Singen macht schlau

Gibt es Schöneres, als fröhlichen Kindern beim Spielen, Lachen und Singen zuzusehen? Es gibt wohl kaum Kinder, welchen es nicht gefällt, mit Gleichaltrigen Lieder zu lernen – sie singen mit Begeisterung, meist etwas laut und nicht ganz fehlerfrei – aber die Freude ist ihnen anzusehen.

Singen macht Spaß Gemeinsam zu singen macht große Freude. (Foto by: martinan / Depositphotos)

Betrachtet man Babys, so fangen diese - bereits bevor sie sprechen lernen - damit an, ihre Stimme in den unterschiedlichsten Facetten auszutesten – hoch, tief, laut und leise kommen melodische und glucksende Laute aus deren Kehle.

Jedes Kind ist musikalisch

Die Musikalität ist somit jedem Kind in die Wiege gelegt und je nach Begabung und gezielter Weiterbildung werden daraus einmal kleine oder große Gesangstalente. Je älter die Kinder sind, umso mehr präzisieren sie Laute und Töne und bereits ab einem Alter von 2 Jahren können sich Mädchen und Buben einfache Liedertexte samt dazugehöriger Melodie merken.

Musikalische Früherziehung

Vielerorts wird zusätzlich zur musikalischen Ausbildung in Kindergarten und Krippe für 4-bis 6jährige Kinder musikalische Früherziehung in den örtlichen Musikschulen angeboten: neben Singen, Tanz und Bewegung, Instrumentenkunde, Musikhören wird auch elementares Instrumentalspiel angeboten.

Ziele der musikalischen Früherziehung:

  • Im Bereich Singen der Aufbau eines tragfähigen Liedrepertoires (gemeinsames Singen der Generationen und verschiedener Kinder untereinander).
  • Die Entwicklung und Pflege der Kinderstimme .
  • Das „singende Erleben“ der Welt – die positive Grundeinstellung sowohl zur Musik als auch zum Leben generell soll gefestigt werden.

Vorteile des Singens

  • Singen ist für die Konzentrationsfähigkeit von größter Bedeutung
  • Das Gedächtnis der Jüngsten wird trainiert – ein wichtiger Baustein für die geistige Entwicklung und Förderung der Schulfähgkeit unseres Nachwuches.
  • Spielerisches Singen macht kleinen Kindern großen Spaß und fordert wie kaum eine andere Tätigkeit den gesamten Organismus.
  • Das Gehirn muss die Stimmbäder koordinieren, genau im richtigen Moment muss der richtige Ton getroffen werden, der Atem muss frei fließen – dies funktioniert nur mit einer aufrechten Körperhaltung.
  • Dazu werden Nervenbotenstoffe wie Serotonin und Oxytocin ausgeschüttet, die Glücksgefühle und Friedfertigkeit fördern.
  • Wenn Kinder begeistert singen, sind sie körperlich und psychisch in Höchstform.

Wie schlau macht Singen nun wirklich?

Es gibt unzählige Forschungsergebnisse und Studien, welche Zusammenhänge zwischen Musikerziehung und der Entwicklung von Kindern untersucht haben.

Die Ergebnisse liegen klar auf der Hand: Musikerziehung beeinflusst die Persönlichkeitsentwicklung von Vor- und Volksschulkindern äußerst positiv.

Das Gehirn ist in den ersten Lebensjahren besonders lernfähig und verfügt über eine hohe Kapazität. Alle Impulse und Erfahrungen tragen zu Ausbildung und Wachstum der neuronalen Hirnverbindungen bei und fördern damit die Leistungsfähigkeit des Gehirns.

Im Einzelnen bewirkt musikalische Bildung neben einer signifikanten Verbesserung der sozialen Kompetenz eine Steigerung der Lern- und Leistungsmotivation. Konzentrationsschwächen werden kompensiert und der IQ wird gesteigert.

Trotz zeitlicher Mehrbelastung durch Musikunterricht, Chorproben und Co ergeben sich überdurchschnittlich gute schulische Leistungen bei Verbesserung der emotionalen Befindlichkeit – „Musik macht stark“, ein wichtiger Nebeneffekt in der heutigen Zeit. Sozial stabile Kinder bewältigen den Schul- und Kindergartenalltag viel leichter und lassen sich weniger in ihrem Sein und Tun von sozial schwächeren Kindern irritieren.

Singen und Musik Singen macht Spaß, sorgt für gute Laune und macht nebenbei auch noch schlau. (Foto by: Syda_Productions / Depositphotos)

Einige Tipps zum Singen mit Kindern

  • Begeistern Sie ihr Kind mit Liedern, die Sie selber gerne singen.
  • In einer hohen Stimmlage zu singen fällt Kindern leichter.
  • Loben Sie ihr Kind alleine fürs Mitmachen – eine Bewertung der Gesangskünste ist nicht immer zielführend und kann oftmals enttäuschend sein!
  • Singen Sie am besten den ganzen Tag über – schließlich macht Übung den Meister, dies gilt auch für die Kinderstimme.
  • Singen Sie ohne Hemmungen– keine Angst, wenn nicht immer die richtigen Töne dabei sind.
  • Gute-Nacht-Lieder können gemeinsam gesungen werden und sind ein schöner Tagesabschluss.

Eine wichtige Vorgabe gibt es jedoch:


Kinder dürfen nie zur Musik gezwungen werden – sie müssen die Freude daran selbst entdecken, in Gemeinschaft oder alleine zu singen – einfach deshalb, weil Musizieren etwas Wunderbares ist…


Bewertung: Ø 5,0 (4 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 18.11.2014
Überarbeitet am: 30.04.2019

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