Grillsaison: Tipps für einen gesunden Grillgenuss

Das Grillen hat sich in den letzten Jahren zur einer beliebten Freizeitbeschäftigung entwickelt. An lauen Sommerabenden mit der Familie und Freunden gemeinsam zu essen und zu feiern gehört zum Sommer dazu.

Grillgenuss Grillen ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung, wobei es einige Punkte zu beachten gibt. (Foto by: tlorna / Depositphotos)

Doch das Grillen von Fleisch und Wurst wird nicht nur positiv gesehen. Durch die direkte Hitzeeinwirkung bilden sich krebserregende Röststoffe und weitere Substanzen, die unsere Gesundheit belasten können. Doch es gibt einige Möglichkeiten, die dafür sorgen, dass die Mahlzeit vom Grill trotzdem eine leckere und doch gesunde Sache ist.

Grillen auf Holzkohle

Wer grillen möchte, kann sich aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Geräten das Passende aussuchen.  Die meisten Grillfreunde schwören auf das Grillen auf der Glut von Holzkohle. Das Brennmaterial Holzkohle entwickelt nicht nur die richtige Hitze, sie gibt dem Grillgut zusätzlich noch ein würziges Raucharoma.

Zum Anzünden der Holzkohle sollten niemals Spiritus, bedrucktes Paper oder harzige Holzscheite benutzt werden.

Spiritus kann eine gefährliche Stichflamme erzeugen, die schwere Verbrennungen verursachen kann. Papier und das Harz in Holzscheiten enthalten einen hohen Anteil an PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe). Diese PAK sind krebserregend. PAK entstehen auch, wenn der Fleischsaft oder Fett abtropft und rauchend in die Glut verbrennt. Kommt das Grillgut mit diesem Rauch in Kontakt, lagern sich die gefährlichen Stoffe an der Oberfläche des Grillfleisches oder der Würstchen ab und werden mitgegessen.

Wer dennoch auf einen Holzkohlegrill nicht verzichten möchte, sollte das Grillgut nur in Schalen aus Aluminium auf den Rost legen. Auch so wird verhindert, dass durch abtropfendes und verbrennendes Fett schädliche Gase entstehen.

Außerdem dürfen Wurst, Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst nur auf den Grillrost aufgelegt werden, wenn die Holzkohle vollkommen durchgeglüht ist. Bei noch flackernden Flammen entsteht besonders viel giftiger Rauch, der sich auf dem Grillgut absetzen kann.

Zudem verbrennen die Oberflächen der Lebensmittel in den Flammen sehr schnell. Verbrannte Stellen dürfen nicht mitgegessen werden. Sie enthalten große Mengen von von HCA und anderen krebserregende Substanzen. Wer grillt, muss unbedingt darauf achten, dass die Lebensmittel nur sanft gebräunt werden.

Gesundheitsschädigende Stoffe

Wissenschaftler haben inzwischen weitere gesundheitsschädigende Stoffe identifiziert, die durch das Grillen entstehen können. Neben PAK entwickeln sich HCA (heterozyklische Amine) und AGEs (Advanced Glycation End Products). Alle diese Substanzen sind giftig Sie werden nicht nur mitverzehrt, der krankmachende Rauch wird bereits schon beim Stehen am Grill eingeatmet.

Grillen auf einem Elektrogrill

Statt auf Holzkohleglut zu grillen, sollte ein Elektrogrill benutzt werden. Der beim Grillen austretende Fleischsaft und das Fett tropfen in die unter dem Grillrost angebrachte Wasserschale. Es entsteht kein giftiger Rauch durch die Brennmittel und das Verglühen von Fett.

Weitere Gesundheitstipps

Gegrilltes Gemüse Es muss nicht immer Fleisch sein, auch gegrilltes Gemüse schmeckt lecker. (Foto by: belchonock / Depositphotos)

1. Mageres Fleisch verwenden

Durch das Austreten des Fettes auf dem heißen Rost wird das Grillgut besonders kalorienarm. Für das gesunde Grillen ist es jedoch empfehlenswert, von vornherein nur mageres Fleisch einzukaufen, dann kann auch nur sehr wenig Fett verbrennen.

