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- Was sind Besenreisser: Dabei handelt es isch um kleine Venen, die direkt unter der Hautoberfläche sichtbar werden, meist scheinen sie rötlich und bläulich durch.
- Symptome: In seltenen Fällen kann es bei großflächigem Auftreten zu Schwellungen kommen. Meist sind die Symptome rein kosmetisch.
- Ursache: Mögliche Ursachen sind eine Bindegewebsschwäche, erbliche Veranlagung, langes Sitzen oder Stehen, Hormone, aber auch Schwangerschaften.
- Behandlung: Mögliche Behandlungen beinhalten eine Verödung der Venen, eine Lasertherapie und spezielle Cremen. Auch Hausmittel wie Apfelessig werden eingsetzt.
- Vorbeugung: Da es eine große Vielzahl an Ursachen gibt, lässt es sich nicht immer vorbeugen. Jedoch sollte man auf die Gesundheit achten, auf Alkohol und Zigaretten verzichten, aber auch auf das Gewicht und reichlich Bewegung achten.
Inhaltsverzeichnis
Unterschied zwischen Besenreisern und Krampfadern
Während es sich bei den Besenreisern um ein zumeist harmloses Phänomen handelt, welches nicht behandelt werden muss, handelt es sich bei Krampfadern um eine ernstzunehmende Venenerkrankung.
Die Besenreiser bilden sich in den kleinsten Venen der Haut. Krampfadern dagegen bilden sich in den tiefer gelegenen Venen.
Ursachen für Besenreiser
Die Ursachen für Besenreiser können recht vielfältig sein.
Bindegewebsschwäche
Häufig ist eine Bindegewebsschwäche für die Bildung der feinen, netzartigen Blutgefäße unter der Haut verantwortlich. Eine solche Bindegewebsschwäche kann im Laufe des Lebens dazu führen, dass die Wände der Venen vor allem in den Beinen schwächer werden. Das Blut kann nun nicht mehr so effektiv transportiert werden. Das Blut staut sich daher in den Venen und die Venen werden dadurch dicker. Aufgrund ihres von Natur aus schwächeren Bindegewebes sind daher Frauen häufiger von Besenreisern betroffen als Männer.
Erbliche Veranlaung
Besenreiser haben eine erbliche Komponente. Leidet ein Elternteil oder sogar beide Elternteile unter Krampfadern, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch deren Kinder später einmal unter Besenreisern oder Krampfadern leiden werden.
Sitzende oder stehende Tätigkeiten
Als Risikofaktoren für die Ausbildung von Besenreisern gelten auch ständiges Sitzen oder langes Stehen. Das kann zu einer Störung zwischen den Venenklappen und dem Muskelpumpen führen, wodurch die Venen geschwächt werden.
Hormone
Hormone können ebenfalls als Ursache für Besenreiser in Frage kommen. Das weibliche Sexualhormon Östrogen kann dazu beitragen, dass die Gefäßwände erschlaffen.
Anti-Baby-Pille
Einen ähnlichen Einfluss kann auch die Antibabypille haben, insbesondere bei Frauen, die älter als 30 Jahre sind.
Schwangerschaft
Auch während einer Schwangerschaft können sich aufgrund der veränderten Hormonsituation Besenreiser bilden.
Weitere Ursachen
Weitere Risikofaktoren können die Entstehung von Besenreisern begünstigen:
- Übergewicht
- Sonnenbäder
- Sauna
- das Rauchen
- Alkohol
- das ständige Tragen hochhackiger Schuhe
- Epilieren und Wachsen als Haarentfernungsmethoden
Symptome von Besenreisern
Während Krampfadern häufig mit starken Schmerzen in den betreffenden Regionen einhergehen, sind Besenreiser in den meisten Fällen ein rein kosmetisches Problem.
Nur in seltenen Fällen kann es auch bei Besenreisern zu Schmerzen oder zu Schwellungen in den betroffenen Arealen kommen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sich die Besenreiser in größeren Bereichen ausgebreitet haben.
