Probleme beim Einschlafen

Probleme beim Einschlafen treten häufig auf, etwa im Rahmen einer psychischen Erkrankung oder aufgrund von Stress. In den meisten Fällen ist die Schlafstörung nur vorübergehend und kann gut behandelt werden.

Probleme beim Einschlafen Stress oder psychische Erkrankungen können Gründe für Einschlafprobleme sein. (Foto by: elenathewise / Depositphotos)

Schnell-Überblick

  • Ursachen
    Mögliche Ursachen beinhalten äußere Faktoren wie Koffein , Lärm, Licht, unbequeme Kleidung, Alkohol, sowie Schichtarbeit. Aber auch psychische Belastungen wie Krankheiten und Stress sind häufig Schuld.
  • Behandlung und Therapie
    Neben einem schall- und lichtdichten Schlafzimmer, kann oftmals auch eine kleine Gewohnheitsumstellung von der betroffenen Person selbst vorgenommen werden. Kommt das Leiden von Stress oder Depressionen, kann ein ärztlich verschriebenes Schlafmittel Hilfe ableisten.
  • Hausmittel
    Das beliebteste Hausmittel für einen guten Schlaf ist warme Milch mit Honig, oder das Hören von entspannender Musik.

Schlafstörungen

Etwa ein Drittel der österreichischen Bevölkerung leidet zumindest einmal im Leben unter Schlafstörungen. Eine Einschlafstörung liegt vor, wenn mindestens vier Wochen lang Probleme beim Einschlafen bestehen und aus diesem Grund Einschränkungen während des Tages, wie starke Müdigkeit, vorliegen.

Gelegentliche Schwierigkeiten beim Einschlafen, wie sie der Großteil der Menschen kennt, sind nicht als Schlafstörung anzusehen. Es kann ganz allgemein zwischen Problemen beim Einschlafen und Problemen beim Durchschlafen unterschieden werden, wobei es noch eine Reihe anderer Schlafstörungen gibt, die von dieser grundsätzlichen Einteilung abzugrenzen sind.

Einschlafprobleme können in zwei Gruppen eingeteilt werden:

  • Primäre Schlafstörungen: Hierbei ist die Störung des Schlafes die eigentliche Krankheit.
  • Sekundäre Schlafstörungen: Bei dieser Form sind die Schlafprobleme nur ein Symptom einer Grunderkrankung.

In manchen Fällen kann auch eine so genannte idiopathische Schlafstörung vorliegen, diese besteht häufig bereits von Kindheit an und hat keine feststellbare Ursache.

Schlaf ist wichtig für unser Immunsystem und beugt der vorzeitigen Alterung vor. Wir wissen also, dass Schlaf gesund ist, wir brauchen eine erholsame Nachtruhe, der Körper wie auch der Geist müssen sich ausruhen können, um am nächsten Tag wieder funktionsfähig zu sein und Schlaf zählt zu den lebenswichtigen Grundbedürfnissen des Menschen.

Ursachen von Einschlafproblemen

Probleme beim Einschlafen können viele verschiedene Ursachen haben.

Äußere Faktoren als Problemursache

Obwohl psychische Belastungen oder Krankheiten häufig die Ursache für Schafstörungen sind, gibt es auch eine Reihe von äußeren Faktoren, welche das Schlafvermögen einschränken können:

  • Wenn am Abend noch Koffein in Form von Energydrinks, Kaffee oder Schwarztee konsumiert wird.
  • Ein zu langer Mittagsschlaf
  • Eine zu laute Umgebung
  • Helles Licht
  • Unpassende Schlafbekleidung
  • Alkohol, Drogen oder die Einnahme von Medikamenten
  • Schichtarbeit - In diesen Fällen ist die Ursache für die Probleme beim Einschlafen eine inadäquate Schlafhygiene.

Psychische Ursachen

Sehr häufig sind die Ursachen für Schlafprobleme psychischer Art. Besonders in Phasen von großem Stress, etwa aufgrund von einem Umzug, Konflikten am Arbeitsplatz bzw. in der Familie oder finanziellen Sorgen, kann es vorübergehend zu Problemen beim Einschlafen kommen.

Weitere Ursachen

Weitere Stressoren, die das Schlafvermögen beeinflussen können, sind somatische Erkrankungen und Schmerzen, welche das Einschlafen erschweren. Darüber hinaus kommt es im Rahmen vieler psychiatrischer Erkrankungen, wie Depressionen, zu erhöhter Grübelneigung und Ängstlichkeit, wodurch das Einschlafen erschwert wird.

