Hausstauballergie (Hausstaubmilbenallergie)

Der eigentliche Auslöser für eine Hausstauballergie ist der Kot der im Hausstaub lebenden Milben. Eine Belastung besteht das ganze Jahr über, vermehrt im Winter. Weiß man über den Auslöser seiner Allergie durch Hausstaub Bescheid, ist die erste Maßnahme eine neue Matratze für das Bett.

Hausstauballergie Typische Symptome einer Hausstauballergie sind Niesattacken, Husten und Schnupfen. (Foto by: imagepointfr / Depositphotos)

Schnell-Überblick:

  • Was ist eine Hausstauballergie: Hierbei handelt es sich um eine Reaktion des Immunsystems auf verschiedene Substanzen im Hausstaub, wie den Kot von Milben. 
  • Symptome: Übliche Symptome sind: Jucken der Haut, gerötete Augen, Husten, Schnupfen und in schlimmeren Fällen auch Asthma und Atemnot.
  • Ursachen: Die allergische Reaktion erfolgt auf den Kot der Hausstaubmilbe, welche sich überall im Haus finden lässt.
  • Behandlung: Mögliche Behandlungen sind eine Hyposensibilisierung, Medikamente und eine penible Hygiene von Betten, Teppichen und Polstermöbeln, sowie geeignete Pflegeprodukte. 
  • Heilung: Eine direkte Heilung für Allergien gibt es nicht. Manche verschwinden jedoch nach einer unbestimmten Dauer von alleine.
  • Vorbeugung: Ein guter Aufbau des Immunsystems gelingt am besten schon im Kindesalter, in dem diese viel an die frische Luft und fern von schädlichen Stoffen (Zigarettenrauch) aufwachsen.

Was ist eine Hausstauballergie?

Das Immunsystem reagiert im Falle einer Hausstauballergie übersteigert, bzw. gesteigert auf verschiedene Substanzen im Hausstaub. Verantwortlich ist der Kot der Milben, die im Hausstaub leben. Darum ist die richtige Bezeichnung für eine Hausstauballergie auch Hausstaubmilbenallergie.

Der betroffene Allergiker atmet den feinen Hausstaub ein, die darin enthaltenen Allergene lösen eine allergische Reaktion aus. Eine Hausstaubmilbenallergie wird dem Reaktionstyp 1 zugeordnet. Millionen Menschen sind davon betroffen.

Ursache für eine Hausstauballergie

Als Verursacher für eine Hausstauballergie gelten Allergene, die im Kot von Milben leben und auch Teile von toten, zerfallenen Milben. Die Milbenarten nennt man Dermatophagoides pteronyssinus oder D. Farinae.

Eine Hausstaubmilbe gilt als Spinnentier, ist in jeder natürlichen häuslichen Umgebung zu finden und weder ein Krankheitsüberträger noch ist sie unhygienisch. Eine Hausstaubmilbe ist winzig, nur etwa 0,5 mm groß und mit dem freien Auge kaum zu sehen. Die Lieblingsspeise der Hausstaubmilbe sind Haare und Hautschuppen des Menschen, die wir kontinuierlich verlieren.

Sie bevorzugen ein feucht-warmes Klima, weshalb sie sich in folgenden Bereichen besonders wohl fühlen:

  • Matratzen
  • Polstermöbeln
  • Vorhängen
  • Kuscheltieren
  • Teppichen 

Besonders im Herbst und Spätsommer ist die Milbenkonzentration groß, eine allergische Belastung besteht aber ganzjährig – vermehrt im Winter. Da im Winter die Raumluft aufgrund von beheizten Räumen trocken ist, sterben viele Milben. Die zerfallenen Körper und dadurch die Allergene sind nun massenhaft in der Raumluft vorhanden.

Symptome für eine Hausstauballergie?

Die typischen Symptome einer Hausstauballergie, genau Hausstaubmilbenallergie, sind:

  • juckende tränende Augen
  • Husten, fließender Schnupfen, Niesattacken
  • die Haut zeigt allergische Reaktionen wie Schwellungen und Rötungen
  • in schweren Fällen Atemnot und allergisches Asthma Bronchiale
  • Die Beschwerden treten vor allem nachts und am Morgen auf und das das ganze Jahr über.