Auch wenn Besenreiser grundsätzlich harmlos sind, können sie ein Hinweis auf ein tieferliegendes Venenproblem sein. Es ist daher ratsam die Besenreiser von einem Arzt genauer untersuchen zu lassen.
Behandlung von Besernreisern
Eine medizinische Indikation für die Entfernung der Besenreiser gibt es nur in seltenen Fällen. Jedoch wünschen sich viele aus kosmetischen Gründen eine Entfernung der Besenreiser. Hierfür gibt es mehrere Optionen.
Die Verödung
Eine gängige Methode zur Entfernung von Besenreisern ist die Verödung oder Sklerosierung. Hierfür wird eine alkoholhaltige Lösung in die Vene gespritzt. Dadurch wird die Vene gereizt, wodurch sie sich nach einiger Zeit verschließt. Die Venenwände verkleben nun und werden vom Körper allmählich abgebaut. Diese Behandlung wird in der Regel ambulant durchgeführt.
Für eine erfolgreiche Verödung von Besenreisern sind meist mehrere Behandlungen notwendig. Die Behandlung kann beliebig oft durchgeführt werden und ist weitestgehend schmerzfrei.
Nach der Behandlung kann es an den behandelten Stellen zur Bildung von Blutergüssen kommen. Auch kann sich der Bereich der Einstichstellen bräunlich verfärben. Diese Nachwirkungen der Behandlung sind nur temporär und verschwinden nach einiger Zeit von selbst.
Nach der Behandlung wird das vorübergehende Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen.
Die Laserbehandlung
Die Laserbehandlung wird vor allem dann angewendet, wenn die Gefäße zu fein für eine Verödung sind. Bei der Laserbehandlung werden die betroffenen Areale mit einem Laser behandelt. Dieser gibt punktuell Energie ab. Die freigegebene Energie wird vom roten Blutfarbstoff in den Gefäßen aufgenommen, wodurch die Gefäßwände geschädigt werden. Die Gefäße sterben ab und werden vom Körper nach und nach abgebaut.
Die Behandlung von Besenreisern mit einem Laser ist wesentlich schonender als das Veröden. Nach der Behandlung treten lediglich Rötungen der Haut auf. Diese klingen nach kurzer Zeit wieder ab. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen ist nach einer Laserbehandlung nicht notwendig.
Für eine erfolgreiche Entfernung der Besenreiser können, abhängig von der Ausprägung, mehrere Behandlungen notwendig sein.
In einigen Fällen kann es auch sinnvoll sein, eine kombinierte Therapie aus Verödung und Laserbehandlung anzuwenden.
IPL
Eine weitere Behandlungsmethode ist die Intense Pulsed Light Methode (kurz IPL). Dabei handelt es sich um eine Blitzlampe mit Xenon-Licht. Für die Behandlung wird ein kühlendes Gel auf die Haut aufgetragen. Nun wird die Lampe über die Haut geführt, während die kleine Lichtblitze abgibt.
Der Lichtimpuls erzeugt auf der behandelten Stelle kurz eine große Hitze, wodurch das Blut in den darunterliegenden Gefäßen verklebt, was zu einem Absterben dieser Gefäße führt. Auch hier wird das abgestorbene Material vom Körper allmählich abgebaut.
Anders als bei einer Laserbehandlung ist das Licht der IPL-Behandlung sichtbar. Dennoch sind beide Behandlungsmethoden miteinander vergleichbar.
Creme
Viele Cremes und Salben, die gegen Besenreiser wirken, enthalten gefäßabdichtende Wirkstoffe. Häufig enthalten diese Cremes und Salben Auszüge aus Rosskastanien, rotem Weinlaub oder Mäusedorn.
Weitere Methoden zur Entfernung von Besenreisern sind:
- Radiowellentherapie
- Ultraschall
- Kochsalzlösung
Wirkungsvolle Hausmittel und Naturheilmittel
Besenreiser können auch mit natürlichen Mitteln bekämpft werden.
