Schnell-Übersicht
- Was ist Pfeiferrisches Drüsenfieber: Der zuständige Epstein-Barr-Virus gehört zur Familie der Herpesviren. Durch die häufige Übertragung beim Küssen, wird es auch die "Kusskrankheit" genannt.
- Symptome: Bei Kindern verläuft die Krankheit meist symptomlos. Bei Erwachsenen in der ist sie der Grippe sehr ähnlich. Geschwollene Lymphknoten und hohes Fieber sind typisch.
- Ansteckung & Ursachen: Die Übertragung erfolgt über die Tröpfchen- und Schmierinfektion.
- Behandlung: Es gibt keine direkte Behandlung gegen die Krankheit. In der Regel behandelt man sie wie eine Grippe mit fiebersenkenden Mitteln, viel Flüssigkeit und Bettruhe.
- Mögliche Komplikationen: Komplikationen sind sehr selten. Dennoch können Erkrankungen wie Lunfenentzündungen auftreten. Vor allem Menschen mit Immundefekten sind gefährdet.
- Vorbeugung: Am besten ist es erkrankte Personen zu meiden und auf das eigene Immunsystem Acht zu geben.
Inhaltsverzeichnis
Definition, Häufigkeit, Dauer, Verlauf, Inkubationszeit
Die Wissenschaft geht davon aus, dass der größte Teil der europäischen Bevölkerung die Erkrankung bis zum dreißigsten Lebensjahr bereits durchgemacht hat. Besonders bei Säuglingen und Kindern unter zehn Jahren bleibt das Pfeiffersche Drüsenfieber symptomlos.
Erwachsene dagegen zeigen oft nur eine allgemeine Schwäche beziehungsweise mitunter auch grippeähnliche Symptome. Die Ansteckung erfolgt über den Speichel und das Virus setzt sich in den Schleimhäuten des oberen Atemtraktes fest.
Während der akuten Phase der Erkrankung bildet das menschliche Immunsystem Antikörper gegen das Eppstein Barr Virus. So entwickelt sich eine lebenslange Immunität.
Nur bei einer Schwächung des Immunsystems, wie zum Beispiel als Folge einer HIV-Erkrankung, kann es zu einem erneuten Auftreten der Krankheit kommen. Auch in der Transplantationsmedizin wird einer überstandenen Infektion mit dem Eppstein Barr Virus besonderes Augenmerk geschenkt.
Dauer und Heilung
Im Normalfall heilt das Pfeiffersche Drüsenfieber nach wenigen Wochen vollständig aus. Allerdings zieht sich die Heilungsphase bei manchen Kranken auch über mehrere Monate hin.
Inkubationszeit
Erste Anzeichen der Mononukleose treten bei Kindern nach sieben bis dreißig Tagen auf, während sich bei Erwachsenen die Inkubationszeit bereits über vier bis sieben Wochen hinziehen kann.
Ursachen
Die Mononukleose wird vom Eppstein Barr Virus ausgelöst. Definitiv als Übertragungsweg wurde der direkte Kontakt mit infiziertem Speichel nachgewiesen. Darum entstand auch im Volksmund die Bezeichnung Kusskrankheit. Ärzte vermuten als möglichen Übertragungsweg auch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen. Allerdings konnte in keinen Studien ein deutlich erhöhtes Ansteckungsrisiko nachgewiesen werden, wenn im gemeinsamen Haushalt ein Erkrankter anwesend ist.
Das Virus befällt primär die Schleimhäute des Mund-, Nasen und Rachenraums. Dort reagiert das Immunsystem mit der Entwicklung von Antikörpern. Kinder unter zehn Jahren infizieren sich zwar relativ häufig, allerdings bleibt die Erkrankung ohne Symptome und heilt folgenlos wieder aus.
Die Durchseuchung der Bevölkerung ist sehr hoch. Bei 95% der europäischen Erwachsenen lassen sich Antikörper nachweisen, die auf eine durchgemachte Erkrankung hinweisen. Wer das Pfeiffersche Drüsenfieber einmal durchgemacht hat, weist in der Regel eine lebenslange Immunität auf.
Symptome des Pfeifferschen Drüsenfieber
Anfangs wirkt der Betroffene abgeschlagen und zeigt ähnliche Symptome wie bei einer beginnenden Grippe. Eine Begleiterscheinung kann auch Fieber sein. Vor allem bei Jugendlichen können die Lymphknoten der Hals und Nackenregion stark anschwellen.
Auch Nachtschweiß und Gliederschmerzen gehören zum Symptomkreis der Erkrankung. Sind die Mandeln mit betroffen, zeigt sich hier oft ein begrenzter weißlicher Belag und daraus folgend ein übler Mundgeruch.
In direkter Folge kann es dann auch zu Heiserkeit und Sprechstörungen kommen. Ausgeprägtere Krankheitsverläufe werden auch von Kopfschmerzen, Schwindelattacken und zunehmender Schwäche begleitet.
Dazu können noch Stimmungsschwankungen und Depressionen kommen. Als besonders belastend empfinden vor allem Erwachsene die lang anhaltende Schwäche, die auch nach einer ausgeheilten Infektion noch lange Zeit bestehen kann.
