Die Macht der Gedanken

Immer wieder hört und liest man, dass das, was wir denken, unsere Sicht der Welt sehr positiv, aber auch sehr negativ beeinflussen kann. Wer sich also bewusst für eine Welt in seinem Kopf entscheidet, die die Seele positiv stimmt, hat mehr vom Leben. Viele Ratgeber sind zu der zerstörerischen und aufbauenden Macht der Gedanken bereits geschrieben worden.

Die Macht der Gedanken Unsere Gedanken, egal ob positiv oder negativ, wirken sich auf unser Leben aus. (Foto by: Kuzmafoto / Depositphotos)

Das ständige Kreisen um Probleme

Negative Erfahrungen macht jeder Mensch in seinem Leben, früher oder später. Es geht um Schicksalsschläge, unerfüllte Wünsche und Vorstellungen und besonders häufig um das Gefühl, mit anderen Menschen nicht zurechtzukommen.

Da genügt es bereits, wenn ein Kollege im Büro grußlos an einem vorbeigeht, um schwere Gedanken aufkommen zu lassen. Vielleicht war der Kollege gerade auf etwas sehr konzentriert und hat die Ereignisse und Personen um sich herum nicht mitbekommen? Das wäre doch immerhin möglich. Doch für Menschen, die zum Grübeln neigen und sich selbst dabei abwertend betrachten, gibt es nur eine Erklärung: Der kann mich nicht leiden.

Nun wäre es kein Problem, wenn sich die Tatsache nicht im Kopf festsetzt und sich der Grübler weiter auf seine Arbeit konzentrieren kann. Doch es kommt oft ganz anders. Der unbedeutende Anlass löst eine Kaskade von unangenehmen Gedanken aus. Vom Hundertsten bis ins Tausendste werden Situationen gedanklich hervorgekramt, in denen man sich missachtet und ungeliebt gefühlt hat. Es wird analysiert und gebrütet. Die Gedanken wiederholen sich, es entwickelt sich ein ständiges „Wiederkäuen“, ohne zu einer Lösung zu kommen. Die problembeladene Last der Gedanken wird schier erdrückend und die Seele gerät in Stress.

Negative Gedanken rauben Lebensfreude

Jeder Mensch erlebt nicht nur Positives. Doch es gehört zur Lebenskunst, sich bewusst zu sein, dass man sich selbst durch das ständige Kreisen der Gedanken um negative Dinge bis in eine depressive Phase hineinziehen kann.

Dann werden nicht die negativen Erlebnisse zum Problem, sondern das, was unsere Gedankenwelt daraus macht. Solche Prozesse rauben die Lebensfreude, können Konzentration und Aktivität lähmen und lassen keine distanzierte Betrachtung der Realität mehr zu. Negative Gedanken setzen unseren Körper unter Druck, wir stressen uns selbst und Gefühle von Ärger, Trauer oder Enttäuschung belasten uns.

Wege aus dem Gedankenkarussell

Wer grübelt, wird von Fragen beherrscht wie: Warum passiert das mir? Warum kann ich nicht wie andere Menschen sein? Anderen gelingt alles, mir nichts, warum, warum, warum …?

Diese Überlegungen führen in der Regel zu keiner Lösung. Um einen Weg aus dieser sich ständig wiederholenden Selbstabwertung zu finden, bedarf es eines ganz bewussten Trainings.

Menschen, die Lösungen aus ihrer Misere suchen, fragen nicht „Warum?“ sondern „Wie kann ich etwas ändern?“. Ebenso kann es helfen an etwas zu denken, das positive Gefühle, wie Freude, Glück oder Wärme in uns hervorruft und wobei wir uns gut fühlen.

Affirmationen

Eine hilfreiche Möglichkeit der Unterbrechung des Grübelns stellen selbst gewählte Affirmationen dar. Bei Affirmationen handelt es sich um positiv formulierte Sätze, die unsere Seele beleben und uns weg von der gedanklichen Negativspirale bringen sollen. Denn mittlerweile wurde auch von der Forschung nachgewiesen, dass unsere innere Haltung in unseren Gedanken alles beeinflusst, was wir fühlen, wie wir etwas beurteilen und wozu wir uns entschließen.