Verlauf einer Hausstauballergie

Wer an einer Hausstauballergie leidet, tut das meist sein Leben lang. Eine Erleichterung kann durch Mindern der Konzentration im häuslichen Umfeld oder einer Hypersensibilisierung erreicht werden.

Behandlung und Therapie

Prävention Hausstauballergie Unter anderem ist es wichtig einen Staubsauger mit speziellen Filtern zu verwenden. (Foto by: macniak / Depositphotos)

Sanierung des Bettes, der Teppiche und Polstermöbel

Als erste Maßnahme bei einer diagnostizierten Hausstauballergie sollte das Bett saniert werden. Die Matratze zu wechseln ist unbedingt erforderlich, da sich die Milben hier ob des feuchtwarmen Klimas und der optimalen Temperatur (20 bis 35°) besonders wohl fühlen.

Im Fachhandel erhalten Allergiker sogenannte allergiedichte Matratzenüberzüge (Encasing, wasserdampfdurchlässiges Material). Ebenso sollte die Bettwäsche aus allergiedichtem Material bestehen und oft bei 60° gewaschen werden.

Alternativ dazu: Bettwäsche mit Neebaum-Substanzen (verhindern die schnelle Fortpflanzung der Milben).

Spezielle Sprays oder Waschmittelzusätze sind nicht immer sinnvoll. Ist ein Boden sehr glatt, wird der mit Allergenen belastete Staub umso leichter aufgewirbelt, da ist sogar ein kurzfloriger Teppichboden mehr zu empfehlen. Es ist schwer möglich, einen Wohnraum komplett milbenfrei zu halten, doch sollte der Versuch mittels oben genannter Maßnahmen unbedingt erfolgen.

In Apotheken kann man Milbentests erhalten, die den Grad der Belastung anzeigen.

Hypersensibilisierung

Wenn die hygienischen Maßnahmen nichts bewirken, kann der Allergiker sich einer Hypersensibilisierung unterziehen. Diese Therapie führt ein erfahrener Allergologe durch.

Hilfe bei akuten Beschwerden

Sind die Beschwerden akut, helfen Antihistaminika, Glukokortiod-Lösungen oder Adrenalin Sprays zur Inhalation.

Die richtigen Pflegeprodukte

Auch auf die Pflegeprodukte sollte ein Hausstaub-Allergiker achten: gute Inhaltsstoffe in qualitativ anspruchsvollen Pflegeprodukten sind Urea, Deypanthenol, Aloe Vera oder Sanddorn. Damit können allergische Reaktionen der Haut gemildert werden.

Kann man einer Hausstauballergie vorbeugen?

Wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung einer Hausstauballergie im Wohnbereich können sein:

  • sind die Matratzen älter als 8 Jahre - austauschen
  • die Räume stets lüften und trocken halten
  • im Schlafzimmer sollte man sich nie an- und auskleiden sowie die Haare kämmen
  • in Zimmern mit mehreren Betten alle Matratzen mit einem allergiedichten Überzug (Encasing) versehen
  • einen Staubsauger mit speziellen Filtern verwenden, wenn Möglich sollte der Allergiker nicht Staub saugen
  • Staubfänger meiden: Kissen, Stofftiere, offene Bücherregale, Polstermöbel, etc.
  • Teppichböden und Teppiche sowie Polstermöbel zumindest halbjährlich mit speziellen Akariziden (in der Apotheke erhältlich) reinigen
  • Kuscheltiere sollten waschbar sein, ansonsten hilft es, sie in eine Plastiktüte zu verpacken und einzufrieren
  • Urlaub am besten in über 1.200 Metern Seehöhe verbringen

Eine spezielle Vorbeugungsmaßnahme ist eine spezifische Immuntherapie (Hypersensibilisierung).


Bewertung: Ø 3,8 (17 Stimmen)

ICD-10: J30.3, J45.0 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 15.10.2009
Überarbeitet am: 02.08.2020

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User Kommentare

Sunny1703
Sunny1703 am 26.02.2017 um 03:02 Uhr

Mein Mann bekam vor ca. einem Jahr die Diagnose Hausstauballergie :-/

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