Blutegel
So werden in der Naturheilkunde auch Blutegel zur Behandlung von Besenreisern eingesetzt. Bei der Blutegeltherapie werden medizinische Blutegel in der Nähe der von Besenreisern betroffenen Stelle auf die Haut gesetzt.
Die Blutegel saugen das Blut aus den feinen Venen und fallen nach einiger Zeit von alleine ab. Die feinen Äderchen sind nun kaum noch zu sehen. Der Behandlungseffekt ist jedoch nicht von Dauer. Die geweiteten Venen können sich nach einiger Zeit wieder füllen und so wieder deutlich durch die Haut schimmern.
Apfelessig
Die Anwendung mit Apfelessig erfolgt 3 Mal täglich vier Wochen lang. Dafür Apfelessig auf etwas Watte träufeln und die Besenreiser damit betupfen.
Homöopathie
Homöopathische Mittel die Kaliumchlorid enthalten werden ebenfalls zur Behandlung von Besenreisern eingesetzt. Diese Mittel, die es in Form von Salben oder auch Tabletten gibt, sorgen für einen ausgeglichenen Mineralstoffhaushalt im Körper. Die Ausweitung der Besenreiser kann dadurch eingedämmt werden.
Zitronen
Zitronen gelten ebenfalls als bewährtes Mittel gegen Besenreiser. Der Zitronensaft kann für die Behandlung direkt auf die Haut aufgetragen werden. Der Saft der Zitrone kann ferner als Kompresse auf die betroffene Stelle aufgelegt werden. Auch ein Vollbad mit dem Saft von mindesten fünf Zitronen kann gegen Besenreiser helfen. Das Badewasser sollte dabei nicht zu warm sein, denn zu warmes Wasser schwächt die Venen.
Rosskastanie
Salben aus Rosskastanien werden vor allem bei Krampfadern eingesetzt, weil der darin enthaltene Stoff Aescin die Venenwände stärkt. Rosskastaniensalben eigenen sich daher auch für die Behandlung von Besenreisern.
Hochgelagerte Beine
Wer öfters die Beine hochlagert, sorgt für eine bessere Durchblutung. Somit kann verhindert werden, dass sich die Besenreiser vergrößern.
Grüne Tomaten
Für diese Anwendung werden unreife, grüne Tomaten verwendet, denn sie enthalten den Stoff Solanin, welcher für die Behandlung von Besenreisern relevant ist.
Hierfür die grünen Tomaten in Scheiben schneiden und auf die betroffenen Stellen auflegen. Für ca. 3 Minuten einwirken lassen und anschließend die Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden Pflege eincremen, da Solanin die Haut austrocknet.
Die Anwendung sollte einmal täglich für 10 Tage erfolgen. Da es sich bei Solanin um einen natürlichen Giftstoff handelt, sollten die Tomaten auf keinem Fall verzehrt werden!
Pflanzenextrakte
Pflanzenextrakte, beispielsweise aus Schafgarbe, Johanniskraut, rotem Weinlaub oder Brennesseln helfen den Blutkreislauf anzukurbeln und Besenreiser zu behandeln.
Kalte Dusche
Eine kalte Beindusche am Morgen fördert die Durchblutung und die Entzündung der Besenreiser geht zurück.
Besenreiser vorbeugen
Um Besenreisern vorzubeugen sollten alle Risikofaktoren, die zu deren Bildung führen können, so gut es geht gemieden werden. Alkohol, Rauchen, zu heiße Bäder oder zu enge Kleidung gehören ebenso zu diesen Risikofaktoren wie Übergewicht oder zu langes Sitzen oder Stehen.
Wer beruflich lange sitzen oder stehen muss, der sollte zwischendurch immer wieder die Füße (im Sitzen oder Stehen) auf die Zehenspitzen rollen. Dadurch wird die Unterschenkelmuskulatur aktiviert, wodurch die Venen entlastet werden.
Zur Vorbeugung von Besenreisern sollte zudem viel Sport getrieben werden. Joggen, Nordic Walking, Radfahren oder Yoga kräftigen die Muskulatur und tragen ganz nebenbei noch dazu bei, den Risikofaktor Übergewicht zu mindern.
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