Schnell-Überblick
- Was ist der Keuchhusten bei Kindern: Die Erkrankung der Atemwege durch eine bakteriell ausgelöste Infektion.
- Symptome: Schnupfen, Husten, Fieber und ein markantes Keuchen sind üblich.
- Ansteckung & Ursachen: Keuchhusten ist hoch ansteckend. Es verbreitet über die sogenannte Tröpfchenübertragung (Niesen, Husten, Küssen), weshalb Kinder in dieser Zeit zuhause bleiben sollten.
- Behandlung: Die Luftfeuchtigkeit im Raum am besten hoch halten und Antibiotika vom Arzt. Auch im Nachhinein kann noch eine Impfung verabreicht werden.
- Mögliche Komplikationen: Möglich sind Atemstillstand, Entzündungen der Atemwege, aber auch eine gefährliche Hirnhautentzündung.
- Heilung: Die Erkrankung kann sich über mehrere Monate hinweg durchziehen. Das Fieber sollte jedoch nach einer Woche vergehen.
- Vorbeugung: Eine Impfung im Voraus, als auch eine öftere Auffrischung wird empfohlen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Keuchhusten
Der Keuchhusten (Pertussis) ist eine durch das Bakterium Bordetella pertussis hervorgerufene akute bakterielle Infektionserkrankung der Atemwege.
Die Hustenanfälle sind charakteristisch, am Gipfel der Erkrankung stakkatoartig und können bei Säuglingen gar lebensbedrohend werden.
Ansteckungsrisiko bei Keuchhusten
Keuchhusten ist extrem ansteckend, rund achtzig Prozent aller nicht geimpften Menschen die mit dem Pertussis-Erreger in Kontakt kommen, erkranken auch. Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion, das heißt durch Niesen, Husten, Küssen und Verwenden desselben Geschirrs.
Inkubationszeit bei Keuchhusten
Die Inkubationszeit beträgt 7 bis 20 Tage. Ist man einmal an Keuchhusten erkrankt, bleibt man einige Jahre, jedoch nicht lebenslang immun gegen eine neuerliche Ansteckung. Eine Auffrischungsimpfung ist sinnvoll.
Häufigkeit der Erkrankung
Nicht nur Kinder sind gefährdet und können an Keuchhusten erkranken, in den letzten Jahren sind auch vermehrt Erwachsene davon betroffen.
Zwar gibt es eine Schutzimpfung im Kindesalter, die auch zu 90% genützt wird, doch die Immunität dauert nur zwischen vier und zwölf Jahren. Dann wäre eine Auffrischung notwendig. Das verabsäumen aber viele Jugendliche und Erwachsene, darum können sie sich jederzeit mit Keuchhusten infizieren.
Ursachen von Keuchhusten
Ursache für eine Keuchhusten-Erkrankung ist das Bakterium Bordetella pertussis.
Es breitet sich auf den Schleimhäuten der Atemwege aus. Dabei setzt es ein Gift frei – das Pertussis-Toxin (PT). Dadurch werden die Symptome der Krankheit ausgelöst. PT ist gefährlich, die Schleimhäute werden zerstört, umliegendes Gewebe stark geschädigt und die Abwehrkräfte empfindlich geschwächt.
Die mildere Form von Keuchhusten ist eine Infektion mit dem Bakterium Bordetella parapertussis. Zwar kommt es auch hier zu starken Hustenanfällen, in der Regel verläuft die Erkrankung aber milder.
Symptome von Keuchhusten
Bei Keuchhusten dauert die Erkrankung über mehrere Wochen, manchmal gar Monate und wird in drei Stadien eingeteilt:
Das erkältungsartige Stadium (Stadium catarrhale)
In diesem Stadium befinden sich die Erkrankten etwa ein bis zwei Wochen.
Die Betroffenen zeigen erkältungsähnliche Symptome wie Schnupfen, Niesen, leichter Temperaturanstieg, eventuelle Heiserkeit, seltener eine Bindehautentzündung und leichten Husten, der sich nach und nach zum Krampfhusten steigert.
