheit zu weit fortgeschritten kann eine Organtransplantation der letzte Ausweg sein um einen tödlichen Ausgang zu verhindern. - Heilungschancen
In den meisten Fällen stehen die Chancen auf eine Heilung sehr gut. Vor allem akute Fälle verheilen schnell und spurlos. Manchmal kann es zu bleibenden Schäden der Lunge kommen, die jedoch selten bedrohlich sind.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Sarkoidose?
Dabei kommt es im Körper zu entzündlichen Prozessen, die wiederum zur Bildung von knotenförmigen Gewebebildungen (Granulome) führen. Sarkoidose ist eine systemische Erkrankung die nur relativ selten vorkommt.
Jährlich erkranken 20 bis 40 von 100.000 Personen an Sarkoidose wobei vor allem Personen mittleren Alters und Frauen betroffen sind. Auch tritt die Krankheit in Nordeuropa häufiger auf als im Rest der Welt. 30% der Fälle weisen eine akute Verlaufsform auf und 70% eine chronische. Kinder sind nur sehr selten betroffen.
Ursachen
Eine genaue Ursache von Sarkoidose konnte bisher noch nicht geklärt werden. Es besteht die Vermutung, dass eine Aneinanderreihung verschiedener Faktoren jedoch bei der Entstehung der Krankheit eine wichtige Rollen spielen.
Ist die Lunge betroffen, wird meist von der Einatmung schädlicher Substanzen ausgegangen wodurch das Immunsystem beginnt die Knötchen in den Organen aus Gewebe zu bilden. Mögliche Auslöser dafür könnten Viren, Bakterien, Pilzsporen, Staub aber auch feinste Chemikalien sein.
Zuletzt wird auch ein genetischer Faktor bei der Auslösung vermutet. Gewisse genetische Veränderungen scheinen dabei Einfluss auf das Immunsystem zu haben. Wie bei vielen chronischen Krankheiten kommt es dabei zu einer Fehlreaktion des Immunsystems im Körper, wodurch hierbei die Sarkoidose entsteht.
Symptome
Sarkoidose kann in allen Organen auftreten. Meist jedoch sind vor allem die Lunge und die Lymphknoten betroffen, wo sich in fast allen aufgezeichneten Fällen Granulome befunden haben. Jedoch kann es zu Funktionseinschränkungen weiterer Organe kommen.
Betroffen sind dabei meist vor allem;
- Nervensystem
- Augen
- Haut
- Knochen
- Gefäße
- Herz
Das Herz ist vergleichsweise nur selten betroffen, wenn, dann kann es jedoch zu schweren Komplikationen führen.
Wie eine Sarkoidose verläuft kann sehr unterschiedlich ausfallen. In manchen Fällen treten bei Betroffenen gar keine Beschwerden auf. Bei aktuter Sarkoidose kommt es immer wieder auch zu schnellen und selbstständigen Heilungsprozessen.
Je nach Schweregrad der Erkrankung kann es dennoch zu einer Vielzahl von Symptomen kommen:
- Müdigkeit
- Nachtschweiß
- Fieber
- vergrößerte Lymphknoten
- Reizhusten
- Atemnot
- Veränderungen der Haut
- gerötete Augen
- Gelenkschmerzen
- Herzrhythmusstörungen
- Kopfschmerzen
- Störung der Nierenfunktion
- ständiger Harndrang
Diagnose und Untersuchung
Besteht der Verdacht auf eine Sarkoidose, muss zuerst die bisherige Krankengeschichte (Anamnese) und bestehende Symptome erhoben werden. Für genauere Daten stehen dann eine Reihe von Untersuchungen zur Verfügung. In vielen Fällen werden auch mehrere Organe genauer beleuchtet um die Ausbreitung besser zu betrachten.
Mögliche Untersuchungen sind:
- körperliche Untersuchungen
- Röntgenuntersuchung
- Computertomographie
- Ultraschalluntersuchung
- Lungenfunktionsuntersuchung
- Labordiagnositk
- Bronchoskopie
- Biopsie
- Langzeit-EKG
- Echokardiografie
Behandlung und mögliche Komplikationen
Nicht in allen Fällen muss eine Sarkoidose auch behandelt werden. Tritt sie nur akut auf, verheilt sie in einer Vielzahl von Fällen von alleine. Zwar können chronische Sarkoidosefälle das auch, jedoch ist hier die Chance hoch, dass diese sich verschlechtern.
Meist wird zusammen mit dem Arzt/der Ärztin entschieden ob man noch eine Weile abwartet und beobachtet, oder gleich eine Therapie einleitet. Dabei werden weitere Untersuchungen für fixe Zeiträume durchgeführt.
In vielen der angeordneten Therapien wird vor allem versucht eine Schädigung der Organe bestmöglich zu verhindern. Medikamente werden je nach individueller Ausprägung der Krankheit und dem Schweregrad, sowie der Symptome verschrieben.
Mögliche Medikamente beinhalten Kortikosteroide (Kortison), Schmerzmittel (NSAR), oder Immunsuppressiva. Für eine Behandlung mit Kortison müssen jedoch ein paar Kriterien beachtet werden:
- es sind andere Organe neben der Lunge betroffen
- es bestehen starke Beschwerden
- die Sarkoidose befindet sich mindestens in Stadium II
Handelt es sich um ein sehr stark fortgeschrittenes Stadium, in dem die Organe bereits Schaden genommen haben, der sich nicht mehr behandeln lässt, ist der letzte Ausweg meist eine Organtransplantation. Ohne eine solche kann eine betroffene Person an der Sarkoidose auch versterben.
Heilungschancen und Vorbeugung
Die Chancen auf eine vollständige Heilung stehen vor allem bei einer akuten Sarkoidose sehr gut. Bei einem Prozentsatz von 95% besteht die Möglichkeit, dass die Erkrankung nach einigen Monaten spontan und ohne Behandlung verheilen kann.
Bis zur Hälfte aller Betroffenen Patienten einer chronischen Sarkoidose verbleiben jedoch mit bleibenden Lungenschäden, die jedoch meist nicht stark ausgeprägt sind. Bei 10% aller Erkrankungen mit Sarkoidose kommt es zu Lungenfibrosen (möglicher Verlust der Lungenfunktionen).
Insgesamt kommt es nur bei 5% der fälle zu Komplikationen die schwer genug sind tödlich zu enden (Herzversagen, Lungenversagen).
Eine Vorbeugung ist bei Sarkoidose nicht möglich, da man immer noch keine genaue Ursache ausmachen kann.
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