Die Aufklärung: Verhütungsmethoden

Auch wenn sich die Jugend heute puncto Verhütung aufgeklärt glaubt, ist das nicht ganz die Realität. Viele Jugendliche glauben, wenn man nur aufpasst beim Sex, kann nichts schiefgehen. Hier ist rechtzeitige Aufklärung wichtig!

Verhütung mit einem Kondom Das Thema Verhütung ist bei Jugendlichen unumgänglich. (Foto by: vadimphoto1@gmail.com / Depositphotos)

Aufklärendes Gespräch

Früher oder später kommt der Tag, an dem die eigenen Kinder Beziehungen führen und sich für sexuelle Aktivitäten interessieren. Die Tatsache, dass das Thema Sex für viele ein Tabu-Thema ist, kommt mit zwei Problemen: Niemand traut sich darüber zu reden und dann kommt es zu falschen Entscheidungen und möglichen Folgen. Einfach den Sex zu verbieten macht die Sache meist gerade für Jugendliche erst so richtig spannend.

Daher ist ein rechtzeitiges Gespräch über Themen wie Liebe und Verhütung auch so besonders wichtig. Dabei gilt es offen und ehrlich zu sein und es ist auch völlig in Ordnung sich einzugestehen, dass man auch nicht auf alles eine Antwort weiß. Daher kann ein wenig Übersicht oft nicht schaden.

Verhütung ist wichtig

Zwar sollte die Verhütung nicht nur Thema für Mädchen sein, aber sie sind es ja, die die Folgen von ungeschütztem Sex zu tragen haben. Darum gilt: Die männlichen Spermien sind hartnäckig, sie können bis zu 5 Tage im weiblichen Körper überleben und auch noch gegen die Schwerkraft schwimmen. Ungeschützter Sex ist also ein No Go, mal abgesehen von der Angst während des Akts, vor einer Schwangerschaft. Wer kann da relaxen und genießen? Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass bei ungeschütztem Sex auch Geschlechtskrankheiten übertragen werden können.

Verschiedene Verhütungsmethoden kurz erklärt

Vor dem Aufschlüsseln der verschiedenen Methoden sei angemerkt, dass Mädchen die Möglichkeit haben, zu speziellen Info-Sprechstunden in vielen gynäkologischen Praxen gehen können, auch ohne Untersuchung! Gegen eine gynäkologische Untersuchung spricht natürlich dennoch nichts. Doch ein Info-Gespräch kann schon mal viele Unsicherheiten ausräumen und den Mädchen puncto Verhütung weiterhelfen, wenn die Eltern es nicht können oder wollen.

Das Kondom

Ein sollte trotz möglicher Einnahme der Antibabypille immer verwendet werden, das schützt zusätzlich vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie AIDS oder Hepatitis. Das Kondom sollte richtig gelagert und verwendet werden, platzt es mal oder kommt nach dem Verkehr Samenflüssigkeit in die Scheide, ist schnell ein Frauenarzt/Ärztin aufzusuchen.

Auch für homosexuelle Jungen ist ein Kondom wichtig. Zwar besteht keine Möglichkeit zu einer ungewollten Schwangerschaft, dennoch bieten Kondome einen wichtigen Schutz gegen viele Geschlechtskrankheiten, auch unter Männern.

Die Pille

Verhütungsmittel Eltern sollten ihren Nachwuchs über die verschiedenen Verhütungsmethoden aufklären. (Foto by: Voyagerix / Depositphotos)

Über die richtige Pille berät der Frauenarzt/Ärztin. Die Pille ist praktisch zu 99% eine sichere Verhütung vor ungewollten Schwangerschaften, es gibt spezielle Pillenarten, die für junge Mädchen gut verträglich sind. Dennoch sollte man beachten, dass es sich dabei um einen Eingriff in den Hormonhaushalt handelt, der je nach Person unterschiedlich aufgenommen werden kann.

Die Pille danach

Die Pille danach wird auch als "Notfallpille" bezeichnet. Sie kommt meist kurz nach dem Koitus zur Verwendung, wenn man auf eine Verhütung vergessen hat, oder diese aus bestimmten Gründen nicht funktioniert hat (z.B. das Kondom ist gerissen). Zwar kann man damit eine Notsituation gut lösen, dennoch kommen auch hier Hormone zum Einsatz, die eine Verträglichkeit nicht garantieren können.

Hormonstäbchen und Drei-Monats-Spritze

Diese Verhütungsmethoden sind speziell für Frauen gedacht, die beispielsweise in Schichtbetrieben arbeiten und die Pille nicht regelmäßig einnehmen können. Das Hormonstäbchen wird unter die Haut gepflanzt, die Drei-Monats-Spritze injiziert. Bei jungen Mädchen kommen diese Verhütungsformen sehr selten zum Einsatz.

Der Vaginalring

Der Vaginalring besteht aus Kunststoff und wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt. Es werden kontinuierlich Hormone abgegeben. Manche empfinden den Vaginalring als Fremdkörper in der Scheide.

Das Pflaster

Hier handelt es sich um ein empfängnisverhütendes Pflaster, das dreimal, immer für sieben Tage, dreimal im Zyklus, auf Po, Bauch, Oberarm oder Oberkörper aufgeklebt wird. Das Pflaster gibt die Hormone in die Haut ab. Wasser darf drankommen, keinesfalls aber Öle oder Cremes.

Das Diaphragma

Hierbei handelt es sich um eine mechanische Form der Verhütung, das Diaphragma, rund 6-10 cm groß und aus Gummi, muss spätestens 10 Minuten vor dem Sex eingeführt und darf erst nach rund 8 Stunden wieder entfernt werden, zusätzlich kommt ein samenabtötendes Gel drauf. Das Diaphragma ist zwar sicher, es wird vom Frauenarzt/Ärztin genau erklärt und angepasst, jedoch muss das Mädchen immer genau wissen, wann es Sex haben wird.

Spirale und Hormonspirale

Die Spirale besteht aus Kupfer (durch eine künstlich inszenierte Entzündung kann sich das Ei nicht einnisten), die Hormonspirale gibt kontinuierlich Gestagen ab. Beide Formen werden in die Gebärmutter eingesetzt und sind eigentlich für junge Mädchen eher ungeeignet.

Der Koitus interruptus

Der Mann zieht seinen Penis vor dem Orgasmus aus der Scheide. Diese Methode ist als äußerst unsicher einzustufen, denn schon vor dem Orgasmus des Mannes können Spermatröpfchen in die Scheide gelangen. Gerade junge Mädchen sollten sich von ihrem Freund nicht einreden lassen, dass das eine alternative zur Verhütung wäre.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 14.10.2009
Überarbeitet am: 03.01.2021

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