Blasenentzündung (Zystitis)

Eine Blasenentzündung betrifft in erster Linie Frauen und ist mit Schmerzen beim Wasserlassen sowie einem ständigen Harndrang verbunden. Die Mediziner sprechen in diesem Fall von einer Zystitis.

Blasentzündung Eine Blasenentzündung betrifft in erster Linie Frauen. (Foto by: gwolters / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist eine Blasenentzündung: Dabei entzünden sich die Schleimhäute der Harnblase. Dieser Zustand kann akut und chronisch erscheinen.
  • Symptome: Viele Erkrankte verspüren während einer Blasenentzündung einen anhaltenden Harndrang. Dazu kann das Wasserlassen auch Schmerzen verursachen. Jedoch ist auch Blut im Urin immer wieder ein begleitendes Symptom. Auch Fieber ist möglich.
  • Ansteckung & Ursachen: Die häufigste Ursache kommt von Erregern wie Bakterien, Viren, Pilzen, oder Würmern. Aber auch eine Unterkühlung bei einem geschwächten Immunsystem, ein gestörter Harnabfluss, sowie psychische Ursachen sind möglich.
  • Behandlung: Die Behandlung findet individuell je nach Ursache statt. So wird gegen Bakterien Antibiotika verschrieben.
  • Mögliche Komplikationen: Bei schlechter, oder mangelnder, Behandlung kann es schnell zu einer Nierenbeckenentzündung oder einer Blutvergiftung kommen.
  • Vorbeugung: Es ist wicht viel zu trinken, den Harndrang nicht zu unterdrücken, auf die Intimhygiene achten, so wie Unterkühlungen der Nieren und der Blase zu achten.

Definition Blasenentzündung

Die Blasenentzündung ist eine Erkrankung, bei welcher die Schleimhäute der Harnblase entzündet sind.

Eine Blasenentzündung kann entweder akut sein, also plötzlich auftreten, oder auch zur chronischen Erkrankung werden.

Aufgrund ihrer Anatomie sind vor allem Frauen sehr häufig von dieser Erkrankung betroffen. Jede zweite Frau leidet mindestens einmal im Leben unter einer Blasenentzündung. Bei weiblichen Patienten gehört eine Blasenentzündung daher zu einer der am häufigsten auftretenden Infektionen überhaupt.

Männer vor dem 50. Lebensjahr hingegen sind kaum von dieser Erkrankung betroffen, da ihre Harnröhre länger als die der Frauen ist und es die Erreger so schwerer haben, bis in die Harnblase vorzudringen.

Ursachen einer Blasenentzündung

Ursachen für eine Blasenentzündung gibt es einige, wobei die Erreger meist über die Harnwege bis in die Blase gelangen.

Bakterien, Viren, Pilze und Würmer

In den meisten Fällen sind Bakterien der Auslöser für eine Blasenentzündung, doch auch Viren, Pilze und Würmer kommen als Ursache in Frage.

In etwa 80 Prozent der Fälle ist das Bakterium Escheria Coli der Auslöser für eine Blasenentzündung. Diese Bakterien gelangen in vielen Fällen durch eine sogenannte Schmierinfektion in die Harnröhre. Da dies sehr häufig beim Geschlechtsverkehr passiert, sind sexuell aktive Frauen häufiger von einer Blasenentzündung betroffen.

Auch während der Schwangerschaft ist eine Blasenentzündung durchaus keine Seltenheit; etwa fünf Prozent aller werdenden Mütter sind von dieser betroffen.

Unterkühlung und schwaches Immunsystem

Bei Unterkühlung oder einem geschwächten Immunsystem kann es darüber hinaus ebenfalls sehr häufig zu einer Blasenentzündung kommen.

Gestörter Harnabfluss

Auch ein gestörter Harnabfluss kann der Auslöser für eine Blasenentzündung sein.

Hier können die Ursachen sowohl eine Vergrößerung der Prostata oder auch Blasensteine sein. Männer ab einem Alter von 50 Jahren sind daher häufiger von einer Blasenentzündung betroffen, da bei ihnen eine Vergrößerung der Prostata nicht selten ist.

Psychische Ursachen

Zu guter Letzt sollten auch psychische Faktoren als Ursache für eine Blasenentzündung nicht unerwähnt bleiben.

Symptome einer Blasenentzündung

Patienten, die unter einer Blasenentzündung leiden, verspüren meist sehr häufig den Drang, ihre Blase zu entleeren. Allerdings kommen beim Wasserlassen selbst meist nur kleine Mengen; dieses ist zudem mit starken und teilweise krampfartigen Schmerzen verbunden.

Blut im Urin ist bei einer Blasenentzündung ebenfalls recht häufig zu beobachten.

Greifen die Bakterien auf andere Organe wie beispielsweise die Nieren über, klagen betroffene Patienten häufig über Rückenschmerzen; zudem gesellt sich Fieber zu den Symptomen.

Untersuchungen und Diagnose

Die Diagnose Blasenentzündung kann meist anhand der geschilderten Symptome eindeutig gestellt werden.