Untersuchungen und Diagnose bei Einschlafproblemen

Patientengespräch

Um Schlafstörungen zu diagnostizieren, ist vor allem ein ausführliches Patientengespräch notwendig. Dabei fragt der Arzt nach typischen Symptomen wie:

  • Tagesmüdigkeit
  • Innere Anspannung
  • Grübelneigung
  • Einschränkungen des Leistungsvermögens
  • Vermehrte Reizbarkeit
  • Konzentrationsproblemen
  • Körperliche Symptome wie Magenschmerzen

Wichtig ist auch, dass der Arzt überprüft, welche Arzneimittel der Betroffene einnimmt, da bestimmte Medikamente zu Schlafstörungen führen können.

Körperliche Untersuchung

Ist die Ursache für die Probleme beim Einschlafen nicht aus der Anamneseerhebung zu klären, erfolgt eine körperliche Untersuchung. Kann keine genaue Ursache festgestellt werden und besteht die Schlafstörung weiter, ist es ratsam, wenn der behandelnde Arzt den Patienten an ein Krankenhaus mit Schlafambulanz überweist. Dort wird eine Diagnostik, die speziell auf Schlafstörungen abgestimmt ist, durchgeführt. Der Patient wird angehalten für einige Zeit ein Schlaftagebuch zu führen, in welches er verschiedene Daten, wie Aufwachzeiten, einträgt.

Untersuchung im Schlaflabor

Bei einer schweren Beeinträchtigung des täglichen Lebens aufgrund von schweren Einschlafstörungen ist eventuell eine Untersuchung im Schlaflabor notwendig. In vielen Fällen kann die Diagnose aber bereits nach einem ausführlichen Gespräch mit einem auf Schlafmedizin spezialisierten Arzt gestellt werden.

Behandlung, Therapie und mögliche Komplikationen

Die Behandlung von Einschlafproblemen ist von der Ursache der Schlafstörung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten abhängig.

Ist die Schlafumgebung die Ursache für die Probleme beim Einschlafen, sollten zusammen mit dem Patienten die Faktoren, welche das Problem hervorrufen, eruiert werden. Dann können Veränderungen, wie das Entfernen des Fernsehers aus dem Schlafzimmer, vorgenommen werden.

Liegt das Problem in der Lebensführung, müssen dort Veränderungen erfolgen. Hilfreich dabei ist eine verhaltenstherapeutisch orientierte Therapie.

Bei Menschen, die Schichtarbeit leisten, muss eventuell über eine Änderung der Arbeitszeiten bzw. sogar über einen Wechsel des Berufs nachgedacht werden, sollten die Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen.

Bei akuten Einschlafstörungen aufgrund von Krisen, wie etwa einem Todesfall in der Familie, können über kurze Zeit hinweg Schlafmittel gegeben werden. Häufig werden in Akutfällen Benzodiazepine verschrieben, weil diese das Einschlafen erleichtern, aber keine Tagesmüdigkeit hervorrufen. Für eine Langzeitbehandlung sind Schlafmittel nicht geeignet.

Nur bei schweren Schlafstörungen, die über lange Zeit hinweg bestehen, kann es zu schweren Komplikationen wie Organschäden kommen.

schlafende Frau Probleme beim Einschlafen kann mit einer gesunden Schlafhygiene und Entspannung vermieden werden. (Foto by: g_studio / Depositphotos)

Prävention und was ich selbst tun kann

Adäquate Schlafhygiene

Um Probleme beim Einschlafen vorzubeugen, sollte besonders auf eine adäquate Schlafhygiene geachtet werden. Dazu gehören

  • ein regelmäßiger Schlaf-Wachrhythmus
  • der Verzicht auf anregende Mittel wie Kaffe am Abend
  • vor dem Schlafengehen sollten keine anregenden Aktivitäten mehr stattfinden

Hausmittel

Auch Hausmittel, wie warme Milch mit Honig oder Entspannungsmusik können bei Einschlafstörungen helfen. Ein heißes Bad oder Dusche sind echte Einschlafhilfen und eine angenehme Zimmertemperatur mit max. 20° C können für den Schlaf förderlich sein. Eine tolle Möglichkeit ist das Strecken und Recken vor dem ins Bett gehen. Ebenso sollte die Position im Bett möglichst bequem sein.

Entspannung

Es ist ratsam sich zu entspannen, etwa mit einem warmen Bad und negative Gedankenspiralen erst gar nicht zuzulassen. Dabei können Praktiken wie Yoga oder autogenes Training helfen. Probleme beim Einschlafen bedürfen nicht unbedingt ärztlicher Hilfe. In vielen Fällen können Betroffene selbst herausfinden, was die Schlafstörung verursacht und Gegenmaßnahmen einleiten.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 03.06.2011
Überarbeitet am: 12.11.2020

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