2. Schwarze und verkohlte Stellen wegschneiden

Sollten bei aller Vorsicht dennoch einmal schwarze verkohlte Stellen an Wurst und Fleisch entstehen, dann muss vor dem Verzehr alles Verbrannte sehr großzügig abgeschnitten werden.

3. Kein gepökeltes Fleisch- und Wurstwaren

Gepökelte Fleisch- und Wurstwaren haben auf dem Grill nichts zu suchen. Über der Glut entstehen hohe Temperaturen. Durch die Hitzeeinwirkung entstehen in der Pökelware krebserregende Nitrosamine.
Durch Pökeln wird die Haltbarkeit von Fleisch- und Wurstwaren erhöht. Die Konservierung wird durch die Zugabe von Nitraten und Nitriten erreicht, die sich beim Erhitzen in Nitrosamine umwandeln.

Vor allem Kinder sollten generell keine gepökelten Fleisch- und Wurstwaren verzehren. Leberkäse, Wiener und Kasseler sind Beispiele für Lebensmittel, die mit Pökelsalz behandelt wurden.

4. Das richtige Fett für Marinaden verwenden

Fleischstücke werden vor dem Grillen gern in eine Marinade eingelegt. Das gibt dem Steak einen besonders würzigen Geschmack. Die Marinade schließt die Fleischfasern auf, das Steak wird mürber. Für die Zubereitung der Marinade dürfen nur Öle benutzt werden, die hohen Temperaturen standhalten. Oliven- und Rapsöl sind geeignet, besonders hoch erhitzbar ist Erdnuss-Öl. Nach dem Herausnehmen muss das Fleisch sehr gut abgetupft werden, damit die Marinade nicht in die Glut abtropfen kann.

5. Es muss nicht immer Fleisch sein

  • Fisch
    Sanftes Grillen ist auch für Fisch gut geeignet. Ob ganze Fische oder Fischfilets – Fisch schmeckt gegrillt hervorragend. Doraden, Schollen, Rotbarben und Lachs sind schnell durchgegart. Aber auch für Garnelenspieße, Jacobsmuscheln oder Tintenfisch gibt es tolle Rezepte für den Grill.
  • Gemüse
    Neben Fleisch und Fisch kommen auch Vegetarier und sogar Veganer bei einem Grillabend auf ihre Kosten. Gegrilltes Gemüse wie Auberginen, Zucchini, Paprika oder Maiskolben schmecken auch Nichtvegetariern köstlich.
  • Kartoffeln
    Kartoffeln können in Alufolie eingepackt auf dem Grillrost garen. Selbst Champignons werden, mit Knoblauch und Kräuterbutter gefüllt, zum begehrten Grillhappen. Unser Fleisch- und Wurstkonsum ist im Durchschnitt viel zu hoch. Eine Folge davon sind die ansteigenden Fallzahlen von Darmkrebs. Für viele Menschen gehören zum Grillfest ein schönes Steak und eine Bratwurst zwingend dazu. Es lohnt sich jedoch für die Gesundheit, einmal auch ungewohnte Wege zu gehen und Gemüse und sogar Obst auf den Grillrost zu legen.
  • Veggie-"Fleisch"
    Wer auf tierische Produkte ganz verzichten möchte, aber dennoch ein Würstchen oder ein Steak auflegen möchte, für den gibt es Fleischersatz aus pflanzlichen Rohstoffen im Kühlregal von Biomärkten und großen Supermarktketten. Weizeneiweiß und Soja sind meist die Basis für das vegetarische oder vegane Grillgut. Aber auch ein gegrillter Dinkel- oder Linsenburger schmeckt sehr gut und ist gesund.

Bewertung: Ø 4,6 (7 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 02.06.2015
Überarbeitet am: 21.11.2020

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