Urinuntersuchung

Ist die Diagnose nicht eindeutig, folgt in der Regel eine Untersuchung des Urins. Dieser kann bei Patienten mit Blasenentzündung eitrig, blutig oder auch übel riechend sein. In den meisten Fällen befinden sich zudem Bakterien im Urin.

Blutuntersuchung

Darüber hinaus können aber auch bestimmte Blutwerte auf eine Blasenentzündung hindeuten. Die Anzahl der weißen Blutkörperchen ist bei einer Blasenentzündung beispielsweise meist erhöht.

Blasenspiegelung

Patienten, die häufig unter einer Blasenentzündung leiden, ist zudem eine Blasenspiegelung, die sogenannte Zystoskopie, zu empfehlen. Dank dieser Untersuchung können andere Ursachen, etwa ein Blasentumor, ausgeschlossen werden. Gleichzeitig können während der Zystoskopie Gewebeproben entnommen werden.

Verlauf und Dauer einer Blasenentzündung

Im Normalfall nimmt eine Blasenentzündung einen guten und unkomplizierten Verlauf. Rechtzeitig behandelt, verschwinden die Symptome meist bereits nach einigen Tagen wieder.

Behandlung einer Blasenentzündung

Behandlung Blasenentzündung Wärmeflaschen oder warme Sitzbäder haben sich als wirkungsvolles Hausmittel bewährt. (Foto by: piotr_marcinski / Depositphotos)

Der behandelnde Arzt erkennt eine Blasenentzündung meist bereits anhand der geschilderten Symptome recht eindeutig. Doch auch übel riechender oder gar blutiger Urin ist ein Hinweis auf eine Blasenentzündung.

Antibiotika

Bei einer akuten Blasenentzündung wird der Arzt in der Regel Antibiotika verschreiben, welche die Symptome meist schnell lindern und bekämpfen. Diese Tabletten müssen für einen Zeitraum von bis zu zehn Tagen eingenommen werden.

Behandlung einer chronischen Blasenentzündung

Auch bei einer chronischen Blasenentzündung kommen Antibiotika zum Einsatz: Diese müssen dann allerdings über einen längeren Zeitraum - meist zwischen vier und sechs Wochen - eingenommen werden.

Hausmittel zur Behandlung einer Blasenentzündung

Doch auch einige Hausmittel helfen meist sehr gut gegen die Symptome der Blasenentzündung.

Wärme

Sowohl Wärmflaschen als auch warme Sitzbäder haben sich hier als besonders wirkungsvoll erwiesen.

Heilpflanzen

Darüber hinaus gibt es einige pflanzliche Präparate, die sich bei einer Blasenentzündung gut bewährt haben. Die Blätter der Bärentraube, Brennessel oder Schachtelhalmkraut sind hier besonders empfehlenswert.

Zwar kann man mit diesen Hausmitteln bereits einiges erreichen, dennoch sollte man bei andauernden Symptomen unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Mögliche Komplikationen

Eine verschleppte Blasenentzündung kann schnell zu einer Nierenbeckenentzündung oder gar einer Blutvergiftung führen. Deshalb sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

Eine chronische Blasenentzündung kann dann gefährlich werden, wenn das Gewebe der Harnblase angegriffen wird und in Folge abstirbt. Dies wiederum kann dazu führen, dass sich die Harnblase sichtbar verkleinert; man spricht dann von einer Schrumpfblase.

Prävention: So kann eine Blasenentzündung vorgebeugt werden

Viel trinken

Die beste Vorbeugung gegen eine Blasenentzündung ist es, ausreichend zu trinken. Zwischen 1,5 und zwei Litern Wasser sollte man täglich mindestens zu sich nehmen, damit die Harnwege gut durchgespült werden.

Richtige Intimpflege

Vermeiden sollte man darüber hinaus alle stark parfümierten Seifen oder Cremes zur Pflege des Intimbereiches.

Harndrang nicht unterdrücken

Auch ist es ratsam, bei Harndrang möglichst rasch eine Toilette aufzusuchen und diesen nicht zu unterdrücken.

Richtige Säuberung nach Stuhlgang

Beim Stuhlgang sollten vor allem Frauen darauf achten, dass sie nach diesem immer von der Scheide in Richtung After säubern. So haben schädliche Keime kaum eine Chance, in die Scheide und damit in die Harnröhre zu gelangen.

Unterkühlung meiden

Da eine Unterkühlung des Körpers schnell zu einer Blasenentzündung führen kann, sollte man vor allem im darauf achten, sich warm zu kleiden. Dies gilt natürlich besonders für den unteren Bereich des Körpers, wo sich Blase und Niere befinden.

Diaphragma und Vaginalzäpfen sind Tabu

Auch auf bestimmte Verhütungsmittel sollten Frauen, die zu einer Blasenentzündung neigen, eher verzichten. Das Diaphragma und Vaginalzäpfchen sind hier eher weniger empfehlenswert.

Cranberries

Gut kann eine Entzündung allerdings auch mit Produkten aus Cranberries verhindert werden. Diese roten Früchte gelten als echte Geheimwaffe gegen Blasenentzündungen.


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ICD-10: N30 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 13.02.2010
Überarbeitet am: 10.07.2020

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