Selbst das komplizierte Zusammenwirken von Organfunktionen, die Ausschüttung von Hormonen und Botenstoffen funktioniert reibungsloser, wenn wir positiv gestimmt sind. Gute Gedanken, die liebe- und rücksichtsvoll mit der eigenen Person umgehen, unterstützen unsere Gesundheit.

positiv denken Wer sich bewusst für positive Gedanken entscheidet, hat mehr vom Leben. (Foto by: PixelsAway / Depositphotos)

Regelmäßiges Training

Wer zum Grübeln neigt und immer wieder die gleichen negativen Gedanken im Kopf hat, sollte die tägliche Anwendung von Affirmationen trainieren. So wie manche Menschen sich pausenlos mit negativen Sichtweisen auf die Dinge und auf Menschen fokussieren, kann mit folgenden Aussagen, die Selbstbejahung angeregt werden:

  1. „Alles, was ich heute tue, ist richtig und gut!“
  2. „Ich bin einfach wunderbar!“
  3. „Ich genieße den Tag!“
  4. „Das Universum sorgt für mich und liebt mich!“

Jeder Mensch kann für sich eigene, genau zu ihm passenden Affirmationen formulieren. Wenn die Sätze beim Aussprechen und bei der gedanklichen Konzentration darauf Entspannung bringen und die Dunkelheit aus der Seele vertreiben, dann sind die Affirmationen genau richtig. An jedem Tag kann eine neue Affirmation gesucht werden. Auch kann man sich diese aufschreiben und gut sichtbar in der Wohnung aufhängen.

Es tut jedoch besonders gut, sich an bestimmte positive Aussagen zu gewöhnen und sie zu wiederholen. Das Wichtigste dabei ist das Tun. Nur wer sich täglich mit den positiven Glaubenssätzen beschäftigt, erfährt eine Änderung in seiner Wahrnehmung der Welt. Es ist empfehlenswert, ein tägliches Ritual daraus zu machen, um in sich positive Emotionen hervorzurufen.

Wer keine Vorstellung hat, wie er beginnen soll, sucht sich eine passende positive Aussage und spricht sie täglich zehn Mal im stillen Kämmerlein laut aus. Der Effekt kann verstärkt werden beim gleichzeitigen Anblick eines schönen Bildes oder mit einer angenehmen Hintergrundmusik.

Die Seele kommt so Tag für Tag mehr ins Schwingen und die positiven Aussagen setzen sich im Kopf fest. Kontrolle über eine Grübelattacke kann erzielt werden, wenn im Geist die negativen Gedanken verbannt werden und man sich nur noch auf eine erprobte Affirmation konzentriert. Auch das muss geübt werden, bis dies ein vertrauter Weg geworden ist, der das Hineinwirbeln in eine negative Gedankenspirale frühzeitig verhindert.

So wiken positive Gedanken

Positive Gedanken wirken sich auf folgende Lebensbereiche aus:

  • Gesundheit
  • seelisches Wohlbefinden
  • Beziehungen zu unseren Mitmenschen
  • geistigen Fähigkeiten
  • Erfolg im Leben

Positiv denkende Menschen fühlen sich besser und gesünder, die Organe funktionieren besser, sie bleiben länger jung und durch die positive Lebenseinstellung werden die Abwehrkräfte gestärkt. Wer krank ist und sich dabei aufs Genesen konzentriert, wird auch schneller gesund, denn durch diese Affirmationen werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert.

Optimisten sehen Probleme im Leben nicht als Belastung sondern treten dem positiv gegenüber und sehen sie als Herausforderung und als Chance etwas zu ändern. Außerdem ziehen sie durch ihre freundliche und offene Art Mitmenschen gegenüber meist gleichgestimmte Menschen an und machen so selten eine schlechte Erfahrung.

Interessant ist, dass das Wort "Nicht" oder auch "Kein" von unserem Bewusstsein nicht wahrgenommen wird. Also wenn wir zum Beispiel sagen: "Ich werde nicht krank." wird der Satz automatisch in etwas Negatives umgewandelt. Es ist also wichtig die Sätze positiv zu formulieren. Besser wäre zum Beispiel" Ich bleibe gesund."

Es lohnt sich also dem Leben positiv und hoffnungsvoll gegenüber zu stehen, es zu genießen und die vielen Chance darin zu sehen!


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 24.06.2015
Überarbeitet am: 12.11.2020

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