Pilates: Ganzheitliches Training

Pilates, das sanfte Training für Geist und Körper, sorgt dafür, dass der Körper in Form kommt, die Muskulatur gestärkt und die Körperhaltung verbessert wird. Durch fließende Bewegungen und die Konzentration auf die Atmung vergisst man die Sorgen des Alltags und erhält eine innere Ausgeglichenheit.

Pilates Training Pilates zeichnet sich dadurch aus, dass der Körper ganzheitlich gesehen wird. (Foto by: Wavebreakmedia / Depositphotos)

Pilates ist eine Gymnastikmethode, die schon in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts von Joseph Pilates entwickelt wurde. Als er in den 1960er Jahren sein erstes Studio eröffnete kamen zu Beginn vor allem Tänzer und Schauspieler, die Bandscheiben- und Gelenkprobleme hatten und die mit den Pilatesübungen behoben werden konnten.

Sieben Grundprinzipien

Pilates zeichnet sich dadurch aus, dass der Körper ganzheitlich gesehen wird. Die Übungen basieren auf sieben Grundprinzipien.

1. Die Atmung

Dies die Grundlage von Pilates. Es wird bewusst in den Brustkorb hineingeatmet, dadurch wird die Konzentration gefördert, Verspannungen gelockert und die Bauchmuskulatur gestärkt.

2. Die Kontrolle über die Bewegungen

Die Kontrolle über die Bewegungen des Körpers und der Atmung ist wesentliches Element von Pilates.

3. Konzentration

Durch die Konzentration wird jede Bewegung und jeder Atemzug kontrolliert, damit Körper und Geist in eine Harmonie kommen.

4. Fließende Bewegung

Diese sind für alle Übungen Voraussetzung. Der Körper ist fast ständig aktiv, aber möglichst langsam, damit die tiefen Körpermuskeln beansprucht werden.

5. Powerhouse

Powerhouse bedeutet, dass die Körpermitte gestärkt wird, es findet eine Zentrierung statt. Die dadurch entstehende aufrechte Haltung bewirkt eine körpergerechte, gleichmäßige Beanspruchung von Sehnen, Bändern und Gelenken.

6. Entspannung

Die im Gegenzug dafür notwendige Entspannung ist ebenso wichtig.

7. Präzision

Voraussetzung für den Erfolg von Pilates ist Präzision. Jedes Detail des Bewegungsablaufs hat seine Bedeutung und muss exakt ausgeführt werden.

Die richtige Ausrüstung / Bekleidung

Um Pilates auszuüben, ist nicht viel notwendig.

  • An Kleidung reichen Tops oder Shirts und Leggins oder bequeme Trainingshosen aus.
  • Im Bereich Ausrüstung ist die Bodenmatte unverzichtbar. Im Verein oder Fitnessstudio werden Gymnastikmatten häufig gestellt. Wer Pilates auch zu Hause ausüben möchte, sollte sich den Kauf einer Matte überlegen. Sie sollte rutschfest und gut zu reinigen sein.

Glückliche Frau mit Pilates Ball Pilates verbessert die Haltung, da durch die Übungen die Muskeln trainiert und gestärkt werden. (Foto by: andresr / Depositphotos)

Außerdem werden für manche Pilates-Übungen noch einige Accessoires verwendet.

  • Um die richtige Körperhaltung zu finden, kann ein Ball helfen.
  • Für Dehn- und Resistenzübungen ist ein Gummiband von Vorteil.
  • Eine Schaumstoffnudel wird bei Gleichgewichtsübungen gerne eingesetzt.
  • Ein Reifen kann dabei helfen, die Schenkelmuskeln zu trainieren.

Wo kann man Pilates ausüben?

Das Schöne an Pilates ist, dass die Ausübung fast überall möglich ist. Die Übungen können sowohl allein zu Hause oder im Verein oder Fitnessstudio gemeinsam mit anderen ausgeübt werden.

Eine Einführung durch einen ausgebildeten, qualifizierten Trainer ist wichtig, um die wesentlichen Grundzüge zu begreifen. Außerdem ist es hilfreich, dass zu Beginn ein Trainer den Schüler beobachtet, um eventuelle Fehlhaltungen zu korrigieren. So kann auch ein eigenes kleines Programm an Übungen für zu Hause zusammengestellt werden.

Immer wieder empfehlenswert ist es, zwischendurch an einem Kurs teilzunehmen oder eine Privatstunde bei einem Trainer zu nehmen.

Pilates in der Praxis

Pilates ist im Wesentlichen für alle Menschen geeignet, da die Übungen zwar anstrengend sind, diese aber den Körper nicht durch ruckartige Bewegungen überlastet. Auch unsportliche Menschen können problemlos mit Pilates beginnen.

Die Vorteile der Methode

  • Pilates verbessert die Haltung, da durch die Übungen die Muskeln trainiert und gestärkt werden.
  • Der Körper wird dadurch geschmeidig und dehnbar.
  • Die Atmung und Ausdauer verbessert sich mit zunehmender Trainingsdauer.

Es gibt allerdings einige Personenkreise, die nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt an Pilates teilnehmen sollten. Dazu gehören Menschen mit Osteoporose, akuten Bandscheibenvorfällen und nach frischen Operationen. Auch Schwangere sollten erst mit ihrem Frauenarzt sprechen, bevor sie entsprechende Übungen vornehmen.

Achtung, nicht jeder der sich Pilates-Trainer nennt, ist auch einer!

Ein ganz anderes Risiko gibt es jedoch auch noch: die Trainer. Da der Begriff Pilates ungeschützt ist, kann sich jeder Pilates-Trainer nennen und Pilates unterrichten. Wenn der Trainer allerdings nicht ausgebildet ist, kann dies für seine Schüler schwerwiegende Folgen haben. Falsche Anleitungen können dazu führen, dass sich zum Beispiel vorhandene Bandscheibenprobleme verschlimmern oder für eingeklemmte Nerven sorgen.

Kunden, die sich vor schlecht qualifizierten Trainern schützen wollen, können dies tun. Denn zum Schutz der Endverbraucher haben sich in regionalen Verbänden Pilates-Trainer in Österreich, Schweiz, Deutschland und Frankreich zusammengeschlossen. Dort kann nachgefragt werden, wo in der eigenen Region qualifizierte Trainer zu finden sind.

Fazit

Pilates wird in vielfältigen Bereichen eingesetzt. An Tanzschulen, Staatsopern oder Staatsballett wird nach Pilates trainiert. Auch nach Sportverletzungen werden in der medizinischen Rehabilitation Pilates-Übungen eingesetzt. Die Methode hat sich mittlerweile mehr als etabliert und ist für viele Menschen eine positive Möglichkeit sich mit ihrem Körper auseinanderzusetzen und in Einklang zu kommen.

Um jedoch von den positiven Wirkungen der Pilates-Übungen profitieren zu können, sollten die ersten Unterweisungen von professionellen, qualifizierten Trainern erfolgen.


Bewertung: Ø 4,8 (5 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 03.06.2013
Überarbeitet am: 16.06.2019

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