Pfeiffersches Drüsenfieber: Untersuchungen & Diagnose
Häufig verläuft das Pfeiffersche Drüsenfieber symptomlos und so wird eine Diagnose erst gar nicht gestellt.
Erst bei anhaltender Müdigkeit und zunehmender Schwäche wird der Mediziner eine Infektion mit dem Eppstein Barr Virus in Betracht ziehen.
Bei einer Blutabnahme können im Labor im Blut des Betroffenen bestimmte veränderte weiße Blutkörperchen nachgewiesen werden. Es sind sogenannte Pfeiffer-Zellen, die für die Abwehr der Infektion zuständig sind.
Zusätzlich kann auch eine massive Erhöhung der allgemeinen weißen Blutkörperchen bestimmt werden. Auch die Leberwerte sind in vielen Fällen erhöht. Die speziellen Antikörper, die auf eine durchgemachte Erkrankung hinweisen, sind dagegen oft erst nach Wochen oder Monaten nachweisbar. Abgeklärt werden muss auch, ob es sich nicht um eine andere virale Erkrankung handeln könnte.
Dabei käme als mögliche Ursache eine Cytomegalie oder eine HIV-Erkrankung infrage. Die Lymphknotenschwellung könnte auch ein Hinweis auf eine Toxoplasmose oder eine andere Autoimmunerkrankung sein.
Pfeiffersches Drüsenfieber: Behandlung und Therapie
Es gibt kein Medikament, das direkt gegen das Eppstein Barr Virus wirkt. Das heißt, genau so wie bei einer viralen Grippe können maximal die entstehenden Begleitsymptome behandelt werden.
- Als erste Maßnahmen steht die ausreichende Flüssigkeitszufuhr und körperliche Schonung bis Bettruhe am Therapieplan.
- Erst wenn in der Folge der viralen Infektion eine bakterielle Erkrankung dazukommt, wird der Patient vom Arzt ein Antibiotikum verschrieben bekommen.
Einige Studien weisen darauf hin, dass allerdings Breitbandantibiotika wie Ampicillin oder Amoxicillin nicht rezeptiert werden dürfen. Hier wurden in vielen Fällen Folgereaktionen wie Ausschläge und Juckreiz beschrieben. Die Ausschläge entwickeln sich innerhalb kürzester Zeit und die vollständige Abheilung erfolgt erst nach circa zwei Wochen.
Wichtig ist, dass der Patient weiß, dass diese Reaktion nichts mit einer Antibiotikaallergie zu tun hat. Nach einem ausgeheilten Pfeifferschen Drüsenfieber können diese Antibiotika wieder komplikationslos verschrieben werden.
Mögliche Komplikationen und Folgen
Schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen sind sehr selten.
Gehirnentzündung
Allerdings kommt es bei manchen doch zur Entwicklung einer Gehirnentzündung.
Blutkrankheiten
Eine infektiöse Blutarmut, eine Blutplättchenarmut oder die Verringerung bestimmter weißer Blutkörperchen lässt sich im Blutbild nachweisen.
Leber- und Milzschwellung
Leber- oder Milzschwellung deuten auf eine Beteiligung des gesamten lymphatischen Systems hin und es kann zu einer Gelbsucht kommen. Auch eine Infektion des Herzmuskels oder der Niere ist möglich.
Bei einer Schwellung der Milz ist strenge Bettruhe indiziert. Das Eppstein-Barr Virus steht auch im Verdacht, als eine mögliche Ursache des chronischen Erschöpfungssyndroms oder als Auslöser zur Entwicklung bestimmter seltener Tumore im Nasen- und Rachenraum infrage zu kommen. Wissenschaftlich nachgewiesen konnte dieser Verdacht bisher allerdings noch nicht.
Chronischer Krankheitsverlauf
Chronische Verläufe sind sehr selten, aber möglich. Diese ziehen sich mit Antriebsschwäche und chronischer Müdigkeit über Monate bis Jahre.
Bei einer Überreaktion des Immunsystems kann es auch nach Abklingen der akuten Infektion zu geschwollenen Halslymphknoten, Halsschmerzen und Müdigkeit kommen.
Prävention & was kann ich selbst tun
Die beste Vorbeugung gegen eine Erkrankung ist das Vermeiden von Kontakt zu erkrankten Personen. Da Speichel das nachgewiesen größte Ansteckungspotenzial hat, ist Küssen verboten. Besonders bei Kindern ist das Meiden von Kontakt besonders schwierig. Da allerdings die Erkrankung in diesem Alter symptom- und komplikationslos verläuft, wird eine Infektion meist erst gar nicht bemerkt.
Eine gesunde Lebensführung, mit einer ausreichenden Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen stärkt das eigene Immunsystem und verhindert das Ausbrechen von Krankheiten allgemein. Besonders in Bezug auf Virusinfektionen kann ein intaktes Immunsystem Komplikationen und schwerwiegende Krankheitsverläufe sehr positiv beeinflussen.
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