Kurzinfos:
- Art der Verhütung: Langzeit
- Auffrischung: Alle drei Monate (12 Wochen)
- Zuverlässigkeit: Hoch
- Ausführung: durch den Frauenarzt/ die Frauenärztin
- Kosten: ungefähr 30 Euro pro Spritze
Inhaltsverzeichnis
Was ist die 3-Monats-Spritze?
Als Alternative zur Antibabypille gibt es seit einigen Jahren ein hormonelles Präparat in Form einer Spritze. Aufgrund ihrer Wirkdauer trägt sie den einfachen Namen Dreimonatsspritze. Sie ist ein Langzeitverhütungsmittel.
Auch sie verhindert zunächst die Reifung von Eierstöcken und dann den Eisprung. Das tut sie mit Hilfe eines Gestagens, ein Gelbkörperhormon. Dieses gibt dem Körper dein Eindruck, der Eisprung wäre bereits passiert und so bereitet sich der Körper nicht mehr darauf vor. Der Hormonhaushalt wird so beeinflusst, dass es zu keinem Eisprung kommt.
Die Dreimonatsspritze hat aber noch andere Wirkungen, die eine Schwangerschaft verhindern, beziehungsweise erschweren. Eine hundertprozentige Sicherheit in Sachen Verhütung kann auch die Dreimonatsspritze nicht versprechen. Der Pearl-Index liegt bei 0,3 bis 1,4. Von hundert Frauen, die ein Jahr lang mit dieser Methode verhüten, wird eine schwanger – also ein Prozent.
Vorteile der 3-Monats-Spritze
Hormonelle Wirkung geringer
Die hormonelle Wirkung ist geringer und außerdem hemmt dieses Verhütungsmittel das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. Dies bedeutet, dass Eizellen nicht so viel Platz haben, um sich einzunisten.
Der Schleimpropfen im Gebärmuttereingang wird außerdem zähflüssiger und das erschwert den Spermien ihren Weg.
Sicherheit
Die Antibabypille muss täglich eingenommen werden, sie darf nicht vergessen werden. Bei der Dreimonatsspritze fällt dieses Risiko weg. Sie wird einmal gespritzt und dann ist bis zur nächsten Gabe nichts mehr zu tun.
Es ist auch egal, ob man erbricht oder Durchfall hat. Bei der Pille löschen diese Umstände die Wirkung. Bei der Dreimonatsspritze spielen sie keine Rolle.
Es gibt auch Medikamente, die nicht mit der Pille harmonieren und deren Wirkung schwächen. Die Dreimonatsspritze hingegen wirkt auch bei Morbus Crohn Patientinnen, die medikamentös behandelt werden.
Weniger Menstruationsbeschwerden
Weil die Gebärmutterschleimhaut durch dieses Präparat weniger wächst, fällt auch die Menstruation schwächer aus. Dadurch verringern sich auch oft Beschwerden, die mit der Monatsblutung einher gehen.
Nachteile der 3-Monats-Spritze
Kein sofortiges Absetzen möglich
Da die Menge an Hormonen nur einmal verabreicht wird, ist die einmalige Dosis relativ hoch. Da sie über den Zeitraum von drei Monaten langsam freigesetzt wird, kann sie auch erst mit der Zeit abgebaut werden. Ein Unterbrechen oder Absetzen der Dreimonatsspritze ist nicht möglich. Dies ist problematisch, wenn es durch die Spritze zu Nebenwirkungen kommt. Man kann sie nicht sofort stoppen, sondern muss warten, bis die Hormone abgebaut sind.
Zwischenblutungen
Manchmal kommt es zu Zwischenblutungen, wie sie auch bei anderen Verhütungsmethoden passieren können.
Negative Wirkung auf die Knochen
Möglicherweise hat die Dreimonatsspritze auch negative Wirkungen auf die Knochen. Durch die Gabe des Hormons kommt es zu einer Abnahme der Knochendichte. Diese erholt sich rund 22 Monate nach der letzten Spritze.
Genauso lange kann es auch dauern, bis Anwenderinnen der Dreimonatsspritze wieder schwanger werden können. Hört man auf, die Spritze zu bekommen, heißt das keineswegs, dass man sofort wieder empfängnisbereit ist. Der Körper kann einige Zeit dazu brauchen. 80 Prozent der Anwenderinnen werden allerdings innerhalb eines Jahres nach dem Absetzen der Spritze schwanger.
Gewichtsveränderungen
Auch Gewichtsveränderungen können durch die Dreimonatsspritze hervorgerufen werden. Selten kommt es zu Gewichtsabnahmen, die Mehrzahl der Frauen, deren Gewicht sich durch die Dreimonatsspritze verändert, nehmen allerdings zu.
Verabreichung der 3-Monats-Spritze
Die 3-Monats-Spritze sollte erst ab einem Alter von 21 angewendet werden, denn bis dahin verändert sich der Körper noch und daher sollte man mit Hormonpräparaten kein Risiko eingehen.
Auch die Hemmung des Knochenwachstums wäre in diesem Alter, wenn die Frau noch wächst, nicht zu empfehlen. Das Alter spielt auch deswegen eine Rolle, da es sich um eine Langzeitverhütung handelt. Möchte die Frau nach einiger Zeit schwanger werden, muss sie mitunter länger warten, bis dies körperlich wieder möglich ist.
Angewandt werden soll die Dreimonatsspritze also nur von Frauen, die länger nicht oder gar nicht mehr schwanger werden wollen.
Die Injektion
- Injiziert wird sie in die Oberarmmuskulatur, die des Gesäßes, des Oberschenkels oder unter die Haut des Bauches.
- Die erste Spritze wird in den ersten fünf Tagen der Menstruation verabreicht.
- Der Abstand zwischen zwei Spritzen darf nicht länger als 13 bis 14 Wochen sein, um den Empfängnisschutz aufrecht zu erhalten.
- In Österreich sind derzeit zwei verschiedene Präparate zugelassen.
Unser Fazit
Brustkrebspatientinnen sollten kein Gestagen zu sich nehmen. Leiden Frauen unter bestehenden Depressionen, ist auf die 3-Monats-Spritze zu verzichten und auf andere Präparate zurückzugreifen.
Frauen, die die 3-Monats-Spritze anwenden, sind begeistert von dieser Möglichkeit der Verhütung. Die Pille muss zumeist zu denselben Tageszeiten und jeden Tag eingenommen werden, das fällt bei der Injektion der Depotspritze weg. Die Nebenwirkungen sind an sich gleichzusetzen mit den meisten Verhütungsmitteln.
Für junge Frauen ist die 3-Monats-Spritze ob eines möglichen Kinderwunsches eventuell nicht optimal, denn die Zeit der Empfängnis kann sich nach dem Absetzen doch verzögern. Ist die Familienplanung abgeschlossen, kann die 3-Monats-Spritze eine ideale Verhütungsmethode sein.
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