Das Anfallsstadium (Stadium convulsivum)
Dieses Stadium dauert etwa drei bis bis sieben Wochen an.
Die Symptome zeigen sich durch stakkatoartige Hustenanfälle, einen glasigen, zähen Auswurf, der hoch gewürgte Auswurf wird erbrochen, manchmal Fieber und eine Häufung der Beschwerden in der Nacht.
Besonders Kinder keuchen am Ende eines Hustenanfalls, daher der Name Keuchhusten. Zustande kommt das Keuchen durch plötzliches Einatmen gegen die geschlossenen Stimmlippen. Jugendliche und Erwachsenen zeigen oft deutlich weniger schwere Symptome als Kinder.
Das Erholungsstadium (Stadium decrementi)
In diesem Rekonvaleszenzstadium klingen die Beschwerden langsam wieder ab. Das Erholungsstadium kann sechs bis zehn Wochen dauern.
Der Verlauf der Erkrankung Keuchhusten kann sich über Monate ziehen, besonders Säuglinge sind von den schweren Symptomen betroffen und müssen ärztlich überwacht werden. Es kann zu Komplikationen kommen.
Diagnose von Keuchhusten
Die Diagnose erstellt der Arzt mittels Rachenabstrich oder durch Untersuchung des Sekretes im Nasen-Rachen-Raum.
Behandlung und Therapie
Zur Behandlung von Keuchhusten werden Antibiotika (Erythromycin, Cotrimoxazol) verschrieben und es erfolgt eine Impfung.
Ein frühzeitiger Therapiebeginn ist wichtig, je früher der Erkrankte das Antibiotikum einnimmt, umso besser und schneller beginnt der Heilprozess. Allerdings können Antibiotika den Ausbruch der Krankheit nicht verhindern, nur die Ansteckungsgefahr für andere verkürzen.
Säuglinge müssen oft ins Krankenhaus, da sie den Schleim noch nicht selbstständig ausspucken können und dieser daher abgesaugt werden muss.
Dem Erkrankten kann zuhause gut geholfen werden, so ist eine ruhige Umgebung und viel Flüssigkeit und mehrere kleine Mahlzeiten am Tag eine große Unterstützung.
Die Hustenanfälle treten hauptsächlich nachts auf, es ist für feuchte, kühle Raumluft zu sorgen. Beispielsweise kann das Aufhängen von nassen Handtüchern hilfreich sein. Kinder brauchen die Zuneigung der Eltern. Wird es bei einem Hustenanfall liebevoll in die Arme genommen, beruhigt es sich schnell wieder.
Mögliche Komplikationen
Besonders im ersten Lebensjahr eines Kindes kann es zu Komplikationen kommen. Möglich sind:
- Atemstillstände
- eine Lungenentzündung
- eine Mittelohrentzündung
- das Bronchialsystem kann sich krankhaft ausweiten
- das Gehirn kann sich entzünden, Krampfanfälle sind möglich
Prävention und was ich selbst tun kann
Eine Impfung gegen Keuchhusten ist sinnvoll, diese wird in vier Stufen und meist in Kombination mit Tetanus und Diphtherie Impfung verabreicht.
- die erste Keuchhusten-Impfung = empfohlen 3 mal im Alter von je zwei, drei und vier Monaten
- die zweite Keuchhusten-Impfung = um die vollständige Immunisierung zu erreichen im Alter von elf bis vierzehn Monaten
- die erste Keuchhusten-Auffrischung = in einem Alter zwischen dem 5. und 6. Lebensjahr
- die zweite Keuchhusten-Auffrischung = in einem Alter zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr
Der Impfschutz hält maximal 12 Jahre an, auch Erwachsene sollten sich impfen lassen. Am besten ist es, die Keuchhusten-Impfung auch im Erwachsenenalter mit der Tetanus-Diphtherie-Auffrischung zu kombinieren.
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