Kinder und Trauer

Der Verlust des Haustieres, eines Freundes oder eines nahen Verwandten ist für Kinder ein einschneidendes Erlebnis. Dieses beeinflusst grundsätzlich die weitere Entwicklung des Heranwachsenden. Kinder gehen mit Trauer anders um als Erwachsene, und dürfen daher nicht allein gelassen werden.

Trauriges Mädchen Kinder gehen mit Trauer anders um als Erwachsene. (Foto by: altanaka / Depositphotos)

Wie Kinder trauern

Je näher der Tote dem Trauernden stand, desto intensiver wird die Trauer erlebt. Das ist bei Kindern nicht anders als bei Erwachsenen. Hinzu kommt bei ihnen, dass sie bis zu einem gewissen Alter den Tod für etwas Abstraktes halten, das sie nicht richtig verstehen können. Es sei denn, das Kind wurde in den Sterbeprozess des Angehörigen bereits mit einbezogen.

Bei Kindern kann man verschiedene Trauerphasen beobachten, die aber nicht immer chronologisch, sondern auch durcheinander und sich auch wiederholen können:

  1. nicht wahrhaben wollen - Schockzustand
  2. aufbrechende Emotionen mit Wut, Angst, Trauer, Zorn, Niedergeschlagenheit und Schuldgefühlen
  3. sich Trennen und Abschied nehmen
  4. Wege finden um mit dem Verlust positiv umzugehen und Akzeptanz

WICHTIG: Manchmal betrauern Kinder auch den Tod eines Haustieres oder auch den Verlust eines geliebten Stofftieres. Oft ist diese Trauer so intensiv wie der Verluste eines Angehörigen. Daher sollte man als Erwachsener auch Verständnis dafür aufbringen. Daher ist es auch ganz wichtig, die Trauer des Kindes ernst zu nehmen, Verständnis zu signalisieren und dem Kinder ermöglichen (in seiner Sprache) über seine Gefühle zu sprechen!

Wie Erwachsene mit trauernden Kindern umgehen

Es wäre falsch, das Verhalten des trauernden Kindes zu ignorieren oder seine Fragen nicht zu beantworten. Kinder können heikle Themen nur verarbeiten, wenn sie sie verstehen.

In bestimmten Phasen der Trauerarbeit verspüren Kinder das Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Sie wollen in den Arm genommen werden. Diesem Anliegen sollten Erwachsene nachkommen. Aufdrängen dürfen sie sich jedoch nicht. Dem Kind muss signalisiert werden, dass es bei Bedarf jederzeit Hilfe erhält.

Trauer bei Kindern In bestimmten Phasen der Trauerarbeit verspüren Kinder das Bedürfnis nach körperlicher Nähe. (Foto by: trgowanlock / Depositphotos)

Wenngleich die Rückzugsphase bei jedem Kind unterschiedlich lang andauert, müssen Erwachsene darauf achten, dass sich das Kind nicht dauerhaft von seiner Umwelt abschottet. Sonst kommt es zu schweren Depressionen. Im Notfall ist fachmännische Hilfe erforderlich.

Reden hilft: Wie Erwachsene mit dem Kind über den Tod sprechen

Auf welche Weise das Thema Tod angesprochen wird, hängt vom Alter und vom Entwicklungsstand des Kindes ab. Die Situation sollte ruhig und das Kind aufnahmebereit sein:

  • Kinder bis zu 4 Jahren können mit dem Wort Tod nichts anfangen. Hier ist es angebracht, dem Kind zu sagen, dass der Betreffende nicht mehr da.
  • Kindern im Vorschulalter wird der Tod mit einfachen Worten erklärt.
  • Später können dem Kind die Gründe des Sterbens genannt werden. Es ist wichtig, dass das Kind ein Andenken an den Verstorbenen erhält.

Info: Zeig dem Kind ruhig dass man auch als Erwachsener traurig sein kann.


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Autor: Bakk.phil Marianne Wurzinger
Infos zum Autor: Online Redakteurin
Erstellt am: 29.04.2014
Überarbeitet am: 25.10.2019

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